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review 2015-10-08 11:33
Das Lilienschwert
Das Lilienschwert (German Edition) - Laurent Bach

Story:
Es scheint ein glücklicher Zufall zu sein, dass der junge Jerôme während einer Prozession zu Ehren der Jungfrau Johanna (Jeanne D’Arc) einem Kind das Leben rettet und daraufhin von Gille de Rais, Feldmarschall Frankreichs, in sein Palais geladen wird. Nicht nur begegnet er dort dem bildschönen Guy, der während der Festlichkeiten die heilige Jungfrau von Orleans verkörperte, er wird von de Rais auch als Knappe aufgenommen. Während für Jerôme ein neues Leben beginnt bandelt er mit Guy an, der sich ebenfalls in den unschuldigen Jungen verliebt. Leider wird auch Gille de Rais auf Jerôme aufmerksam – sehr zu Guys Missfallen, der dem Adeligen immer wieder auch im Bett zu Diensten ist – und bietet Jerôme endlich die Möglichkeit den Schwertkampf zu lernen. De Rais schenkt seinem Knappen im Gegenzug für gewisse Gefälligkeiten ein Lilienschwert, doch Jerôme fallen die Übungskämpfe schwer – lediglich bei de Rais ereilen ihn keine blutigen Visionen. Zudem häufen sich die Streitereien mit Guy, was beiden Männern zusetzt …

 

Eigene Meinung:
Mit der Novelle „Das Lilienschwert“ veröffentlichte Brunhilde Witthaus unter dem Pseudonym Laurent Bach 2014 die Geschichte von Jerôme und Guy im Selbstverlag. Das knapp 80-seitige Werk spielt vor ihrem historischen Roman „Des Teufels Schreiber“, in dem es um Gilles de Rais und seine Machenschaften geht. Die Novelle greift lose die historischen Ereignisse im Frankreich des 15. Jahrhunderts auf und bildet eine gute Ergänzung zu dem im Sieben Verlag erschienen Roman, wenngleich „Das Lilienschert“ dem Gay Historical Genre angehört.

 

Die Geschichte ist spannend und ohne große Schnörkel erzählt – binnen weniger Seiten ist man in das mittelalterliche Frankreich eingetaucht und lernt Jerôme und Guy kennen, die gesellschaftlich grob auf einer Stufe stehen. Die beiden treffen sich nach der Prozession und verlieben sich recht schnell ineinander, was natürlich auch eine erotische Komponente mit sich bringt, die in „Das Lilienschwert“ stärker als in den übrigen Geschichten der Autorin vertreten ist. Nichtsdestotrotz passiert im Laufe der Zeit eine Menge: man lernt Jerôme und Guy sehr intensiv kennen, erfährt eine Menge über ihre Vergangenheit und welch wichtige Schlüsselrollen sie in der Geschichte Frankreichs gespielt haben. Auch Gille de Rais, der als Massenmörder grausige Berühmtheit erlangt hat, ist wichtig für die Handlung. Er treibt sie voran, da seine Machenschaften erst den Ausschlag geben. So entspinnt sich über den 80 Seiten eine überraschend komplexe Geschichte, die gerne ausführlicher hätte sein können und die Lust auf mehr Macht – denn Jerômes und Guys Abenteuer bieten durchaus genug Potenzial für mehr.

 

Die Charaktere sind, wie nicht anders erwartet, sehr authentisch und greifbar. Man kann sich sowohl in Jerôme, als auch in Guy hineinversetzen. Ersterer ist hierbei der gefallene Held, der einst an Johannas Seite kämpfte, den jedoch die blutigen Schlachtfelder und gefallenen Kameraden in Visionen und Träumen verfolgen. Guy wiederum hat sein eigenes Päckchen zu tragen, da er etwas getan hat, auf das er alles andere als stolz ist. Schließlich Gille de Rais, der mit seiner wahnsinnigen, sprunghaften Natur nur schwer zu greifen ist.
Ein wenig verwirren die Nebenfiguren, gerade de Moreilles‘ laxe Art im Umgang mit Guys und Jerômes Homosexualität. Immerhin war Sodomie in der damaligen Zeit ein Grund für den Scheiterhaufen.

