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review 2019-07-03 10:13
Teenagerdrama, Mordermittlung, Geheimnisse und ganz viel Magie
The Novice - Trudi Canavan

Die Autorin Trudi Canavan stammt aus Australien. Ihr Heimatland ist die Fantasy betreffend etwas eigen. In einem Interview von 2011, als viele australische Schriftstellerinnen den Weltmarkt stürmten, beschrieb sie, dass in Australien eine klare Genderdiskrepanz in der Literatur zu beobachten ist: Frauen lesen und schreiben Fantasy, Männer lesen und schreiben Science-Fiction. Merkwürdig, denn in Europa und Nordamerika ist gerade die High Fantasy ja noch immer eher „Männersache“, wie man so schön sagt. Scheint, als müsste ich mich mal in Down Under umschauen, um weibliche High Fantasy meiner Bibliothek hinzuzufügen. Canavan gilt als Vorreiterin, ihre „The Black Magician Trilogy“ feierte global Erfolge. „The Novice“ ist der zweite Band, in den ich große Hoffnungen setzte.

 

Sonea ist ein historisches Phänomen. Als erstes Kind der Slums wird sie in der Magier-Gilde von Imardin ausgebildet. Nachdem ihre beachtlichen Kräfte unkontrolliert aus ihr hervorbrachen, fiel es ihr schwer, ihr Misstrauen den Magier_innen gegenüber zu überwinden. Doch nun ist sie eine von ihnen, eine Novizin. Leider wird sie von ihren Mitschüler_innen, Sprösslingen der Adelshäuser, nicht mit offenen Armen empfangen. Jeden Tag lassen sie sie spüren, dass sie anders ist. Nur ihre Freundschaft mit ihrem Mentor Lord Rothen hilft ihr, die grausamen Streiche zu erdulden und sich auf ihr Ziel zu konzentrieren. Gemeinsam tragen sie die Bürde des Wissens um die finsteren Machenschaften des Gildenmeisters Akkarin. Auf Geheiß des Gildenverwalters Lorlen bewahren sie das Geheimnis. Ihre einzige Chance, Akkarin das Handwerk zu legen, ist Lord Dannyl, der als Botschafter nach Elyne berufen wurde und dort heimlich in der Vergangenheit des Gildenmeisters forscht, um herauszufinden, wie dieser von schwarzer Magie verführt wurde. Wird er ihnen die dringend benötigten Antworten liefern, bevor Akkarin die Gilde korrumpieren kann?

 

