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review 2017-09-08 09:22
Dieser Sauschädl ist verdorben
Schweinskopf al dente - Rita Falk

Von meinem zweiten Rita Falk Roman, den ich vor allem deshalb gelesen habe, weil im September drei Teile im Fernsehen gesendet werden, war ich noch weniger angetan als von meinem ersten.

Irgendwie erinnert die Eberhofer-Serie ja sehr frappant an den Bullen von Tölz. Die Parallelen wie die Mutterfixierung eines Mannes im bereits fortgeschrittenen Alter - im Schweinskopf ist es die Oma - das Amigo-Gehabe der bayrischen Landbevölkerung, das granteln..., sind einfach sehr offensichtlich. Wobei meiner Meinung nach der Bulle von Tölz um mehrere Klassen besser konzipiert ist. Da kämpft der Benno Berghammer mit Sarkasmus und stoischer Sturheit auf sehr amüsante Art gegen Amigo-Tendenzen von Mutti, Kirche, Politik und alten Freunden wie dem Strizzi Toni Rampold. Im Eberhofer-Roman ist es aber der Polizist und die Hauptindentifikationsfigur selbst, die zu solchen Amigo-Anwandlungen tendiert. Wenn ich einen Heizungsinstallateur, der einfach auf Grund von zu vielen Aufträgen eine Woche keine Zeit für mich hat, durch die Androhung von Anzeigen dazu zwinge, mir sofort bis nach Mitternacht zu Diensten zu sein, dann ist das nicht mehr im entferntesten witzig sondern nur noch schäbiger Amtsmissbrauch. Der ganze bayrische Witz verpufft bei mir auf jeden Fall sehr kläglich, vor allem weil er extrem primitiv niveaumäßig maximal auf Fußknöchelhöhe daherkommt. Ein kiffender beatleshörender Vater mit seinem neuen Richterfreund und ein ungeliebter Bruder mit der süßen Nichte machen das Sauerkraut zum Schweinskopf auch nicht mehr fett.

Auch der Plot - und Ihr meine Buchfreunde wisst ja, dass ich fast schon zwanghaft plotorientiert bin - dümpelt nur so gähnend langweilig dahin. Alles ist schon von Anfang an klar, der Täter, die sehr einfallslosen Wendungen, da hilft es auch nix, wenn die Autorin zweimal den Schauplatz wechselt und auch den Gardasee in einem sehr entbehrlichen Intermezzo in die Handlung einführt. Also krimimäßig ein voller Rohrkrepierer.

Und die Sprache! - was habe ich mir bei der Rezension des letzten Romans eigentlich gedacht, diese zu loben - ist stilistisch schon extrem primitiv. Das kann nun natürlich auch ein gewolltes Stilmittel sein - ist es wahrscheinlich auch - aber in der völligen verbalen Armut sollten auch ein paar kreative Wendungen, Bonmots und Weisheiten drinnen sein, um mit so kultigen simplen Aussagen wie in den Wolf-Haas-Romanen konkurrieren zu können. Simplizität muss außergewöhnlich daherkommen, ansonsten ist das Geschreibsel statt ungekünstelt einfach nur besch**(eiden) und kunstlos. Kein einziges Post-It ziert das Buch, also hat mir keine einzige verbale Konstruktion wirklich gefallen.

Fazit: Sehr unterdurchschnittlicher bayrischer Regional-Krimi, da habe ich in letzter Zeit vor allem sprachlich und plotmäßig wesentlich besseres gelesen wie z.B. Volksfest. Auf den so vielgerühmten bayrischen Charme (woher kommt eigentlich die Idee, dass grantelnde bauernschlaue Landeier charmant seien) falle ich ohnehin nicht rein.

Die Filmkritik folgt noch an dieser Stelle, aber da hat es mir bereits während des Trailers die Nackenhaare aufgestellt, wieviele Österreicher dem Publikum fäaschlicherweise als Bayer verkauft werden. Und ja - meine lieben Deutschen Freunde - man hört sehr deutlich den Unterschied zwischen dem bayrischen und dem österreichischen Idiom, es sei denn, die Leute wohnen im Innviertel direkt an der Grenze ( z.B. in Braunau am Inn) Diese sprachliche Mogelpackung stört mich derart, dass ich mir meine Haarwurzeln einzeln ausreißen möchte.

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review 2016-08-10 08:44
Leberkäsjunkie von Rita Falk
Leberkäsjunkie: Ein Provinzkrimi - Rita Falk

Worum geht es und wie war es?

Der Eberhofer ist zurück und ehe ich den ganz aktuellen Fall lesen kann, wollte ich unbedingt den letzten Fall vom Franz, unserem Dorfsheriff lesen. Leberkäsjunkie ist das mittlerweile siebente Büchlein rund um die Niederkaltenkirchener Sippschaft und natürlich hat man als Leser die ganze wunderliche Bagage lieb gewonnen und liest so freilich alles freimütig, was es zu lesen gibt.