 

Stilistisch legt die Autorin eine solide, in sich schlüssige und gut lesbare Novelle vor, die sich fast zu schnell liest. Kaum hat man begonnen, ist man schon am Ende angekommen. Die Geschichte wird hierbei abwechseln aus Jerômes und Guys Sicht erzählt und bietet dem Leser die Möglichkeit in die Gedanken- und Gefühlswelten beider Protagonisten einzutauchen. Laurent Bach hat ein Gefühl für Sprache und Figuren – letztere werden ehr authentisch in Szene gesetzt, ebenso gelungen sind die Beschreibungen der Örtlichkeiten und die Begebenheiten der damaligen Zeit. Auch die erotischen Szenen sind stimmungsvoll und ansprechend umgesetzt.

 

Fazit:
„Das Lilienschwert“ ist eine gelungene, historische Novelle für Zwischendurch, die mit authentischen Figuren, einem schönen Schreibstil und einer spannenden Geschichte punkten kann. Bis auf einige Unstimmigkeiten ist die Handlung in sich schlüssig und macht definitiv Lust auf mehr. Wer historische Geschichten mag, sollte sich „Das Lilienschwert“ nicht entgehen lassen und auch nach „Des Teufels Schreiber“ Ausschau halten. Alle anderen müssen sich mit den übrigen Werken der Autorin zufrieden geben, wenngleich man irgendwie hofft, dass sie Jerômes und Guys Geschichte irgendwann weiterführt.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2015-10-06 11:49
Tod in Montmartre
Tod in Montmartre. Ein Fall für Claude Bocquillon (Ein Fall fur Claude Bocquillon) - Laurent Bach

Story:
Zwei Wochen Urlaub in Paris – der Traum eines verliebten Pärchen. Für den Privatdetektiv Claude wird aus den gemeinsamen Tagen mit seinem Freund Julian schnell ein Albtraum, denn dieser setzt ihn nicht nur unerwartet darüber in Kenntnis, dass er die Möglichkeit hat für seinen Job nach Genf zu ziehen, er stolpert auch noch über die Leiche einer jungen Frau. Da diese seiner Freundin Amelie extrem ähnlich sieht, ahnt er bereits frühzeitig wer das Opfer eines Gewaltverbrechens wurde: Francine Lambert, Schwester seines Freundes Frederik, der seit Jahren nach der verschwundenen jungen Frau sucht. Sofort reisen Frederik und dessen Freundin Amelie nach Paris, um die Tote zu identifizieren und in Erfahrung zu bringen, was geschehen ist.

 

Da die Pariser Polizei die Zusammenarbeit mit Frederic (seines Zeichens ebenfalls Polizist) und Claude ablehnt, beginnen beide auf eigene Faust zu ermitteln und geraten in einen Sumpf aus Drogen, illegalen Waffen und Menschenhandel. Für Claude bietet der neue Fall nicht nur die Möglichkeit Frederic beizustehen, es lenkt ihn auch mehr oder minder erfolgreich von seinen Problemen mit Julian ab, der überhaupt nicht begeistert von Claudes Ermittlungen ist …

 

Eigene Meinung:
Die Krimis um den Privatdetektiv Claude Bocquillon gehen in die 3. Runde – die ersten beiden Fälle des Südfranzosen erschienen ebenfalls beim Bruno Gmünder Verlag unter den Titeln „Mord auf Französisch“ und „Die zehn Plagen“. Hinter dem Autoren Laurent Bach verbirgt sich Brunhilde Witthaut, die u.a. historische Romane verfasst, aber auch unter dem Pseudonym Corinna Bach als Gay Romance Autorin für den Sieben Verlag schreibt.

