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review 2016-09-11 14:40
Rauschgefühle
Rauschgefühle - Jannis Plastargias

Story:
Jonas ist glücklich wie nie zuvor – die Probleme und Krisen der letzten Monate haben dafür gesorgt, dass seine Beziehung zu Paul noch fester und vertrauensvoller geworden ist. In der Schule läuft es, trotz nahendem Abitur, ebenfalls prima und innerhalb seines Freundeskreises läuft alles harmonisch und friedlich. Das ändert sich jedoch, als eines Tages die Freundin seines besten Freundes Fabian spurlos verschwindet und nicht mehr als eine kurze SMS zurücklässt. Fabian fällt in ein tiefes Loch, aus dem Jonas ihm kaum heraushelfen kann. Stattdessen sucht Fabian Unterstützung bei Antonio, einem windigen Dealer, der mehr zu verbergen hat und offen Interesse an Jonas zeigt. Die Situation spitzt sich zu, als Fabian nicht nur anfängt, Drogen zu nehmen, sondern eines Tages auch noch spurlos verschwindet …

 

Eigene Meinung:
Der dritte Teil der „Jonas“-Reihe von Jannis Plastargias erschien 2016 im astikos Verlag. „Rauschgefühle“ spielt zeitlich nach „Plattenbaugefühle“ und „Großstadtgefühle“ und erzählt die Geschichte von Jonas, seinem Partner Paul und den Freunden der beiden weiter. Da die Bücher aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man auf diesem Weg Jonas‘ Entwicklung richtig miterleben kann.

 

Die Geschichte setzt da an, wo „Großstadtgefühle“ endete und erzählt eine weitere Episode aus Jonas‘ Leben. Einmal mehr muss sich der junge Mann mit dem Auf und Ab innerhalb seiner Beziehung zu Paul auseinandersetzen, wenngleich die beiden nach den Ereignissen in Band 2 enger zusammengerückt sind. Dafür wird Jonas‘ Freundschaft zu Fabian auf eine harte Probe gestellt, denn dieser baut sichtlich ab, nachdem seine Freundin samt ihrer Familie untergetaucht ist. Auch tritt mit Antonio eine weitere Figur auf, die man zu Beginn nur schwer einschätzen kann.
Jannis Plastargias konzentriert sich dieses Mal auf die Themen Vertrauen, Freundschaft, Drogensucht und die damit einhergehenden Probleme. Auch Kriminalität kommt zur Sprache, wenngleich die große Aufklärung am Ende inkl. Polizei und einem Bandenkrieg in der Berliner Unterwelt ein wenig unglaubwürdig erscheint. Dennoch ist „Rauschgefühle“ spannend und lässt sich gut lesen. Einen wirklichen Krimi sollte man nicht erwarten, aber einige Elemente gibt es trotzdem, die beim dritten Teil für eine ganz eigene Atmosphäre sorgen und die Reihe in ein anderes Licht rücken. Man darf gespannt sein, was sich der Autor als nächstes einfallen lässt und wohin er den Leser mit Jonas, Paul und den anderen Figuren noch führt.

 

Die Charaktere sind realistisch und gut nachvollziehbar – Jonas ist ein sympathischer Held, der einmal mehr kopfüber ins Chaos stürzt. Angenehm ist, dass seine Beziehung zu Paul herrlich selbstständig und authentisch ist, und die beiden sehr gut aufeinander eingespielt sind. Auch die Tatsache, dass in diesem Buch Fabian mehr Aufmerksamkeit bekommt, fällt positiv ins Gewicht, denn man erfährt mehr über ihn und dessen Familie. Ein wenig merkwürdig ist allerdings, dass sich fast jeder neue Kerl, der von Jannis Plastargias eingeführt wird, in Jonas zu verlieben scheint oder zumindest Interesse hat. In „Großstadtgefühle“ war das Carl, jetzt haben wir neben Antonio, noch einen jungen Kollegen innerhalb der Schauspieltruppe. Irgendwie ist das fast „too-much“, insbesondere wenn die Jungs eigentlich hetero sind.
Ansonsten zeichnet sich auch „Rauschgefühle“ durch eine Vielzahl liebenswerter und sympathischer Nebenfiguren aus – auch Afyon, der in Band 1 eine große Rolle spielt, bekommt endlich die Chance sein Glück zu finden.

