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review 2018-11-27 18:19
Der Italienischlehrer
Die Gesichter: Roman - Tom Rachman,Bernhard Robben

Bear Bavinsky hat sich als expressionistischer Maler einen Namen gemacht. In der Szene wird er gefeiert, von Kunstliebhabern bewundert und umschwärmt. Als angeblicher Lieblingssohn stehen Pinch, der eigentlich Charles heißt und von seinem Vater auch Charlie genannt wird, und seine Mutter Natalie in dessen Schatten und müssen ihr Leben den Launen des Egozentrikers unterordnen. Auch mit der Treue hat es Bear nicht so, sodass er insgesamt 17 Kinder mit unterschiedlichen Frauen zeugt. Dennoch kämpft Pinch um seine Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung. Er versucht sich ebenfalls in der Malerei, doch mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear jede Hoffnung seines Sohnes beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch in die Welt. Als Italienischlehrer in London hat er fast vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Doch dann schmiedet er einen Plan…

„Die Gesichter“ ist ein Roman von Tom Rachman über das Streben nach Anerkennung  – im Leben und in der Kunst.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 89 eher kurzen Kapiteln. Erzählt wird im Präsens und vorwiegend aus der Sicht von Pinch. Die Geschichte ist chronologisch aufgebaut. Sie beginnt im Jahr 1955 und endet 2018. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Zeitsprünge. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist schnörkellos, aber angenehm  zu lesen, gut verständlich und eindringlich. Der Einstieg fiel mir leicht. Die Geschichte nimmt nur langsam Fahrt auf, entfaltet aber durch ihre Sprachgewalt zunehmend einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Pinch ist der Protagonist des Romans. Sein Leben wird von der Kindheit bis ins fortgeschrittene Erwachsenalter dargestellt. Seine Entwicklung lässt sich daher hervorragend nachvollziehen. Wie die anderen Hauptpersonen des Romans wird er detailliert beschrieben. Sein Charakter wirkt authentisch, denn er hat Fehler und Schwächen. Ich konnte mich gut in ihn einfühlen.

Die Grundthematik der Geschichte finde ich sehr interessant. Dadurch hebt sich der Roman in kreativer Weise von anderen ab. Im Fokus steht die Frage, welche Beziehung ein Künstler zu seinem Kind haben kann. Darüber hinaus geht es natürlich auch ganz generell um die Liebe zwischen Kindern und ihren Eltern sowie um das Streben nach Anerkennung innerhalb der Familie. Diese Aspekte regen zum Nachdenken an. Viel Raum nehmen daneben die Welt der Kunst und die entsprechende Szene ein, über die ich gerne mehr erfahren habe.

Trotz der recht hohen Seitenzahl kommt beim Lesen keine Langeweile auf. Die Geschichte gewinnt zunehmend an Tempo und Spannung und hat unerwartete Wendungen zu bieten.

Das farbintensive, künstlerisch anmutende Cover orientiert sich am Original. Es passt meiner Ansicht nach gut zur Geschichte. Der Titel weicht stark von der englischsprachigen Version („The Italian Teacher“) ab, die besser zum Inhalt passt.

Mein Fazit:
Mit „Die Gesichter“ ist Tom Rachman erneut ein ungewöhnlicher Roman gelungen, der noch eine Weile bei mir nachklingen wird. Eine empfehlenswerte Lektüre.

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review 2018-08-11 16:18
"Die Gesichter": Künstlerkind
Die Gesichter: Roman - Tom Rachman,Bernhard Robben

Wie es sich als Sohn eines anerkannten Künstlers lebt, untersucht Tom Rachman in „Die Gesichter“. Das ist manchmal ganz schön deprimierend: Egal wie sehr der Maler Bear Bavinsky seinen Sohn Charles, genannt Pinch, ignoriert, bloßstellt oder beschimpft: Am Ende dreht sich Pinchs Leben doch immer wieder um den Vater und dessen Werk.

 

Die Geschichte stellt nicht Bear, sondern Charles in den Mittelpunkt. Das Buch beginnt mit seiner ersten kindlichen Erinnerung an seinen Vater. Nach einer ziemlich aufregenden und erlebnisreichen Kindheit mit seinen beiden Künstler-Eltern im Italien der 1950er und 1960er Jahre wird Pinchs Leben nach der räumlichen Trennung vom Vater ziemlich banal und unauffällig. Studium, verworfene Pläne, unerfüllte Träume, gescheiterte Beziehungen, ein Job als Sprachlehrer. Der Autor zeigt ausschnittsartig Schnappschüsse aus Pinchs Leben. Diese fühlen sich im Mittelteil streckenweise zu lang, aber gleichzeitig auch zu oberflächlich an. Manche Lebensphasen und Entscheidungen, die Charles traf, waren für mich nur schwer nachzuvollziehen, andere wiederrum waren etwas langweilig.

 

Faszinierend wird die Geschichte, wenn es um die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere geht. Von enttäuschter Hoffnung über eifersüchtige oder verblassende Liebe bis zu verdrängten Schuldgefühlen vermittelt Rachman geschickt eine große Palette (negativer) Gefühle. So wie Pinchs Vater seinen Sohn immer wieder wegstößt, fällt es auch Pinch schwer, Nähe zuzulassen und enge Beziehungen wie zu seiner Mutter oder zu seinem Kumpel und Mitbewohner Marsden aufrechtzuerhalten. Daher ist sein Leben phasenweise von ziemlicher Einsamkeit geprägt.

 

Nebenbei beleuchtet der Roman auf interessante Weise die Absurdität der Kunstszene – ob ein Künstler ignoriert oder gefeiert wird, hängt von wenigen Gatekeepern ab. Der Roman zeigt durch Pinchs Taten, wie fragil deren Expertise sein kann.