 

Dieses Mal verschlägt es Claude und seine Freunde aus dem beschaulichen Anduze in die pulsierende Metropole Paris. Erneut bekommt er es mit einem Mordfall zu tun, allerdings handelt es sich dieses Mal um eine persönliche Angelegenheit, da es sich bei dem Opfer um die vermisste Schwester seines Freundes Lambert handelt. Den Leser erwartet eine spannende, abwechslungsreiche Geschichte, in der Claude und Frederic nur nach und nach den Hintergründen auf die Spur kommen und in der dieses Mal verschiedene Fälle miteinander zusammenhängen. So wird schnell offensichtlich, dass es nicht nur um den Mord an Francine geht, sondern dass das organisierte Verbrechen von Paris seine Finger im Spiel hat. Claude wird mit Drogen, Menschenhandel und einem Fälscherring konfrontiert und muss sich gegen unterschiedliche Verbrecher zur Wehrsetzen.

 

Allerdings ist es dieses Mal recht früh offensichtlich, wo sich ihr wirklicher Mörder befindet und welche Ziele dieser verfolgt. Man hat den Verdacht recht früh und sieht sich zunehmend bestätigt. Allerdings dauert es fast zu lang, bis die Charaktere darauf kommen, wer wirklich die Finger im Spiel hat und für den Mord an Francine verantwortlich ist – obwohl es durchaus einige sehr offensichtliche Hinweise gibt.

 

Die Charaktere sind einmal mehr gelungen und können überzeugen – Claude ist dem Leser sofort sympathisch, wenngleich er dieses Mal sehr zickig daherkommt. Gerade bei den Szenen mit Julian geht er einem schnell auf die Nerven, da er sich sehr kindisch verhält und für keine Argumente offen ist. Dafür können Lambert und Amelie überzeugen, die im Laufe der Geschichte richtig zueinander finden und dies auch besiegeln wollen. Gerade Frederic lernt man ganz neu kennen, da er erstmals einem persönlichen Problem gegenüber steht. Er ist inzwischen ein fester Bestandteil von Claudes Freundeskreis, ganz gleich was früher zwischen den beiden Männern vorgefallen ist. Das macht ihn sehr sympathisch und liebenswert.
Die übrigen Nebenfiguren bleiben ein wenig blass und man vermisst durchaus die liebgewonnenen Charaktere aus Südfrankreich: Bertin, Claudes Mutter und seinen Kater, die Anwohner von Anduze. So toll einige Figuren in Paris sind und so lebendig die Stadt in Szene gesetzt wurde, Claude Bocquillon gehört nach Südfrankreich. Daher hofft man, dass der nächste Band wieder in Anduze spielen wird.

 

Stilistisch kann die Autorin einmal mehr überzeugen – wie bereits erwähnt sind die Beschreibungen sehr atmosphärisch und mitreißend. Man kann sich Paris mit all seinen Straßen, Orten und Menschen bildlich vorstellen, auch Actionszenen und Dialoge sind gut umgesetzt. Laurent Bach hat einen flüssigen, soliden Stil, hält die hohe Spannungskurve kontinuierlich aufrecht und sorgt für Abwechslung. Es macht Spaß Claude Bocquillons Fälle zu lesen, die Entwicklung der Charaktere mitzuverfolgen und dem Täter auf die Spur zu kommen. Dabei ist man immer nah bei den Figuren, da die Autorin die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Leider besticht „Tod in Montmartre“ durch zu viele Sichtweisen – dieses Mal wird sehr oft zwischen den Charakteren hin und her gesprungen. Das fällt nicht unbedingt extrem ins Gewicht, doch mit der Zeit stört es, dass man immer wieder aus einem Gedankengang geworfen wird, sobald die Perspektive wechselt.

 

Fazit:
„Tod in Montmartre“ ist ein gelungener Krimi, der die Reihe um Claude Bocquillon überzeugend weiterführt und für ein spannendes, gut geschriebenes Lesevergnügen sorgt. Die Geschichte ist gut umgesetzt, wenngleich man frühzeitig weiß, wer der Mörder ist; und auch die authentischen, lebendigen Charaktere können einmal mehr überzeugen. Ein wenig vermisst man Anduze und einige alte Bekannte, doch insgesamt ist die Episode in Paris gut gelungen. Wer Krimis mag und Lust auf französisches Flair hat, sollte sich Laurent Bachs Reihe nicht entgehen lassen. Sie lohnt sich auf jeden Fall und macht Lust auf mehr.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2015-06-05 20:55
Paris, die Stadt der Liebe und des Todes
Tod in Montmartre. Ein Fall für Claude Bocquillon (Ein Fall fur Claude Bocquillon) - Laurent Bach