 

Stilistisch hat sich Jannis Plastargias einmal mehr stark weiterentwickelt – lange, verworrene Schachtelsätze gehören endlich der Vergangenheit an. Stattdessen legt er ein solides, gut geschriebenes Jugendbuch vor, das durch tolle Beschreibungen und schöne Dialoge besticht. Auch hinsichtlich der Erotik wird der Autor mutiger – „Rauschgefühle“ enthält durchaus explizite Szenen, wirkt jedoch niemals plump oder platt. Man darf gespannt sein, wie die folgenden Bücher sein werden, denn laut Jannis Plastargias ist die Reihe um „Jonas“ noch nicht beendet.

 

Fazit:
„Rauschgefühle“ ist ein gelungener Coming-of-Age“ Roman, der durch tolle, authentische Charaktere und eine spannende Geschichte mit Krimi-Elementen besticht Wer die ersten beiden Teile der Reihe kennt und gern gelesen hat, dem wird auch der dritte Band gefallen, denn Jannis Plastargias‘ Stil hat sich noch einmal gesteigert und sorgt für gute Unterhaltung. Bis auf einige Schwächen zum Ende hin ist „Rauschgefühle“ sehr gut gelungen und zählt bisher zum besten Band der „Jonas“-Reihe.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-09-07 11:51
Großstadtgefühle
Großstadtgefühle - Jannis Plastargias

Story:
Zurück in Berlin beginnt für Jonas ein neuer Lebensabschnitt. Neue alte Freunde, das pulsierende Großstadtleben und die Fernbeziehung mit Paul, sorgen dafür, dass kaum Langeweile aufkommt. Auch die Freundschaft zu Carl, der zusammen mit Jonas einer Theatergruppe angehört, bringt ein im Laufe der Zeit immer mehr Chaos mit sich, denn Jonas kann sich dem charismatischen, jungen Mann nur schwer etwas entgegen setzen. Dennoch will er Paul treu bleiben, rechnet aber nicht mit Carls Gefühlen, die schnell in Besessenheit umschlagen und sowohl Jonas als auch Paul in ernsthafte Schwierigkeiten bringen …

 

Eigene Meinung:
Mit dem Jugendroman „Großstadtgefühle“ legt der Frankfurter Autor Jannis Plastargias die Fortsetzung seines Debüts „Plattenbaugefühle“ vor. Der Roman erschien 2014 bei Michason & May und umfasst 200 Seiten. Er führt die Geschichte von Jonas und seinen Freunden weiter, daher ist es ratsam vorab den im Größenwahn Verlag erschienen ersten Teil der „Jonas“-Reihe zu lesen. Eine Fortsetzung findet die Geschichte in „Rauschgefühle“, das 2016 herausgekommen ist.

 

Die Geschichte setzt grob da an, wo „Plattenbaugefühle“ endete – Jonas ist wieder in Berlin und mit Paul, den er während der Flucht seines Exfreundes Afyon kennengelernt hat, sehr glücklich. Lediglich die Tatsache, dass Paul noch in München lebt, trübt die Beziehung zwischen den beiden Jungen ein wenig, doch Jonas findet in seinem besten Freund Fabian und dessen Freundin, ebenso in seiner Familie Unterstützung.
Thematisch geht es in „Großstadtgefühle“ um Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Jannis Plastargias legt einen typischen Entwicklungsroman vor, in dem die Charaktere erwachsen werden müssen. Im Zentrum steht natürlich Jonas mit seinen Problemen, aber auch Paul, Carl und Afyon (der aber nur am Rande vorkommt) werden beleuchtet. Da das Thema Ausländer und Integration nicht so sehr vorkommen, wie im ersten Teil der Reihe, ist „Großstadtgefühle“ lockerer und nicht ganz so problembehaftet. Natürlich haben Jonas und Paul gegen einige Schwierigkeiten anzukämpfen, gerade Carl entpuppt sich als größeres Ärgernis, als es den Anschein hat. Dafür gibt der Autor einen sehr guten Einblick in die schwule Szene, die in Berlin entsprechend gut etabliert ist. So finden reale Orte Erwähnung und auch die Art und Weise, wie sich die Hauptcharaktere verhalten wirkt sehr authentisch und realistisch.

 

Jonas ist ein liebenswerter Charakter, den man auch im zweiten Teil schnell ins Herz schließt und gern begleitet. Die Tatsache, dass er sich recht schnell von anderen jungen Männern einwickeln lässt, passt zu einem Teenager in seinem Alter, immerhin ist jeder 16-jährige experimentierfreudig und neugierig. Dass Jannis Plastargias seine Helden nicht zu den typischen Gay Romance-Charaktere stilisiert ist angenehm, denn auf diesem Weg wirken sie nachvollziehbar und realistisch. So sind auch Paul und Afyon sehr gut dargestellt, selbst Carl kann man bis zu einem gewissen Grad gut verstehen.