Eine Leiche wird im abgebrannten Haus der Mooshammer Liesl gefunden und  der ominöse Hotelbau wirft seine Schatten voraus. So macht sich Franz Eberhofer zusammen mit Rudi Birkenberger auf die Suche nach dem Mörder im heimischen Dörfchen und darf die Großstadt München mal vergessen.

Das freute mich als Leser natürlich ungemein, weil somit auch wieder die Oma, der Papa und alle anderen Niederkaltenkirchner mit von der Partie sind. 

Leider kann die Wiedersehensfreude nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krimihandlung zu wünschen übrig lässt und dass eben eine Krimireihe auch einen wirklichen Krimifall zu bieten haben sollte und man sich auf Spurensuche begeben sollte und dass der Eberhofer manchmal einfach auch nervig sein kann.

Deshalb gibt es von mir nur noch 3 1/2 Sterne, denn so langsam läuft das Modell Eberhofer - Provinzkrimi wohl aus...

 

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review 2016-08-10 06:41
Eher ein vitaminreicher Blattsalat
Leberkäsjunkie: Ungekürzte Lesung mit Christian Tramitz (6 CDs) - Rita Falk,Christian Tramitz

Es ist vorbei. Nein, mit dem Eberhofer noch nicht, aber zumindest mit den Fleischpflanzerln und den Warmen, wenn er sich weiterhin seines Lebens freuen will. Aber wie soll man bei dem Stress seine Cholesterinwerte in den Griff bekommen? Denn das Haus von der Mooshammer Liesl ist abgebrannt und natürlich befindet sich eine fremde Leiche drin!

Franz Eberhofer kommt in seinem 7. Fall ordentlich ins Schwitzen. Leider nicht vor schweißtreibender Ermittlungstätigkeit sondern sein Privatleben nimmt ihn richtig dran. Er hat es mit vielen persönlichen Problemen zutun, aber nebenher schafft er es dank Birkenberger Rudi doch noch, sich des Mordes anzunehmen.

Diesmal steht das Privatleben vom Eberhofer sehr stark im Vordergrund. Sein Spross ist da, die Mooshammer Liesl hat sich bei der Oma einquartiert und neben den ganzen Ermittlungen und der eigenen Nachwuchsförderung muss sich der Eberhofer natürlich auch noch um den Ludwig und - seit neuestem - seine Cholesterinwerte kümmern.

Ich mag dieses private Geplänkel im Hause Eberhofer sehr, aber diesmal hat es meinem Geschmack nach Überhand genommen. Ich habe nach wie vor das Gefühl, wenn der Birkenberger Rudi nicht wäre, hätte der Franz noch nicht einmal die Spurensicherung gerufen und die Leiche in die Gerichtsmedizin nach München transportiert. 

Ein Gejammer und Gebärden ist das! Ja, der Eberhofer ist krank und mit ihm gemeinsam beißen alle - im wahrsten Sinne des Wortes - in den sauren Apfel rein, haben es nebenher noch mit seinem Spross zutun und in Niederkaltenkirchen kommt es erneut zu einem altbekannten Eklat. Trotzdem finde ich es sehr schade, dass der Fall zur Randnotiz verkam und kaum ermittelt wurde, denn er wäre eigentlich nicht schlecht gewesen.

Natürlich haben die Figuren in schönster Bayern Art das Hörbuch noch herausgerissen. Allen voran die Oma, die mit ihrer Taubheit für skurrile Situationen sorgt oder der Papa, der sich in Anwesenheit vom Richter Moratschek einen Joint ansteckt.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Luft eventuell raus und der deftige Humor mit bayrischen Wirtshaus-Charme abgenutzt ist, weil es nicht mehr so oft zum Lachen und Schmunzeln ermuntert, wie es die Vorgänger getan haben.

Genau wie die neue Eberhoferdiät, ist „Leberkäsjunkie“ kein deftiger Sonntagsschmaus, sondern eher ein vitaminreicher Blattsalat. Kaum gewürzt, nur mit ein paar Tropfen Dressing serviert, hat es mir diesmal nicht so gut geschmeckt, aber ich hoffe trotzdem auf einen weiteren Fall, der die Reihe vielleicht in einem kalorienreichen Abschlussbankett feierlich zu Ende bringt.

