logo
Wrong email address or username
Wrong email address or username
Incorrect verification code
back to top
Search tags: Stuart
Load new posts () and activity
Like Reblog Comment
review 2023-03-22 20:17
Gefährliche Männlichkeit
Young Mungo - Douglas Stuart

Die Stadt Glasgow in den 1990er-Jahren: Der protestantische Mungo Hamilton und der katholische James werden in zwei unterschiedlichen Welten geboren. Beide eint jedoch ein soziales Umfeld, das ihnen übertriebene Männlichkeit abverlangt. Eigentlich sollten sie sich als Feinde fühlen. Doch sie werden Freunde…

 

„Young Mungo“ ist ein Roman von Douglas Stuart.

 

 

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 28 Kapiteln und zwei Teilen, wobei der erste davon recht kurz ist. Erzählt wird auf zwei Ebenen.

 

Der Schreibstil ist atmosphärisch, eindringlich und bildstark. In sprachlicher Hinsicht fällt auf, dass es immer wieder dialektale Einschübe aus dem Schottischen gibt. Das trägt nicht zur besseren Lesbarkeit bei, macht die Geschichte aber authentisch.

 

Die Figuren sind mit psychologischer Tiefe ausgestattet. Sie wirken realitätsnah. Im Mittelpunkt steht Mungo, ein vielschichtiger und sympathischer Charakter.

 

Mit seinem Debüt „Shuggie Bain“ hat der neue Roman von Douglas Stuart eine Gemeinsamkeit: Er liefert eine umfassende und anschauliche Sozialstudie und schafft es, über einzelne Schicksale hinweg, gesellschaftliche und politische Umstände aufzuzeigen. Die Probleme, die in der Geschichte auftauchen, wiederholen sich zum Teil: beispielsweise Armut und Alkoholismus. Die wiederkehrenden Motive haben mich jedoch keineswegs gelangweilt. Sie werden durch weitere Themen ergänzt, allen voran der Schwerpunkt Homophobie.

 

Trotz der knapp 400 Seiten bleibt die Lektüre kurzweilig und fesselnd. Dramatische Sequenzen werden gut dosiert eingefügt. Anders als bei Stuarts Debüt hat mich die Geschichte um Mungo zwar ebenfalls bewegt, allerdings emotional weniger stark mitgenommen.

 

Die Ästhetik des deutschen Covers, insbesondere die Farbwahl, sagt mir leider nicht zu. Das Motiv ist dennoch sehr passend. Der Titel wurde wörtlich aus dem englischsprachigen Original übernommen. Er könnte allerdings falsche Assoziationen wecken.

 

Mein Fazit:
Auch mit „Young Mungo“ ist Douglas Stuart ein lesenswerter und beeindruckender Roman gelungen.

Like Reblog Comment
review 2021-09-12 19:24
Shuggies Mission
Shuggie Bain - Douglas Stuart

Glasgow in den 1980er-Jahren: Seine Mutter Agnes ist Alkoholikerin, sein Vater Shug geht erst fremd und verlässt dann die Familie. Als schmächtiger, schüchterner und feminin anmutender Junge hat es Hugh Bain, genannt Shuggie, schwer. Das Leben in der Arbeitersiedlung ist hart, der Absturz der Mutter nicht leicht zu verkraften. Trotzdem versucht Shuggie alles, um Agnes zu retten. Das macht er zu seiner Mission…

 

„Shuggie Bain“ ist der mit dem Booker-Preis 2020 ausgezeichnete Debütroman von Douglas Stuart.

 

Meine Meinung:
Sprachlich ist der Roman sehr eindrucksvoll. Wortgewaltig, atmosphärisch, intensiv, eindringlich und - dank vieler gelungener Metaphern - bildstark, das zeichnet den besonderen Schreibstil aus. Anzumerken ist, dass im Original viel schottischer Dialekt und Slang vertreten ist. Dies macht die Übersetzung nicht einfach und an einigen wenigen Stellen etwas unrund. Im Großen und Ganzen hat Sophie Zeitz beim Übertragen ins Deutsche jedoch hervorragende Arbeit geleistet.

 

Die Handlung umfasst die Jahre 1981 bis 1992, wobei es immer wieder größere Zeitsprünge gibt. Die Jahre 1981, 1982, 1989 und 1992 stehen im Fokus und gliedern den Roman. Dabei geht es 1992 los, bevor der Roman an den Beginn der 1980er-Jahre wechselt und ab dann chronologisch erzählt. Des Weiteren besteht das Buch aus 32 Kapiteln. Dieser Aufbau funktioniert gut.

 

Anders als der Titel vermuten lässt, konzentriert sich der Roman nicht nur auf die Sicht von Shuggie, sondern nimmt auch die Perspektive seiner Mutter und weiterer Personen ein. Die Protagonisten wirken authentisch. Man kommt nicht nur Agnes Bain und ihren Kindern nahe, sondern lernt das Arbeitermilieu Glasgows in der Thatcher-Ära kennen.