 

Stilistisch hat sich Jannis Plastargias stark verbessert – die langen Schachtelsätze gibt es kaum noch, ebenso sind die Dialoge wesentlich stimmiger und in sich schlüssiger. Das Buch lässt sich wesentlich besser lesen als „Plattenbaugefühle“. Der Autor hat ein gutes Gespür für jugendliche Charaktere und eine passende Darstellung ihrer Probleme – es macht Spaß den Roman zu lesen und mit Jonas, Paul und den anderen Berlin zu entdecken. Auch Erotik scheut Jannis Plastargias nicht, jedoch kommen entsprechende Szenen eher am Rande vor und nehmen nur einen kleinen Teil der Handlung ein. Wenn dann sind die Szenen aber sehr ansprechend geschrieben und wirken vollkommen natürlich.

 

Fazit:
„Großstadtgefühle“ ist eine gelungene Fortsetzung von Jannis Plastargias‘ Debüt und kann durch eine in sich schlüssige Handlung und authentische Charaktere überzeugen. Stilistisch ist das vorliegende Jugendbuch wesentlich stimmiger, als der erste Teil der „Jonas“-Reihe, so dass man den Roman Lesern von „Plattenbaugefühle“ empfehlen kann. Wer mit diesem Roman in Jannis Plastargias „Jonas“-Reihe einsteigen möchte, kann dies problemfrei machen, dennoch empfehle ich zum besseren Verständnis vorher den ersten Teil zu lesen. Es lohnt sich.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-09-05 06:12
Plattenbaugefühle
Plattenbaugefühle - Jannis Plastargias

Story:
Der Umzug von Berlin nach Kranichstein bei Darmstadt bedeutet für den 15-jährigen Jonas einen massiven Einschnitt in seinem Leben. Nicht nur muss er seinen besten Freund Fabian zurücklassen, er kommt auch auf eine Gesamtschule, die eher von ausländischen Jungen und Mädchen besucht wird und an die er sich erst anpassen muss. Dies gelingt ihm wider Erwarten gut – er findet neue Freunde, kann sich gut anpassen und selbst als er erkennt, dass er auf Jungs steht (etwas, was jeder vor ihm zu wissen scheint), wird er freundlich aufgenommen. Seine erste große Liebe Afyon, ein türkischer Mitschüler hat nicht so viel Glück – während es für die meisten okay ist, dass Jonas schwul ist, so ist es doch undenkbar, dass ein wahrer Moslem ebenfalls auf Männer stehen könnte. Als sich die Beziehung zwischen den beiden vertieft, kommt Jonas‘ Mutter auf einen tollkühnen Plan um Afyon vor der Gewalt seiner Familie zu retten …

Eigene Meinung:
„Plattenbaugefühle“ ist der Debütroman des Frankfurter Autors Jannis Plastargias und erschien 2013 im Größenwahn Verlag. Es handelt sich um einen klassischen Entwicklungsroman, der Freundschaft, erste Liebe, Akzeptanz und Toleranz zum Thema hat. In den Büchern „Großstadtgefühle“ und „Rauschgefühle“ findet Jonas‘ Geschichte seine Fortsetzung.

 

Die Geschichte folgt Jonas, der gegen seinen Willen nach Kranichstein umziehen muss und sehr mit der neuen Situation zu kämpfen hat. So dauert es ein wenig, bis er sich mit seinen neuen Mitschülern abgefunden hat und Freunde findet. Dass er sich dabei immer mehr in Afyon verliebt, der ebenfalls Interesse an ihm zeigt, bedeutet für beide nach einer Weile größere Probleme, denn während Jonas‘ Eltern recht liberal sind, kann Afyons Vater es nicht akzeptieren einen schwulen Sohn zu haben. Die damit einhergehenden Probleme machen auch Jonas zu schaffen – zum einen findet er kaum die Möglichkeit mit Afyon zu reden (da dieser auch nur schwer in der Lage ist mit anderen zu kommunizieren), zum anderen will er seiner ersten großen Liebe helfen, was für einigen Trubel sorgt. Man kann Jannis Plastargias‘ Roman durchaus als Jugendbuch bezeichnen – es ist aus der Sicht eines 15-jährigen Jungen geschrieben und behandelt vorwiegend dessen Probleme. Auch die Themen Ausländer, Integration und Toleranz werden abgehandelt, wenngleich einige Stellen und Passagen ein wenig klischeehaft wirken, gerade was die Darstellung von Jonas‘ Mitschülern angeht. Dennoch bezweifelt man nicht, dass diese Hand und Fuß hat, denn die Figuren wirken durchweg realistisch.

