Die elfjährige Midge aus London verbringt die Ferien bei ihrem Onkel in seinem alten Bauernhaus. Dazu gehört auch ein Wald, der aber so zugewuchert ist, dass kein Mensch ihn betreten kann. Midge ist nicht ganz freiwillig dort, aber ihre Mutter ist wieder einmal auf Konzertreise und hat keine Zeit für sie. Doch schnell lebt Midge sich ein, und schon bald wird sie in ein fantastisches Abenteuer verwickelt: In einem alten Schuppen entdeckt sie Pegs, ein kleines geflügeltes Pferd, schwer verletzt. Pegs wohnt in dem verwilderten Wald, wo auch das Kleine Volk lebt: Elfen verschiedener Stämme, die –- genau wie die Menschen -– ihre eigenen Kämpfe und Probleme haben. Und die gar nicht begeistert sind, als Pegs mit einem der verhassten Menschen bei ihnen auftaucht. Dann erfährt Midge, dass ihr Onkel den Wald verkaufen muss. Was soll danach aus dem Kleinen Volk werden? Doch wer nun meint, dass die Elfen sich mit Midge zusammentun, um den Verkauf zu verhindern, irrt sich gewaltig. Denn für die Krieger unter den Elfen sind Menschen der Feind. Sie machen sich schwer bewaffnet auf den Weg in Menschenland, um zu kämpfen. Mädchen entdeckt Elfen im Garten, keiner glaubt ihr, und dann rettet sie nicht nur das Elfenvolk, sondern möglichst gleich die ganze Welt: So sähe ein typischer Fantasyroman voller Klischees aus. Doch dieses Buch ist glücklicherweise ganz anders. Die Elfen sind weder niedlich noch wehrlos, Midge ist ein normales Mädchen ohne besonderen Heldenmut oder Superkräfte -– und der Autor schreibt deutlich besser als die meisten seiner Fantasy-Kollegen. Die Geschichte steckt voller Überraschungen. Vor allem aber überzeugen die Figuren, die keine Abziehbilder sind, sondern wie Menschen (und Elfen) aus Fleisch und Blut wirken. Einfühlungsvermögen, ein genauer Blick für Details, und das alles in einer außergewöhnlichen und spannenden Geschichte: Freunde einer gut erzählten Geschichte mit lebendigen Charakteren werden von diesem Roman verzaubert sein -– und kleine Fantasy-Fans sowieso. --Gabi Neumayer