Geboren in eine bekannte Familie in Olinda (Brasilien), wächst Catarina im Schatten ihrer verstorbenen Tante Laura auf. Melissa dagegen kommt gebürtig aus dem Süden Londons und wurde von ihrer Mutter und Großmüttern aufgezogen. Im Januar 2016 treffen Melissa und Catarina erstmals aufeinander…
„Zwischen Himmel und Erde“ ist ein Roman von Yara Rodrigues Fowler.
Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog und endet mit einem Epilog. Dazwischen gibt es acht Teile, die wiederum in mehrere Abschnitte untergliedert sind. Die Handlung umfasst die Jahre 1969 bis 2017. Erzählt wird nicht chronologisch, sondern mit Zeitsprüngen nach vorne und zurück.
Vor allem in sprachlicher Hinsicht ist der Roman auffällig und unverkennbar. Der Schreibstil ist sehr reduziert und wirkt daher recht modern. Die Beschreibungen sind überwiegend kurz, Dialoge dominieren. Darüber hinaus sind unterschiedliche Stilformen eingeflochten.
Catarina und Melissa, zwei interessante Protagonistinnen, stehen im Vordergrund der Geschichte. Eine Identifikation mit den beiden Frauen fiel mir nicht leicht. Dennoch werden die Figuren lebensnah dargestellt.
Inhaltlich ist der Roman eine Wundertüte mit vielen Themen, von denen ich manche gut nachvollziehen konnte, andere weniger. Die „Anmerkungen der Autorin“ habe ich leider erst zum Schluss hin entdeckt. Sie sind zum Verständnis sehr hilfreich. Alles in allem hat mir der rote Faden gefehlt.
Der Roman mit etwas mehr als 500 Seiten konnte mich leider nicht durchgängig fesseln. An mehreren Stellen konnte mich die Geschichte nicht abholen. Positiv anzumerken ist jedoch, dass sie abwechslungsreich und tiefgründig ist.
Der deutsche Titel weicht erheblich vom Original („There a more Things“) ab, wobei beide durchaus mehr miteinander zu tun haben, als es zunächst scheint. Dennoch finde ich die sehr freie Übersetzung nicht so gut gelungen. Hübsch, aber wenig aufschlussreich ist die Gestaltung des Covers.
Mein Fazit:
Mit „Zwischen Himmel und Erde“ hat Yara Rodrigues Fowler meine hohen Erwartungen bedauerlicherweise nicht in Gänze erfüllt. Wer Lust auf eine unkonventionelle und besondere Lektüre hat, für den wäre der Roman allerdings durchaus einen genaueren Blick wert.