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review 2020-03-29 16:12
Die Geschichte von Blanche Peyron
Das Haus der Frauen - Laetitia Colombani

Nach dem Selbstmord eines Mandanten ist die erfolgreiche Anwältin Solène mit den Nerven am Ende. Die 40-Jährige erleidet einen Zusammenbruch, der sie ihr Leben infrage stellen lässt. Nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik kommt sie, noch immer nicht ganz von ihrer Depression geheilt, in Kontakt mit einem Pariser Wohnheim für Frauen. Ehrenamtlich soll sie die Bewohnerinnen bei deren Korrespondenzen unterstützen. Im Haus der Frauen erhält das Leben für Solène nicht nur einen neuen Sinn, sondern sie erfährt auch Zusammenhalt. Sie beschließt nachzuforschen, was die 58-jährige Begründerin Blanche Peyron vor 100 Jahren dazu bewog, das Frauenheim trotz aller Widerstände zu schaffen…

„Das Haus der Frauen“ ist der zweite Roman von Laetitia Colombani.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 28 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Es gibt zwei Stränge: Einerseits befinden wir uns mit Solène im Paris der Gegenwart und andererseits mit Blanche Peyron in den 1920er-Jahren, jeweils erzählt im Präsens. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Bereits bei ihrem Debütroman hat mir der Schreibstil der Autorin gefallen. Auch dieses Mal ist die Sprache klar, aber schafft es, viele Bilder hervorzurufen. Obwohl im Roman auf direkte Rede verzichtet wird, ist der Erzählton erneut einfühlsam und warmherzig.

Wie schon in „Der Zopf“ stehen auch dieses Mal starke Frauen im Vordergrund. Sowohl Solène als auch Blanche wirken authentisch. Ihre Gedanken und Gefühlen sind gut nachvollziehbar, ihre Geschichten habe ich gerne verfolgt.

Toll finde ich, dass der Roman auf wahren Begebenheiten beruht. Fakten und Fiktionen werden so gekonnt miteinander verwoben. Das „Palais de la Femme“ in Paris existiert wirklich. Es ist interessant, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron zu erfahren. Schön, dass ihr Engagement nun literarisch bearbeitet wurde. Die fundierte Recherche ist dem Roman anzumerken.

Auf rund 250 Seiten werden mehrere bedrückende Frauenschicksale dargestellt, was den Roman zugleich abwechslungsreich und berührend macht. Langeweile kommt beim Lesen nicht auf, obwohl die schlüssige Handlung nur wenige Überraschungen bieten kann.

Das Cover, das stilistisch an den Vorgängerroman der Autorin erinnert, ist nicht nur thematisch passend, sondern auch wieder hübsch anzuschauen. Leider orientiert sich der deutsche Titel dieses Mal nicht so nah am französischsprachigen Original („Les Victorieuses“), was ich schade finde.

Mein Fazit:
Mit „Das Haus der Frauen“ legt Laetitia Colombani wieder einen empfehlenswerten Roman vor, der zwar nicht ganz an „Der Zopf“ heranreicht, aber mich ebenfalls überzeugt hat. Die Geschichte sorgt für schöne Lesestunden.

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text 2020-01-01 22:13
Retrospective 2019
Kallocain: Roman aus dem 21. Jahrhundert - Karin Boye,Helga Clemens
Sauriergeschichten - Ray Bradbury,Fredy Köpsell,Andrea Kamphuis
Ein leeres Haus - Lidija Čukovskaja,Melissa Mathay
The Undying Fire - H.G. Wells
Erwachen im 21. Jahrhundert - Jürg Halter
What I Loved - Siri Hustvedt
The Electric State - Simon Stålenhag

Looking back at 2019 I really liked a lot of the books that I have read, but as always, there were a couple of disappointments as well. Due to the fact that I also had to write my master’s thesis (which – heureka! – is finally done), I set my goal for the annual Reading Challenge quite low at 20 and for the first time in the four years I have been doing this, I successfully managed to meet this goal.

Before I start a new year of reading, I would like to take the time for a short retrospect and share with you what I liked and disliked and why.


The top 3 of 2019
First and foremost I would like to highlight Kallocain by Karin Boye as one of the best novels I have read this past year. It is not only an example of superb writing, but it features some incredibly strong scenes that are still on my mind and still get to me whenever I think about them.
Secondly, everything written by Bradbury, but especially his Dinosaur Stories, because they were so passionate and imaginative, that they outshine Fahrenheit 451 as well as Now and Forever in this regard.
And the third place goes to Lidija Čukovskaja for her novel The deserted House, the touching and bigger than life tale of Olga Petrovna that brought tears to my eyes.


