Wieder musste ich einige Zeit am Kopierer stehen und was bietet sich da mehr an als ein tolles und kurzes Hörbuch. Ich griff also in froher Erwartung zu: Die Sekretärin von Ingrid Noll.

Und ich wurde nicht enttäuscht!

 

Worum geht es?

Es werden drei Geschichten erzählt, die sich mit Rachegedanken beschäftigen und dabei immer wieder zeigen, dass man sich seiner Sache nicht zu sicher sein sollte.

 

Einmal geht es um eine Sekretärin, die von ihrem Chef ausgenutzt wurde und nun die Gelegenheit zu Rache bekommt. Dann geht es um eine Haushaltshilfe, die einer versnobten alten Schachtel so richtig einheizt. Und die letzte Geschichte berichtet von einem Mann und seiner heimlichen Liebe ...

Ich kann leider nur so kurz etwas zum Inhalt sagen, denn sonst würde ich zu viel verraten.  

 

Wie war es?

Ich fand die Geschichten kurz und knackig! Ich konnte mich dabei köstlich amüsieren und auch etwas Mitleid empfinden. Es waren wirklich gut erdachte Szenarien, die mich für eine Weile wunderbar von meiner eintönigen Arbeit ablenken konnten! Eine Empfehlung für alle, die gern auch einmal ein paar kurze Geschichten hören, die mit der richtigen Prise Feinsinnigkeit, Ironie und Zynismus gewürzt sind! 5 von 5 Sternen dafür, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. :) 

Ich lese seit Jahren die Bücher von Ingrid Noll, die meisten davon mit größer Begeisterung. Dieses Buch ist jedoch eindeutig ihr schlechtestes bisher.
Schon der - eigentlich völlig unnötige - Prolog verwirrt einigermaßen. Danach wird das Buch besser und die Erzählung nimmt rasch an Fahrt auf. Ein paar alte Familiengeheihmnisse werden aufgedeckt und plötzlich geht man auf Kreuzfahrt. Dann jedoch geschieht lange Zeit nichts weltbewegendes und nach ca. 250 Seiten fragt man sich, wo denn jetzt das kriminalistische Element bleibt. Dann kommt es endlich - ca. zwei Zeilen lang. Danach gibt es fast nur noch ungeklärte Fragen und am Ende fragt man sich, was das Ganze jetzt sollte; denn zu dem Zeitpunkt, an dem das Buch zu Ende ist, hätte es eigentlich erst richtig in Fahrt kommen müssen.
Pluspunkte gibt es höchstens noch für die gute Lesbarkeit.

Das Buch ist in Deutsch (Taschenbuch) und ich habe es nur einmal gelesen. Leider ist mein Name ganz vorne hinein geschrieben, aber ansonsten ist es in einem guten Zustand.