Claude und Julien wollen eigentlich nur einen romantischen Urlaub in Paris verbringen. Doch bei einem Abendspaziergang stolpern sie über eine Frauenleiche. Nach näherer Untersuchung ist Claude geschockt. Es stellt sich heraus, dass es die seit langem verschwundene Schwester von Frederic ist. Zusammen mit Frederic macht sich Claude daran, herauszufinden, wie Francince gestorben ist. Die Hinweise führen ins Rotlichtmilieu. Doch nicht nur das macht Claude zu schaffen, auch Julien offenbart ihm eine Entscheidung, die ihn ziemlich runterzieht. Und so konzentriert er sich umso mehr auf den Fall und bringt sich und seine Freunde in Lebensgefahr.

Schon die ersten beiden Fälle mit dem smarten Privatdetektiven Claude Bocquillon waren unterhaltsam und spannend. Doch im dritten Teil übertrifft sich der Autor mit den Wendungen.
Der Spannungsbogen ist gleich von Anfang an da und wird bis zum Ende hin gehalten. Denn meine Vermutung, was den Täter angeht, wurde über den Haufen geworfen.

Auch hier handelt Claude meist wieder impulsiv und folgt seinem Instinkt, der aber manchmal doch trügerisch ist. Durch dieses Handeln zieht er seine Freunde jedoch in gefährliche Abenteuer und man hofft inständig, dass alle heil wieder raus kommen.

Sehr gut hat mir diesmal Amelie gefallen, Claudes beste Freundin, die mit Frederic zusammen und als Unterstützung mit nach Paris gekommen ist. Sie wirkt forscher, was aber auch daran liegt, dass Claude ihr eine wichtige Rolle zugesteht und sie versucht, ihrem Freund eine Hilfe zu sein.
Eine interessante Figur war Kommissar Crozet, der für die Pariser Polizei ermittelt. Da Claude und Frederic auf eigene Faust handeln, muss sich Crozet an gewisse Vorgaben halten und missbilligt die Vorgehensweise von Claude und Frederic. Andererseits ist er jedoch auch froh, dass sie durch ihre Ermittlungenen auf Hinweise stoßen, an die er gar nicht herangekommen wäre. Er ist also etwas zwiegespalten, löst dies dann letztendlich aber sehr geschickt.

Die Geschichte wird aus drei Sichtweisen geschildert. Hauptsächlich aus Claudes Sicht, doch auch Frederic und Crozet bekommen einen wichtigen Teil. So kann man sich manche Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln ansehen und bekommt dadurch auch einen besseren Einblick.

Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen von Paris, die ja als Stadt der Liebe gilt. Dank der detaillierten Beschreibung des Autors weiß man immer genau, wo man sich befindet. Auch kleine sehnsüchtige Abweichungen vom Streß der Protagonisten zeigen, wie sich die Figuren fühlen und was sie sich insgeheim wünschen.

Alle Charaktere sind gut gelungen und haben ihre Ecken und Kanten. Claude gibt sich einer Versuchung hin und findet dadurch Antworten auf Fragen, die er sich gar nicht gestellt hat. Frederic und Amelie beweisen sich als Paar und am Ende löst sich alles auf.

Insgesamt ergibt sich damit eine griffige Story, die mit eine paar Prisen Erotik und einer guten Portion Sarkasmus aufgepeppt wird.

Fazit:
Das pulsierende Leben, ruhige Flecken, romantische Nächte in Paris – und mittendrin Claude Bocquillon und eine tote Frau.