The bottom 3 of 2019
I was immensely disappointed by The Undying Fire, not only because I highly admire H. G. Wells, but also because it had such a promising start. Overall, it is too lengthy and the structure depends too much on lining up monologue after monologue after monologue that it is hard to keep your interest up.
Another big letdown was Erwachen im 21. Jahrhundert by Jürg Halter. Again, I had quite high hopes, but unfortunately this novel is too pessimistic for my taste and it is so over the top cynical! Due to Halter being a poet rather than a novelist the text is also quite demanding, which is not a bad thing per se, but in this case it is so overflowing with so much at the same time that I reached a mental overload multiple times.
Finally, Siri Hustvedt’s What I loved was by far the worst. Too descriptive, too ivory-tower elitist, a complete lack of inner logic and in my opinion, a bunch of unbelievable and uninteresting characters.


Honourable Mentions
There is one book I would like to add as an honourable mention: Simon Stålenhag’s The Electric State. Since I primarily bough it, because I had already fallen in love with his artwork a couple of years ago, I was not disappointed, even though the storyline is a little on the weak side.

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review 2019-09-05 19:22
The deserted House
Ein leeres Haus - Lidija Čukovskaja,Melissa Mathay

This is an everyday story no one could simply make up from scratch. It is a tale about Olga Petrovna, an initially happy soviet stenotypist, model citizen and proud mother of a smart, thoroughly communist son. She is basically minding her own business, believing the propaganda she reads in the Pravda even when they write about alleged crimes of former, now arrested friends, acquaintances and colleagues. Because no innocent soul would be falsely convicted of anything in the Soviet Union, right?

The plot takes place during the time of the Great Purge, so at one point her son gets arrested and Olga is torn out of her comfortable, naïve word and thrown into the harsh and bureaucratic reality of the Soviet Union where you cannot trust anyone anymore. Čukovskaja hereby impressively documents the way in which the Stalinist regime operated and what that looked and felt like for ordinary citizens. What it did to thousands or even millions of mothers, fathers, siblings and friends.

The whole story is told in a simple, pretty straight forward way that definitely makes an impact on the reader. Although you only experience Olga’s deep frustration and her helplessness secondhand (or even thirdhand), it is still enough to give you goosebumps.
It is a short novel, so not too much is said, but also not too little, yet everything that is written between the lines speaks volumes.

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review 2019-08-24 12:56
Wenn der Familienurlaub zum Horror wird
Das Haus am Ende der Welt - Paul Tremblay Eine einsame Hütte an einem See mitten im Wald von New Hampshire: So stellen sich Andrew und Eric die familiäre Urlaubs-Idylle mit Töchterchen Wen vor. Relaxen und einfach eine Familie sein. Doch dann stehen vier bewaffnete Personen vor der Tür, und der Horror fängt an. „Das Haus am Ende der Welt“ ist ein nervenzerreißend spannender Horror-Roman, genauso wie es mit Stephen Kings Namen am Cover prangt. Zu Beginn lernt der Leser in einem knappen Abschnitt Wen und ihre Väter Eric und Andrew kennen. Besonders am Anfang wird der 7-jährigen Wen viel Raum gegeben, weil sie die Story um die vier Gestalten ins Rollen bringt. Wenige Seiten später ist es schon so weit, und diese vier - tatsächlich bis auf die Zähne bewaffneten - Personen hämmern an die Tür. Andrew, Eric und Wen bekommen es mit der nackten Angst zutun, die rasch in Panik umschlägt, weil sie nicht entkommen können. Denn damit im Urlaub ablenkungslos entspannt wird, gibt es weder ein Handy noch Internet oder ein analoges Telefon. Bis hierhin war mir absolut klar, in welche Richtung die Geschichte geht. Hat man nach dieser Eingangsszene nicht automatisch den Splatter-B-Movie im Kopf? Ich dachte mir, gut geschrieben, aber eben nichts Neues, bis auf die Tatsache, dass die Eltern beide Männer sind. Falsch gedacht! Denn nun wird es richtig, richtig abgefahren, und die Spannung steigt mit jedem Augenblick. Die Bredouille ist spürbar, ich klebte an den Seiten und bin von einem Kapitel zum nächsten gehetzt. Einerseits verläuft die Geschichte komplett anders als erwartet. Auf einmal stehen viele Fragen im Raum, man versucht, das Geschehen zu verstehen, und kann nicht einordnen, wohin die Reise geht. Hinzu kommen Überraschungsmomente - auf Splatterniveau - die erschreckend abrupt geschehen, und somit der Handlung zusätzlichen Sog verleihen. Andrerseits ist die Thematik inklusive des Gesamtsettings originell umgesetzt, und gibt dem Roman das gewisse Extra, wodurch er zu meinen diesjährigen Highlights zählt. Dabei gibt es zwei offensichtliche Perspektiven, wie man die Handlung und ihren Hintergrund deuten kann. Entweder ist es brutale Realität, die von verwirrten Geistern betrieben wird, oder es hat einen übernatürlichen Ursprung, der mindestens genauso beängstigend ist. Bis auf die spannende Handlung - die im wahrsten Sinne des Wortes nervenzerreißend erzählt wird - gibt es einige Rückblenden, um Andrew, Eric und ihre Tochter Wen kennenzulernen. Als Leser wirft man einen Blick auf ihre Vergangenheit, es werden interessante und teilweise erschütternde Episoden aus ihrem Leben erzählt. Man erfährt, wie Wen überhaupt zu ihren zwei Vätern kam, und, warum sie ihre Samstagnachmittage in der chinesischen Schule verbringt. Genau wie der gesamte Roman ist der Schluss eigenartig, dennoch passend zum Gesamtpaket umgesetzt. Ich denke, dass der Ausgang nicht jedem gefällt. Mich hat er jedenfalls berührt. Ich habe tagelang darüber nachgedacht, weil mich dieses Buch nicht losgelassen hat. Paul Tremblays „Das Haus am Ende der Welt“ ist bestimmt nicht für jeden Leser geschrieben, und wird garantiert nicht nur Freunde finden. Für mich ist es ein absolut origineller Horror-Roman, der mit alten Themen spielt, ihnen ein neues Gewand verleiht, und aufgrund seiner ungewöhnlichen Umsetzung zum Highlight wird. Neben der herausragenden Spannung - ich habe mich beim Lesen gewunden, weil es gar so nervenzerreißend war - hat mich der Autor mit seinem Einfallsreichtum und Mut zum Ungewöhnlichen überzeugt. Ich vergebe die höchste Bewertung, und hoffe, dass es noch ganz viel Horror von Paul Tremblay zu lesen geben wird.
Source: zeit-fuer-neue-genres.blogspot.com
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review 2019-07-03 21:48
Wie lange kann man an einer kaputten Liebe festhalten?
Das Haus der Sehnsucht - Romina Gold