 

So kann man sich recht schnell mit Jonas und den übrigen Figuren identifizieren und sich in sie hineinversetzen. Ein wenig mehr Tiefgang hätte man sich bei einigen der Mitschüler und Nebenfiguren durchaus wünschen können – auch Afyons Sicht auf die Dinge wäre nicht uninteressant gewesen, doch Jannis Plastargias beschränkt sich auf die Geschichte von Jonas, dessen Sorgen und Probleme. Die Entdeckung schwul zu sein, die damit einhergehenden Überlegungen und die ersten Erfahrungen, die Jonas im Laufe der Zeit sammelt. Das macht zumindest Jonas sehr plastisch und realistisch – Jannis Plastargias gelingt die Darstellung eines 15-Jährigen sehr überzeugend und authentisch.

 

Stilistisch kommt „Plattenbaugefühle“ ein wenig unfertig daher. Lange Sätze mit enorm vielen Kommas, die man durchaus hätte trennen können; falsche Zeichensetzung und ungewohnte Dialoge sorgen dafür, dass man lange braucht, um sich mit dem Stil des Autors anzufreunden. Auch wenn Jannis Plastargias den Slang der Darmstädter Jugend trifft und auch Jonas Ich-Perspektive gut zum Roman passt, so hat man doch Probleme mit dem Satzbau und der Grammatik. Da hätte das Lektorat des Größenwahnverlags definitiv eingreifen sollen, denn „Plattenbaugefühle“ ist nicht schlecht geschrieben – es liest sich nur recht holprig und unausgereift. Auch das eBook ist ein wenig seltsam formatiert – man kann die Schriftgrößen nicht ändern, so dass die Seiten ziemlich aufgebläht wirken. Das trübt das Leseerlebnis schon und man braucht länger um sich an den ungewöhnlichen Stil und das unangenehme Schriftbild zu gewöhnen.

 

Fazit:

„Plattenbaugefühle“ ist ein gelungener Auftakt zu Jannis Plastargias „Jonas“-Reihe, die durch authentische Charaktere und realistische Jugendprobleme bestischt. Stilistisch ist der Roman definitiv verbesserungswürdig, da man lange braucht, um sich an die langen Sätze zu gewöhnen. Nichtsdestotrotz gelingt dem Autor ein guter Entwicklungsroman, der einige wichtige Themen anschneidet und zum Nachdenken anregt. Wer Jugendbücher mit einer eigenen Sprache sucht, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-07-30 18:47
Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig
Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig: 18 erotische Rezepte - Jannis Plastargias,Andrea Bienek,Nino Delia,Levi Frost,Brigitte Münch,Silke Porath,Thomas Pregel,Ines Schmidt,Claudia Schuster,Börje Schweizer,Justin C. Skylark,Devin Sumarno,Christina Stöger,Raik Thorstad,S.A. Urban,Jana Walther,Gabriel Wolkenfeld

Inhalt:
Die queere Anthologie enthält 16 erotische Kurzgeschichten, nebst passenden Rezepten, die sich den Themen Essen und kulinarische Genüsse, Lust, Liebe und Hass widmen. Seien es Geschichten um vergangene Sommerbeziehungen, die große Liebe oder tragische Erinnerungen, Krankheiten und verhasste Ehemänner – „Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig“ enthält eine bunte Mischung Kurzgeschichten von Autoren, die mal erotisch, mal tragisch oder verspielt das Thema umgesetzt haben.

 

Folgende Geschichten sind enthalten: 
"Fleisch-Lust“ von Silke Porath 
„Use somebody – Süße Früchte“ von Ines Schmidt 
„Unintended – Ungewollt“ von Andrea Bienek 
„No Milk today“ von Brigitte Münch 
„Das Omlette“ von Ines Schmidt 
„Früchte der Erkenntnis“ von Börje Schweizer3 
„Salim vor Leif“ von Jannis Plastargias 
„Von Porridge and Roast“ von Levi Frost 
„Die Verkostung“ von Justin C. Skylark 
„Der Engel auf der Fensterbank“ von Jana Walther 
„Vom Nachtisch, der nicht auf der Karte stand“ von Claudia Schuster 
„Dinner & Show“ von Devin Sumaro 
„Der Zwieback-Trick“ von Thomas Pregel 
„Die Küstenstraße“ von Raik Thorstad 
„Wintermandeln, Mädchenkörper“ von Nino Delia 
„Fallobst am Tresen“ von Gabriel Wolkenfeld 
„Spargelcremesuppe Deluxe“ von S. A. Urban 
„Mörderisches Dessert“ von Christina Stöger