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review 2014-09-09 11:39
Die zehn Plagen
Die Zehn Plagen. Ein Fall für Claude Bocquillon - Laurent Bach

Story:

Seit der Aufklärung des vermeintlichen Selbstmords des Maklers Pascal Melot sind einige Monate vergangen und Claudes Stellung innerhalb der französischen Kleinstadt Anduze hat sich durchweg gebessert. Als eines Tages die Brunnen der Stadt rotes Wasser speien und kurz darauf in der Nacht ein totes Kalb vor der Kirche abgelegt wird, breitet sich allmählich Unruhe aus. Claude vermutet einen religiösen Beweggrund, während die Polizei geht eher von einem Streich aus. Erst als zwei Jungen entführt werden und kurz darauf die Nichte von Claudes Freundin Amélie, wird aus den Vorfällen blutiger Ernst. Claudes ehemaliger Intimfeind Lambert rückt auch Nîmes an, um den Fall aufzuklären, während Claude auf eigene Faust ermittelt.

 

Der Zufall spielt ihm den Namen des jungen Algeriers Mahmout in die Hände, der mit dem Entführer in Verbindung zu stehen scheint. Gemeinsam bohren sie weiter und stoßen auf eine erste heiße Spur, als urplötzlich Claude in den Fokus der Polizei gerät und zum Hauptverdächtigen wird. Claude taucht unter und ermittelte im Verborgenen weiter, ohne zu ahnen, dass er sich selbst in Lebensgefahr bringt …

 

Eigene Meinung:

„Die zehn Plagen“ ist der zweite Kriminalfall des sympathischen, französischen Privatdetektivs Claude Bocquillon, der im Bruno Gmünder Verlag erschienen ist. Der Roman stammt von Laurent Bach, hinter dem sich die Autorin Brunhilde Willtraut verbirgt, die auch für den Sieben Verlag tätig ist (u.a. „Bodyguard – Spezialauftrag Liebe“, „Des Teufels Schreiber“). Im Sommer 2015 soll der nächste Band der „Claude Bocquillon“-Reihe erscheinen.

 

Wie schon in „Mord auf Französisch“ legt die Autorin einen gut durchdachten, spannenden und sehr komplexen Kriminalfall vor, der dem des ersten Romans in nichts nachsteht. Dabei verzichtet Laurent Bach auf wiederkehrende Elemente und entwickelt etwas vollkommen Eigenständiges. Dadurch wirkt „Die zehn Plagen“ nicht wie ein bloßer Aufguss des ersten Bandes, sondern bietet einen neuen, spannenden Fall, der für sich stehen kann, so dass man nicht unbedingt Kenntnisse aus „Mord auf Französisch“ braucht, um den Roman „Die zehn Plagen“ zu lesen. Die wichtigsten Eckpunkte werden erklärt und auch wenn sich die Figuren weiterentwickeln und einige offene Fäden aus Band 1 aufgenommen werden, so fasst Laurent Bach für alle Neueinsteiger doch alle notwendigen Hintergründe zusammen. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, vorab „Mord auf Französisch“ zu lesen – man lernt die Figuren ganz anders kennen, insbesondere Claude, Julien (der in diesem Band nur eine winzige Nebenrolle einnimmt) und Lambert.

 

Einmal mehr sind es die authentischen und lebendigen Charaktere, die dem Roman seinen besonderen Charme verleihen und die dafür sorgen, dass man den Band nur ungern zur Seite legen kann. Claude Bocquillon ist ein angenehmer, sympathischer und liebenswerter Charakter, den man gerne begleitet – egal ob er sich auf seine Ermittlungsarbeit konzentriert, oder mit privateren Dingen zu kämpfen hat. Auch die übrigen Figuren brillieren – seien es die Polizisten Bertin und Lambert, Claudes Freundin Amélie oder dessen Mutter. Sie alle sind lebendig, haben ihre Ecken und Kanten und man mag sie einfach nicht mehr missen. Zudem führt Laurent Bach einige tolle neue Figuren ein – allen voran Mahmout, den man als Leser schnell ins Herz schließt. Es bleibt zu hoffen, dass es mit dem ein oder anderen in Band 3 ein Wiedersehen gibt.