 

Das Buch:

„Das Haus der Sehnsucht“ ist ein Liebesroman, der als Taschenbuch und E-Book am 7. Mai 2019 im FeuerWerke Verlag erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Als Michelle das erste Mal auf Alexander trifft, fühlt sie sich augenblicklich zu ihm hingezogen und weiß dennoch sofort, dass daraus nichts werden kann. Er ist verheiratet und hat einen Sohn und zu allem Überfluss ist seine Frau Clare ihre Lektorin und mittlerweile Freundin. Auch Alexander ist hin und her gerissen zwischen den Gefühlen für Michelle und seinem Verantwortungsgefühl für Clare. Als Michelles Leben endgültig auf den Kopf gestellt wird, zieht sie sich in ein idyllisch gelegenes Haus am Pleasant Lake zurück und trifft dort auf Matt, der ihr von Beginn an bei allem zur Seite steht. Obwohl sie in ihrer neuen Heimat glücklich ist, kann sie Alex einfach nicht vergessen. Doch dann sorgt ein unerwarteter Schicksalsschlag erneut dafür, dass alles durcheinander gerät.

 

Meine Meinung:

Das Cover sagt mir persönlich überhaupt nicht zu. Auch wenn es nur die Idylle am Pleasant Lake darstellen soll, wirkt es auf mich schlichtweg altbacken und verstaubt. Auch der Titel macht das Ganze nicht wirklich besser. In der Buchhandlung hätte ich es wohl auf keinen Fall in die Hand genommen.

Die Geschichte allerdings, die am Ende ja das Wichtigste an einem Buch ist, konnte mich wirklich überzeugen. Der Schreibstil ist einfach gehalten. Die Autorin hat auf unnötige Schnörkel und lang gezogene, unnötige Szenen verzichtet und stattdessen die Geschichte durchgehend voran getrieben, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Auf manche Nebenstränge der Geschichte hätte man da sogar noch deutlich detaillierter eingehen können. In alle Charaktere konnte man sich sehr gut hineinversetzen und auch die Nebencharaktere sind da nicht zu kurz gekommen. Da man die Gedanken und Gefühle aus den unterschiedlichen Sichten der Charaktere vermittelt bekam, konnte man einfach noch viel mehr mitfühlen. Was mir an dem Buch ganz besonders gefallen hat, waren die Themen bzw. Probleme, die auftraten und behandelt wurden. Seien es nun die Gefühle, die man automatisch entwickelt hat und dann zu unterdrücken versucht, die Zweifel in der eigenen Beziehung oder unerwiderte Gefühle. Auch Ängste, Sorgen, Depressionen spielten eine Rolle und haben den klischeehaften Liebesroman für mich viel lebendiger und vor allem realitätsnah werden lassen.

 

Fazit:

Ein toller Liebesroman, der, aufgrund seiner beiläufigen Themen, unter die Haut geht. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Liebesroman-Junkies.

 

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