 

Die Franz-Eberhofer-Reihe:
1) Winterkartoffelknödel [Rezension lesen]
2) Dampfnudelblues [Rezension lesen]
3) Schweinskopf al dente [Rezension lesen]
4) Grießnockerlaffäre [Rezension lesen]
5) Sauerkrautkoma [Rezension lesen]
6) Zwetschgendatschikomplott [Rezension lesen]
7) Leberkäsjunkie

 

© NiWa

Source: zeit-fuer-neue-genres.blogspot.co.at
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text 2016-08-01 09:59
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Leberkäsjunkie: Ein Provinzkrimi - Rita Falk

Oh man, ich hab den Eberhofer ja schon vermisst und seine ganze Dorfbagasche, aber ein bisschen strange ist es eben doch mit diesem Proll von einem Polizisten. 

Und leider geht die Krimihandlung nur schleppend voran, weil der gute Kommissar viele wesentliche Sachen einfach vergisst zu unternehmen... Zeugen befragen und Absperrung aufstellen und so Kram halt. Da zeigt sich leider, dass sich auch Frau Falk als Schöpferin dieses Provinzkrimis für den x-ten Band was einfallen lassen muss, damit es nicht öde wird.

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review 2016-04-17 09:24
Rustikale Unterhaltungskost
Zwetschgendatschikomplott: Ungekürzte Lesung mit Christian Tramitz (6 CDs) - Rita Falk,Christian Tramitz
Grad einmal das letzte Fiasko im Privatleben verkraftet, schon ist das kriminalistische Gespür von Kommissar Franz Eberhofer erneut gefragt. Denn dem Birkenberger Rudi wird ein abgetrennter Frauenfinger von einer Krähe zu Füßen gelegt und da muss natürlich der Eberhofer ran.

Im mittlerweile 6. Fall vom Eberhofer wird wieder gemeinsam ermittelt. Der Eberhofer und der Birkenberger gehen zusammen auf Frauenmörderjagd und bei diesem kriminalistischen Zweiergespann bleibt kaum ein Auge trocken. Der Birkenberger Rudi ist dauernd eingeschnappt, was den Eberhofer zur Weißglut bringt. Allerdings ruft er ihn wirklich nur an, wenn er etwas vom ehemaligen Polizeikollegen will. Und wollen tut er diesmal so einiges von ihm. Es ist immer auf’s Neue amüsant, wie sich diese beiden - einem alten Ehepaar ähnlich - gebärden und trotz Eberhofers eher ausnutzenden Gemüts diese „echte“ Männerfreundschaft Bestand haben kann.

Das Privatleben vom Franz Eberhofer kommt natürlich nicht zu kurz. In Niederkaltenkirchen ist der Teufel los, die Oma kriegt wieder ordentlich Rabatt und die Sache mit der Susi ist längst nicht gegessen.

Während man also mit dem Eberhofer in feinstem bayrischen Wirtshaus-Charme die Ermittlungstätigkeiten aufnimmt, kriegt man die bodenständige Sichtweise auf die Ereignisse im Dorf und die aktuellen Münchner Wiesn-Morde seinerseits präsentiert.

Ich mag es besonders gern, dass man vom Eberhofer persönlich den Fall mit allem Pipapo erzählt bekommt. Egal ob es nun die polizeilichen Ermittlungen, die Runden mit dem Ludwig - seines Zeichens der Hund am Hof - oder die Ereignisse im Dorf betrifft, der Eberhofer berichtet im schönsten Bayrisch, trocken, gleichzeitig vor Sarkasmus und Ironie triefend, und gibt damit auch diesem Band einen authentischen Grundton, der im nächstbesten ländlichen Dorfwirtshaus genauso erzählt werden kann.

Im Mittelpunkt stehen nach wie vor die Figuren, den Kriminalfall selbst habe ich eher als Randerscheinung wahrgenommen, wobei er eigentlich einiges hergegeben hätte. Leider ist er mir eine Spur zu sehr in den Hintergrund gerutscht, was aber dem Gesamteindruck meiner Meinung nach jetzt nicht sonderlich geschadet hat. 

Die Besonderheit dieser Reihe ist eben nicht die kriminalistische Handlung, sondern die gute Portion an bayrischem Humor, der das Alltagsgebaren von Kommissar Franz Eberhofer prägt und damit beim Leser für Schmunzeln und zeitweise sogar für Lachtränen Sorge trägt.

Wem nach deftiger Unterhaltungskost in rustikaler Bayernart ist, findet in Rita Falks Provinzkrimi-Reihe die richtige Zwischenmahlzeit, denn - obwohl schon sein 6. Fall - habe ich vom Eberhofer noch immer nicht genug.

Die Franz-Eberhofer-Reihe:
1) Winterkartoffelknödel [Rezension lesen]
2) Dampfnudelblues [Rezension lesen]
3) Schweinskopf al dente [Rezension lesen]
4) Grießnockerlaffäre [Rezension lesen]
5) Sauerkrautkoma [Rezension lesen]
6) Zwetschgendatschikomplott
7) Leberkäsjunkie

 

© NiWa

Source: zeit-fuer-neue-genres.blogspot.co.at
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