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review 2018-06-10 01:34
The Italian Teacher
The Italian Teacher - Tom Rachman

The Italian Teacher by Tom Rachman follows the trajectory of Charles “Pinch” Bavinsky's life as he perpetually tries to gain the approval and recognition of his father, world famous artist Bear Bavinsky. The magic of this book is that the characters feel so real. The book is pure fiction, but it feels as if it is a real story about real people. Also, no spoilers, but I love the unexpected ending. 

 

Reviewed for Penguin First to Read program.

Source: www.memoriesfrombooks.com/2018/06/the-italian-teacher.html
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review 2018-04-10 04:06
A Portrait of an Artist as an Old Man (and his son)
The Italian Teacher - Tom Rachman

I am going to say some nice things about this book, but the thing that kept going through my mind -- for at least the first two-thirds -- was: haven't I read this before? There are a couple of Richard Russo books hidden here, one Matthew Norman -- and I want to say DeLillo, Tropper and Weiner, too, but I can't put my finger on which of those -- and probably a few others that I don't recall. That's not necessarily a bad thing -- we've all read plenty of books that are just variations on well-established themes. What I had to ask myself was: did Rachman have anything new to say with his take? Did he throw in some interesting twists to the mix? Was it a rewarding experience for the reader? I think my answers were: not really, sort of, and not particularly.

 

The novel revolves around Bear Bavinsky, a painter of renown, an iconoclast, a rock star in a pre-rock star age -- and a serial monogamist on his second marriage when we meet him. He's essentially a Jeff Bridges character. His son, Charles (nicknamed Pinch) idolizes him (many of his children do, but Charles doesn't get over it the way most do).  Bear is mercurial, irresponsible, unfaithful, arrogant, and incredibly charming. Really, the difference between Rachman's Bear Bavinsky and Russo's Donald "Sully" Sullivan is that Bear has money (that's just to help you understand him, not a commentary on the character). When he turns on the charm, he can get seemingly anyone -- detractor, fan, or something in between -- to feel important, to feel pivotal, captivating, and so on. Most people shake off this effect after a couple of days (although they seem to hold on to a little bit of it for decades) -- Charles never does. He spends his life striving for his father's attention, favor, affection -- anything. He shapes his life around those things which will hopefully get Bear's approval -- and when he fails (or at least, doesn't succeed as he hopes) in the endeavor, and/or doesn't get Bear's approval he has a moment of clarity, stumbles into something else and then eventually falls back into the search for his Father's approbation.

 

Ironically, compared to the rest of Bear's kids, Charles has that approval. He just doesn't realize it -- and maybe it's because the rest have given up and don't seek him out as much. We follow Charles' life from childhood, to adolescence (living with a divorced mother now), in college, early adulthood and then in his 50s. Striving for significance, striving for something beyond his reach -- and yearning for his father. It's a decent, if lonely, life -- and could've been something better if he hadn't allowed so much of it to be shaped by his father, what Charles things his father wants, and then listening to his father's input when he really shouldn't.

 

As the jacket copy says, "Until one day, Pinch begins an astonishing plan that’ll change art history forever..." It stops being a book that I've read before (mostly), takes on its own flavor -- and gets worse. But your results may vary.

 

I thought Bear was an interesting character -- but not one I wanted to spend a lot of time with. I felt too much pity for Charles to really get invested in him. No one else in the book was really worth the effort. The story was unimpressive and oddly paced. Which is not to say it's a bad novel, it's just not one I could appreciate that much. There were conversations, scenes, etc. that were just great. I kept waiting for there to be a moment (probably the "Until one day...") that this book turned for me -- like Rachman's last one did -- and it never came.

 

Maybe it was just my mood, maybe it's my utter incapability of appreciating visual art, maybe it's actually Rachman stumbling. I don't know -- this just didn't work for me. Am I glad I read it? I think so -- if only because I don't have to wonder what the new Rachman book is like. I'm still giving it 3 stars because of the skill Rachman displayed -- I just didn't enjoy what he did with it.

 

<a href="http://angelsguiltypleasures.com/2018-library-love-challenge-review-link-ups/" target="_blank"><img class="aligncenter" style="border:none;height:auto;width:300px;" src="http://angelsguiltypleasures.com/wp-content/uploads/2017/12/2018LibraryLoveChallenge07-400x400-angelsgp.jpg" alt="2018 Library Love Challenge" /></a>

Source: irresponsiblereader.com/2018/04/09/the-italian-teacher-by-rom-rachman
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review 2016-01-14 13:41
The Imperfectionists - Tom Rachman

A collection of short stories, The Imperfectionists tells the stories of the men and women working for a struggling international English language newspaper in Rome. While the stories themselves are those of the contemporary employees ranging from the Editor in Chief to the obituary writer and accounts payable, the in-between moments are woven through with vignettes depicting the newspaper's history.

 

I was rather surprised by this collection. The author set out to write a character driven book, and he accomplished it. I appreciate that he did not go out of his way to make these men and women likable. Which is not to say they aren't, it is just very clear that his intent was to give the reader an inside look at real people, their insecurities, flaws, and imperfections. Too often authors fall into the trap of making their characters too black or white, either all good or all bad, resulting in a caricature of human nature. Rachman does not do that, and we instead wind up with a realistic glimpse into the lives of people who are no different than you or me.

 

While the story does advance to a definite conclusion, this book is not for the readef who needs their books to be plot driven. It is all about the people who reside in its pages. I also don't think it is for anyone who does not enjoy short stories. Once upon a time, I thought that was me. I have since realized that I was wrong. A short story done well can be every bit as enjoyable and complete as a novel. This collection does a fine job at doing exactly that. If you enjoy short stories and character portraits, then I would recommend you give this book a look.

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