 

Inhaltlich ist der Roman recht düster und deprimierend. Armut, Alkoholsucht, Vernachlässigung, Perspektivlosigkeit und weitere tragische Themen, die ich hier nicht vorwegnehmen möchte, haben es mir zunächst schwer gemacht, mich auf die Lektüre komplett einzulassen. Immer wieder aufs Neue zu lesen, mit welchen Schwierigkeiten Shuggie in dem tristen Milieu zu kämpfen hat, ist nicht einfach zu ertragen. Trotzdem hat es der Autor geschafft, mich immer stärker zu fesseln und für die emotional herausfordernde Geschichte einzunehmen.

 

Wie aus den Danksagungen am Ende des Buches zu entnehmen ist, beinhaltet der Roman autobiografische Züge. Der Schriftsteller verweist auf die Erinnerungen an seine Mutter, deren Kampf gegen die Sucht und seine Verbindung zu den Geschwistern. Das Wissen um die tatsächlichen Hintergründe des Romans hat die Geschichte für mich ganz besonders bewegend gemacht. Ich bin mir sicher, dass die Lektüre noch länger nachhallen wird.

 

Erfreulicherweise hat der Verlag den Originaltitel 1:1 übernommen. Das deutsche Cover gefällt mir ausgesprochen gut und weist einen inhaltlichen Bezug auf.

 

Mein Fazit:
Mit seinem berührenden und sprachlich herausragenden Roman „Shuggie Bain“ hat mich Douglas Stuart gefordert, aber auch begeistert. Die Auszeichnung mit dem renommierten Literaturpreis ist mehr als verdient. Ein sehr empfehlenswertes Lesehighlight 2021.

Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2020-11-07 05:39
Revenge in Rubies (Harriet Gordon, #2)
Revenge in Rubies - A.M. Stuart

My issues with this one remain the same as the first, but I realise after some thought, that I am the victim of the romantic tension trope.  Possibly a willing victim, as it turns out.  I understand that Stuart is bucking the trope by having the two MCs not being romantically available to each other, but alas, I don't like it.  It feels like something is missing, in spite of my not being a fan of romances.  Given the time period these are set in, and  the general attitude of society that a man and a woman can't really be partners and bond on any level other than romantically - and should they try everybody accuses them of being romantically involved anyway, I can't see this going anywhere that isn't going to irritate me.

 

Still, the mysteries are good, and the Singapore setting is threatening to become trendy.  The characters are growing on me in spite of the lack of oomph.  The plotting is intricate enough, though one scene gave away the villain just a few pages before the big reveal.

 

I'll definitely read a third one and who knows, maybe the character dynamics will go somewhere interesting without all the silly angst.

Like Reblog Comment
show activity (+)
text 2020-11-03 23:54
Singapore Sapphire (Harriet Gordon, #1)
Singapore Sapphire (A Harriet Gordon Mystery #1) - A.M. Stuart

First in a series taking place in Singapore in 1910, about a woman convicted in England for her suffragette activities who flees to Singapore to assist her brother, a headmaster at a school for British boys.  As her post is unpaid, she advertises for secretarial jobs on the side, and discovers her first commissioner brutally murdered.

 

It's a compelling start to a series, but this first book leaves the characters' dynamic with each other unsettled at the end, so I didn't like it as much I would have otherwise.  Still the plotting was strong and well thought out, though some aspects of the puzzle were obvious to the reader, either because they were telegraphed early on, or because the reader has read too many mysteries not to see what was coming.  The characters not having the benefit of 100+ years of mysteries to tap into, their slowness to pick up on what was going on was understandable, if sometimes tedious.

 

I have the second book in hand on my TBR, and I'm looking forward to seeing the character development in that one.  That will decide me as to whether to go on with the series or not. (Assuming it continues past book 2, of course.)

 

 

Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2020-05-13 03:08
Murder on the Blackboard by Stuart Palmer
Murder on the Blackboard - Stuart Palmer

Series: Hildegarde Winters #3

 

Despite what this site might tell you, this is definitely book 3 in the series. It makes reference to the events of Murder on Wheels.

 

In this one, a teacher at Miss Withers’s school is murdered but when the police arrive, the body has disappeared. Naturally, Miss Withers inserts herself in the investigation to try to figure out who murdered the young teacher and why. Shenanigans happen.

 

I enjoyed this book but I found I was a bit confused on some of the fine details regarding motive and Miss Withers’s reasoning at the end. The resolution was a bit of a letdown too, so this one seems a bit rougher than the previous one. Maybe that’s why it’s sometimes categorized as the second book?

 

I did find the contemporary observations of life in 1930s New York to be interesting, particularly in how roommates were pretty much a must and how most didn’t even have proper bedrooms it seems, at least among the teachers.

More posts
Your Dashboard view:
Need help?