Die Fortsetzung erfolgreicher Klassiker hat Konjunktur. Was liegt nach dem überwältigenden Kassenschlager des Musicals Das Phantom der Oper, inszeniert von Andrew Lloyd Webber, näher als die Originalgeschichte von Gaston Leroux aus dem Jahr 1910 weiterzudichten. Mit Webber hat sich Frederick...
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Die Fortsetzung erfolgreicher Klassiker hat Konjunktur. Was liegt nach dem überwältigenden Kassenschlager des Musicals Das Phantom der Oper, inszeniert von Andrew Lloyd Webber, näher als die Originalgeschichte von Gaston Leroux aus dem Jahr 1910 weiterzudichten. Mit Webber hat sich Frederick Forsyth, bekannt durch seine exakt recherchierten Polit- und Agententhriller, (Der Schakal) zusammengetan und die Romanze um das missgestaltete Phantom, das in den Verließen der Pariser Oper haust und unsterblich in die schöne Sängerin Christine verliebt ist, fortgeführt. Doch keine Sorge: Wem die ursprüngliche Geschichte von Leroux nicht mehr vertraut ist, der wird auf den ersten Seiten zügig in die Handlung eingeführt. Und dann übernimmt Forsyth die Regie. Auf ihrem Totenbett übergibt die alte Kammerzofe Christines einem Notar einen verschlossenen Brief. Er soll ihn in New York Erik Muhlheim persönlich übergeben. Erik lebt zurückgezogen als schwerreicher Mann in Manhattan. Kaum jemand hat ihn je gesehen, denn sein Gesicht ist entstellt. Sein Vermögen hat er in den Neubau eines pompösen Opernhauses gesteckt und wen wundert, dass er alles daran setzt, dass die berühmte Sopranistin Christine die Hauptrolle bei der Einweihung singt. Sobald sie mit ihrem Sohn in New York ankommt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Die Professionalität Forsyths kommt zum Tragen, wenn er seinen Roman aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Personen vorwärtstreibt, wobei jede eine eigene, standesgemäße Sprache spricht. Es drängt sich der Gedanke auf, dass diese tragisch endende Lovestory ebenfalls als Musical konzipiert ist. --Manuela Haselberger
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