 

Eigene Meinung:
Die Anthologie „Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig“ erschien 2014 im Größenwahn Verlag und ist bereits die zweite ihrer Art. Der Frankfurter Autor und Herausgeber Jannis Plastargias sammelte schon einmal queere Kurzgeschichten, die in der Anthologie „Liebe und andere Schmerzen“ im Jahr 2013 erschienen ist. Einmal mehr versucht er, gemeinsam mit den teilnehmenden Autoren, eine breite Palette queerer Themen abzudecken – schwul, lesbisch, transgender, aber auch hetero und die vielen Schattierungen der Liebe, die sich nicht genau festlegen können und wollen. Dies wird mit dem allgemeinen Thema Essen und Trinken gewürzt und ergibt eine mal lustvolle, mal dramatische, mal romantische Mischung.

 

Inhaltlich erhält der Leser daher eine vielfältige Zusammenstellung, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Wer es erotisch und leidenschaftlich mag, wird ebenso auf seine Kosten kommen, wie diejenigen, die tiefgründige, dramatische und nachdenkliche Kost bevorzugen. Dabei wird es nie langweilig, da die Anthologie ausgewogen ist und die Geschichten gut zusammenpassen. Dass dabei die Erotik nicht im Vordergrund steht (etwas, was bei vielen Gay Anthologien leider der Fall ist), ist in meinen Augen durchweg positiv und zeigt, dass schwullesbische Geschichten mehr sein können, als bloße Erotikstories. Gerade die Kurzgeschichten „Von Porridge and Roast“ von Levi Frost, „Die Küstenstraße“ von Raik Thorstad, „Spargelcremesuppe Deluxe“ von S. A. Urban und „Salim vor Leif“ von Jannis Plastargias sind wirklich toll und überzeugen gänzlich ohne Kitsch, Romantik und Erotik. Doch auch die heißeren Stories können überzeugen, da es nie zu plakativ erotisch wird und zu extrem zur Sache geht. Alles bleibt in einem angenehmen Rahmen, der der Anthologie die passende Würze verleiht. Lediglich die Mischung könnte ausgewogener sein – überwiegen doch die schwulen Kurzgeschichten deutlich. So sind doch fast ein Dutzend Geschichten dem Gay Genre zuzuordnen, während es nur drei lesbische Vertreter gibt, der Rest spiegelt transgender oder heterosexuelle Themen wider.

 

Neben den normalen Kurzgeschichten hat jeder Autor noch ein Rezept beigesteuert, das inhaltlich zu den jeweiligen Beiträgen passt und durchaus nachgekocht werden kann.

Stilistisch ist es ebenso bunt, wie inhaltlich, je nachdem welchen Geschmack man als Leser hat. Ob nun locker und erotisch, wie in den Geschichten von Ines Schmidt und Justin C. Skylark, oder lyrisch und getragen wie bei Jana Walther und Gabriel Wolkenfeld, oder detailverliebt und ausdrucksstark, wie die Beiträge von Raik Thorstad und Levi Frost – die Anthologie bietet Abwechslung und zeigt, wie unterschiedlich die Autoren schreiben. Dadurch erhält man einen guten Querschnitt durch die aktuelle GLBT-Autorenszene und entdeckt mitunter einige Perlen, die einem davor noch unbekannt waren. Allein deswegen loht sich der Griff nach „Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig“ – die Anthologie bietet einen tollen Überblick und macht in einigen Fällen definitiv Lust auf mehr.

 

Fazit:
Mit „Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig“ ist Jannis Plastargias eine tolle, bunt gemischte und abwechslungsreiche Anthologie geglückt, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat (was aufgrund der enthaltenen Rezepte sogar doppelt belegbar ist). Ob nun romantisch, dramatisch oder erotisch – die 18 Kurzgeschichten sind durchweg lesenswert und machen Lust auf mehr. Die Inhalte sind so verschieden, wie die Stile – lediglich die Tatsache, dass die meisten Kurzgeschichten im Gay Bereich angesiedelt sind, trübt die Begeisterung ein wenig. Dennoch lohnt es sich, einen Blick in „Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig“ zu werfen – sie bietet mehr als so manch andere GLBT Anthologien auf dem Markt, da es nicht nur um Erotik geht. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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