„The Novice“ war ein famoser Spaß. Der zweite Band entpuppte sich für mich als absolute Wohlfühl-Lektüre, die mich hervorragend unterhielt und meine Hoffnungen, dass die Geschichte der „The Black Magician Trilogy“ nach der etwas langatmigen Etablierung des Universums in „The Magician’s Guild“ Fahrt aufnimmt, voll erfüllte. Ich habe das Buch wirklich genossen. Wie könnte ich auch nicht, schließlich verblüffte mich Trudi Canavan am laufenden Band. Ich wusste nie, wohin sich „The Novice“ entwickeln und was als nächstes geschehen würde. Es gelang ihr, ihre mitreißende Mischung aus Teenagerdrama, Mordermittlung, Geheimnissen und ganz viel Magie vollkommen unvorhersehbar zu gestalten, sodass ich von allen Wendungen ehrlich überrascht war. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert und dafür danke ich der Autorin von Herzen.
Die Geschichte spielt hauptsächlich in Imardin, der Hauptstadt Kyralias, in der die Protagonistin Sonea nun eine Novizin der Magier-Gilde ist. Sie wusste vorher, dass sie es als Slumkind zwischen all den adligen Söhnen und Töchtern schwer haben würde, aber das Ausmaß der Ablehnung, das ihr entgegenschlägt, konnte niemand prophezeien. Ich litt aufrichtig mit ihr, da sie mir jetzt deutlich sympathischer war und sie nicht nur von ihren Mitschüler_innen drangsaliert wird, sondern auch die meisten ihrer Lehrer_innen an ihr zweifeln. Ich zürnte ihnen allen solidarisch, obwohl ich es ein bisschen schade fand, dass Soneas private Probleme ihre Ausbildung überdeckten. Ich hätte gern mehr ihres Unterrichts miterlebt, bin diesbezüglich aber wohl einfach „Harry Potter“-verwöhnt und fand auch ihr persönliches Drama sehr spannend, deshalb handelt es sich hier lediglich um einen kleinen Kritikpunkt.
Parallel zu Soneas Perspektive in Imardin, die durch Lord Rothens und Verwalter Lorlens Blickwinkel ergänzt wird, begleiten die Leser_innen Lord Dannyl, der als Botschafter der Gilde durch die Nachbarländer reist und die dunklen Praktiken des Gildenmeisters Akkarin aufzudecken versucht. Sein diplomatischer Auftrag war ein cleverer Schachzug Canavans, der es ihr erlaubt, die an bekannte Kulturen des mediterranen Raums erinnernden Nationen rund um Kyralia vorzustellen. Einzig Sachaka bleibt ein Mysterium, was mir sofort verdächtig erschien. Die Vermutung, dass Akkarin dort mit schwarzer Magie in Kontakt kam, liegt nahe. Wie genau sich schwarze Magie in diesem Universum eigentlich definiert, behält Canavan weiterhin für sich. Niemand scheint zu wissen, welche Fähigkeiten damit verbunden sind – seltsam, denn sonst sind die magischen Grenzen in traditioneller High Fantasy meist sehr klar abgesteckt. Daher weiß auch niemand, was Akkarin plant. Persönlich bin ich ja ziemlich sicher, dass er nicht der skrupellose Schurke ist, für den gerade Sonea ihn hält. Ich glaube, er hat gute Gründe, schwarze Magie einzusetzen, selbst wenn ich mir noch nicht vorstellen kann, wie diese aussehen mögen. Ich werde mich wohl bis zum finalen Band „The High Lord“ gedulden müssen.

 