 

Auch stilistisch kann „Die zehn Plagen“ mit dem ersten Band mithalten. Erneut taucht der Leser vollkommen in die Welt der französischen Kleinstadt Anduze ein, die so lebendig und bildhaft beschrieben ist, dass man den Eindruck hat die Stadt zu kennen. Laurent Bachs detailverliebter, solider Stil sorgt dafür, dass man zusammen mit den Charakteren auf Verbrecherjagd geht und sich schon jetzt auf die kommenden Abenteuer von Claude und Co freut. Erneut bietet die Autorin einen Einblick in die verschiedenen Figuren, erzählt die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven und macht nicht einmal vor dem Entführer halt, dessen Beweggründe man ebenfalls erfährt. Wer glaubt, dass Laurent Bach vorab alles verrät, irrt sich – die wirklichen Zusammenhänge werden erst im Finale offenbart.

 

Die Tatsache, dass sich Laurent Bach vollkommen auf den Fall konzentriert und die Erotik nur in sehr gemäßigtem Rahmen vorkommt, ist positiv zu bewerten. Es ist angenehm, dass es bei den Krimis über Claude Bocquillon nicht um große Gefühle, Liebe und Sex geht, sondern der Schwerpunkt deutlich auf der Geschichte und der Charakterentwicklung liegt. Sicherlich gibt es die ein oder andere etwas explizitere Szene, doch Laurent Bach geht nie zu sehr ins Detail und verliert dadurch die eigentliche Handlung aus den Augen.

 

Fazit:

„Die zehn Plagen“ ist eine gelungene, mitreißende Fortsetzung des Krimis „Mord auf Französisch“ von Laurent Bach. Die Autorin führt die Geschichte um den sympathischen Privatdetektiv Claude Bocquillon mit einem neuen, spannenden Fall weiter, der Krimifans zufrieden stelle dürfte. Auch Leser des ersten Bandes kommen durchaus auf ihre Kosten, da sich die Charaktere weiterentwickeln und einige offene Fäden weitergeführt werden. Wer „Mord auf Französisch“ mochte, sollte sich auf jeden Fall „Die zehn Plagen“ zu Gemüte führen. Bleibt zu hoffen, dass auch die weiteren Romane solch angenehme Lesestunden bereiten. Sehr zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-09-03 11:39
Mord auf Französisch
Mord auf Französisch - Laurent Bach

Story:

Claude Bocquillon, erfolgloser, schwuler Privatdetektiv und wohnhaft in der verschlafenen, französischen Kleinstadt Anduze, ist am absoluten Tiefpunkt seiner Karriere angekommen. Statt Verbrecher zu jagen und interessante Fälle zu lösen, lebt er am Existenzminimum und darf nach einem entlaufenen Hund suchen. Als er währenddessen den Selbstmord seines Ex-Geliebten Pascal Melot miterlebt, der vor dem Zug auf den Gleisen liegt, ist Claude einer der wenigen, der mehr hinter dem schrecklichen Vorfall vermutet. Im Auftrag von Pascals Mutter beginnt er zu ermitteln und kommt damit nicht nur der Polizei in die Quere, zu denen unter anderem Claudes Intimfeind Inspektor Lambert gehört, er trifft auch auf Julien Torange, den mehr mit Pascal verbindet, als es den Anschein hat.

 

Schnell hat Claude eine heiße Spur und im Laufe der Zeit wird immer deutlicher, dass Pascal seinem Leben nicht selbst ein Ende gesetzt hat, sondern in einige unschöne Geschäfte verwickelt war. Zu allem Überfluss beginnt er eine Affäre mit Julien, für den er bald mehr empfindet und der sich mit einigen Aktionen immer verdächtiger macht …

 

Eigene Meinung:

„Mord auf Französisch“ ist der erste Roman der Krimireihe um den homosexuellen Privatdetektiv Claude Bocquillon, dem 2014 das Buch „Die zehn Plagen“ folgte und zu der bereits ein dritter Band in Arbeit ist. Hinter Laurent Bach verbirgt sich die Autorin Brunhilde Willtraut, deren Gay Romance Roman „Bodyguard – Spezialauftrag Liebe“ beim Sieben Verlag herausgekommen ist. Auch unter ihrem richtigen Namen erscheinen (vorwiegend historische) Romane, so steht im Herbst 2014 u.a. „Des Teufels Schreiber“ beim Sieben Verlag auf dem Programm. Hier soll 201 ein weiterer Gay Romance unter dem Pseudonym Corinna Bach erscheinen.

