Junge Autorinnen und Autoren brauchen Plots. Aber die sind nur selten aufzufinden in unserer ereignisarmen Zeit. Also wendet man sich gerne aufregenderen Zeiten und Epochen zu. Die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ist so ein Plot-Lieferant. Hier, so scheint es, kann man in...
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Junge Autorinnen und Autoren brauchen Plots. Aber die sind nur selten aufzufinden in unserer ereignisarmen Zeit. Also wendet man sich gerne aufregenderen Zeiten und Epochen zu. Die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ist so ein Plot-Lieferant. Hier, so scheint es, kann man in der Geschichte graben und immer wieder auf Geschichten stoßen, die, wenn auch erfunden, glaubhaft sind. Nicole Krauss aus New York ist eine junge Autorin. Gerade einmal 31 Jahre ist sie alt, und Die Geschichte der Liebe ist ihr zweiter Roman. Er spielt in der Gegenwart, aber bereits sein Titel führt den Leser 60 Jahre in die Vergangenheit zurück. Denn Die Geschichte der Liebe ist auch der Titel eines Manuskriptes, das der Pole Leo Gursky als Liebesbeweis für die Frau seines Lebens schrieb. Im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs ging es verloren, Gursky hat längst eine andere Liebe gefunden. Aber das Manuskript hat den Krieg überlebt, hat eine bewegte Biografie gefunden und seine Hauptfigur hat einem Mädchen den Namen gegeben. Die wiederum macht sich auf dem Weg nach seinem Verfasser. Die Reise führt über drei Kontinente und tief hinein in die Geschichte des Judentums und der Zerstörung ... Unter ihren bereits renommierten Kollegen fand Krauss' Die Geschichte der Liebe allerhöchstes Lob. "Bezaubernd, zärtlich und sehr originell" etwa urteilte J. M. Coetzee. Und Colum McCann gar urteilte: "Dies ist ein gewaltiges Buch, das unser müdes Herz erfrischt. Nicole Krauss sei gepriesen dafür." Und tatsächlich: Die Geschichte der Liebe ist ein kluger, traurig-schöner, weiser und beizeiten gar brillanter Band, bei dem man gar nicht so recht glauben will, dass es von einer derart jungen Autorin stammt. --Isa Gerck
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