Trudi Canavan erklärte, müsste sie ihre Bücher für jemanden beschreiben, der/die keine Erfahrung mit Fantasy hat, würde sie sie irgendwo zwischen „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“ einordnen. Ich finde, auf „The Novice“ trifft diese Kategorisierung ausnehmend gut zu. Der zweite Band der „The Black Magician Trilogy“ ist klassische, nicht allzu anspruchsvolle High Fantasy, die moderne Schwerpunkte anspricht und somit einen greifbaren Realitätsbezug herstellt. Homophobie und Mobbing sind wiederkehrende Themen, die die Handlung jedoch nicht dominieren. Canavan findet die Balance zwischen einer altmodischen, magisch beeinflussten Gesellschaft und ihren zeitgemäßen, wirklichkeitsnahen sozialen Konflikten, was mich intellektuell ebenso wie emotional begeisterte. Ich fühlte mich mit dieser Fortsetzung pudelwohl und freue mich, dass sich mein Optimismus auszahlte. „The Black Magician Trilogy“ bietet offenbar doch genau den Lesespaß, den ich von Anfang an darin vermutete.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/07/03/trudi-canavan-the-novice
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review 2012-12-02 00:00
Voodoo Holmes - Botschafter Der Nacht - Berndt Rieger Jetzt ging ein weiteres Lächeln über das lächelnde Gesicht und zwar in der Art, wie es an einem bewölkten Tag gehen kann, an dem es hell ist, und dann bricht die Sonne durch die Wolken und man weiß erst was richtig hell ist, und der alte Chinese sagte "Egon? Ja ich kenne Egon, ja."Ich habe es versucht. Dieser Absatz wird auch dann nicht besser, wenn man ihn fünf mal liest.Aber das beste ist wohl am Anfang zu beginnen. Diese Kurzgeschichte ist aus einer längeren Sammlung mit Geschichten über Voodoo Holmes entnommen und wurde kostenlos bei Amazon angeboten. Es ist allerdings nicht die erste Geschichte über Voodoo und damit fangen schon die Probleme an. Für mich als Leser blieben nämlich ganz schön viele Fragen offen: Voodoo ist der jüngere Bruder von Sherlock und er untersucht magische Vorkomnisse. Soweit so gut. Aber warum wohnt jetzt auf einmal Voodoo in 221B? (Sherlock lebt zur Zeit dieser Geschichte noch, soviel wird klar). Warum arbeitet er auf einmal mit Dr. Watson? Ist das unser Watson oder sein jüngerer Bruder Abrakadabra? Gut möglich, dass all diese Fragen in einer anderen Geschichte geklärt werden, aber wenn ich eine einzelne Geschichte erwerbe (ja, ich hab sie kostenlos runtergeladen, aber inzwischen kostet sie wieder 89 Cent) möchte ich nicht über so grundlegende Dinge komplett im dunkeln gelassen werden. Wenn die Geschichten schon einzeln angeboten (und sich nirgends auf der Seite ein Hinweis auf die chronologische Reihenfolge findet), dann würde sich vielleicht eine kurze Einleitung in der genau diese Fragen geklärt werden gut machen.Wenn das mein einziges Problem mit Botschafter der Nacht gewesen wäre, hätte ich vielleicht noch einer weiteren Geschichte eine Chance gegeben, aber es gab noch mehr störendes. Zum einen: Wenn man mich schon mit dem Namen Holmes ködert, dann möchte ich auch das Gefühl haben eine Holmes-Geschichte zu lesen, auch dann wenn es sich dabei um einen plötzlich auftauchenden kleinen Bruder handelt. Ich möchte sehen wie Watson wieder und wieder von Holmes kombinatorischen Fähigkeiten überrascht wird und Holmes alles mit Leichtigkeit zu lösen scheint. Stattdessen ist Watson in dieser Geschichte nur Deko. Er kommt am Anfang vor, verschwindet dann, hat noch mal einen kurzen Auftritt irgendwo in der Mitte und dann Tschüss. Er erzählt nicht einmal die Geschichte, sie wird von einem personalen Erzähler in der dritten Person geschildert. Das verhindert zum einen, dass ein wirkliches Holmes-Feeling aufkommt und zum anderen sorgt es dafür, dass man dabei zusehen kann wie Holmes recht ahnungslos herumstolpert, hier und dort etwas recherchiert und dann mehr oder weniger zufällig über die Lösung stolpert.Das hat nichts mit dem Holmes zu tun, den wir kennen und lieben und ich frage mich warum man dann den Namen verwenden muss und nicht einfach einen neuen Detektiv im viktorianischen London auf Geisterjagd gehen lassen kann.Zu all dem kommt noch der Schreibstil, der im besten Fall eher mittelmäßig ist und an den schlimmsten Stellen einem die zehennägel hochzieht, ein ziemlich verquerer Plot und ziemlich viel Dummheit: da wird geschrieben, dass eine Palastwache ganz offensichtlich klug sein muss, weil sie Holmes fragt was er denn im Palast zu suchen hat, da erklärt Holmes (der, soweit ich das herrausgelesen habe bei weitem nicht das gleiche Ansehen besitzt wie sein Bruder) dass er zwar keine Beweise für seine Theorie hat, aber er schreit einfach mal "Staatsgeheimnis" und das bringt alle zum Schweigen...und da gibt es ein großes Bild, dass über dem Baldachin eines Himmelbettes hängt. Kann mir jemand ein Diagramm zeichnen, wie ich mir das vorstellen soll? Hängt es an der Decke (so dass man es nicht wirklich sieht weil da der Baldachin im Weg ist), ist das ein etwa 6 m hoher Raum, wo man tatsächlich etwas über ein Himmelbett hängen kann?Das war ganz sicher mein erster und letzter Voodoo Holmes.
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