 

Inhaltlich bekommt der Leser einen schönen, gut durchdachten und sehr schön ausgearbeiteten Krimi vorgesetzt, der mit einigen schönen Wendungen aufwarten kann. Schon auf den ersten Seiten fesselt die Autorin mit einer interessanten Ausgangssituation und einem guten Spannungsaufbau. Man taucht vollkommen in die Welt des erfolglosen Privatdetektivs ein, lernt Anduze und die umliegenden Städte kennen und erlebt den Kriminalfall hautnah mit. Laurent Bach hat ein Händchen für Atmosphäre und Details, Logik und Spannung, so dass es schwer fällt „Mord auf Französisch“ aus den Händen zu legen. Man rätselt automatisch mit, versucht mithilfe der neuen Informationen, die Claude während seinen Ermittlungen in die Hände fallen, das Puzzle aus eigener Kraft zu lösen und herauszufinden, was wirklich passiert ist.

 

Claude Bocquillon ist hierbei ein ungemein sympathischer und liebenswerter Held, den man gerne die ein oder andere Schwäche verzeiht. Er ist sehr authentisch, gut nachvollziehbar und in sich logisch. Man lernt ihn im Laufe des Buches sehr gut kennen und er erinnert den Leser an die typischen französischen „Plattfüße“, die man aus alten Fernsehkrimis kennt. Auch die übrigen Figuren sind gelungen und passen hervorragend zu Claude. Seien es Julien, der das ein oder andere Geheimnis mit sich herumträgt, Claudes Freundin Amelié, die eine unersetzliche Hilfe ist, oder Inspektor Lambert und Leutnant Bertin, die die polizeilichen Ermittlungen führen – sie alles sind lebendig und sehr gut in Szene gesetzt. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten, aber sie interagieren miteinander. Diese lebendigen Charaktere machen einen Großteil des Reizes des Romans aus. Wie schon bei „Bodyguard – Spezialauftrag Liebe“ macht es einfach Spaß die Figuren zu begleiten und ihre Abenteuer zu erleben. Sie sind einfach lebendig, wirken weder künstlich noch unrealistisch.

 

Stilistisch bietet „Mord auf Französisch“ ebenfalls sehr solide und ausgereifte Kost. Laurent Bach hat einen sehr schönen, detailverliebten Schreibstil, der den südfranzösischen Sommer vor den Augen des Lesers lebendig werden lässt. Seien es die Beschreibungen der kleinen Ortschaften und der Landschaft, des allgemeinen Lebens oder Personen – man hat immer klare Bilder vor Augen und wandert öfters durch die Straßen von Anduze. Auch die Actionszenen und Dialoge sind gut umgesetzt und mitreißend geschrieben. Claude, Julien, Amelié und all die anderen Charaktere leben und lieben – sie sind keine bloßen Statisten oder Figuren, die ein Abenteuer erleben. Diese Lebendigkeit, die man auf jeder Seite spürt, überträgt sich auf den Leser – man liebt und leidet mit den Charakteren mit. Positiv sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass Laurent Bach auf allzu detaillierte Erotikszenen verzichtet. Sicherich landen Claude und Julien immer wieder miteinander im Bett, doch die Autorin hält sich nicht an ausufernden Sexszenen auf, sondern blendet diese mit wenigen erklärenden Sätzen aus.

 

Fazit:

„Mord auf Französisch“ ist ein gelungener Auftakt der Krimireihe um Claude Bocquillon. Dank der gut durchdachten Geschichte, der sympathischen, authentischen Figuren und des lebendigen Schreibstils fällt es schwer „Mord auf Französisch“ aus der Hand zu legen. Laurent Bach ist ein schöner Roman gelungen, der Fans schwuler Literatur und Krimiliebhaber begeistern dürfte. Auch solche, die homoerotischer Literatur nur wenig abgewinnen können, sollten einen Blick riskieren - „Mord auf Französisch“ bietet gelungene Unterhaltung, die Lust auf mehr macht. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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