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review 2020-05-02 16:08
Die Stadt der stillen Wasser - Mesrée-Saga (1) | Florian Clever
200502 Mesrée1
Autor: Florian CleverTitel: Die Stadt der stillen WasserReihe: Mesrée-Saga (1)Genre: Fantasy, Märchen, AbenteuerVerlag: Amazon Media EU, [21.09.2019]Kindle-Edition: ASIN B07XBRFCMG, [398 Seiten]auch im TB-Format erschienenhier: gelesen auf dem Kindle Paperwhite und der Kindle-Appklick zu Amazon.de

Inhaltsangabe (Amazon):

»Der Wüstendrache hat seinen Hort verlassen. Und er geizt nicht mit seinem Feuer.«
Die Stadt Mesrée leidet unter einer langen Dürre. Schlimmer noch, ein kriegerisches Wüstenvolk zieht gegen die stolzen Mauern. Während die Eliten Mesrées zittern, kommt der Ratsschreiber Sajit mit einer mythischen Macht in Berührung. Einer Macht, die Mesrée nun dringend braucht, denn auch hinter dem Angriff der Wüstensöhne steckt mehr, als das Auge zunächst sieht. Sajit aber fühlt sich als Sandkorn in dem Sturm, der über seine Heimat hereinbricht. Er will keine Macht, er will nur Misha retten, seine Geliebte.
Dieser in sich abgeschlossene Roman bietet Ihnen Fantasy mit einem Hauch von 1001 Nacht.
Gefahr, Liebe, Freundschaft. Magie und blitzende Krummsäbel. Intrigen und Verrat. Schlummernde Geheimnisse. Und viele Überraschungen, gute wie böse. Es erwarten Sie heißer Wüstenwind und kühle Zisternen. Vergoldete Dächer und ärmliche Gossen. Und ein Held, der eigentlich keiner ist, ganz sicher aber nie einer werden wollte.

Meine Meinung:

 

Die Inhaltsangabe hälft, was sie verspricht. Dies ist ein Ausflug in die orientalischen Nächte von 1001 Nacht. Der Zauber der Wüste mit seinen gegensätzlichen Wesen hält mich auch jetzt noch gefangen, ich bin fasziniert und freue mich auf die bereits in meiner Bibliothek befindliche Fortsetzung der Saga.

 

So viele Persönlichkeiten haben in diesem Buch eine detailreiche Bestimmung bekommen, sich entfalten dürfen, uns zeigen können, wie vielfältig die Menschen sind und dass es nicht immer auf die Großen und Starken, die Mächtigen, ankommt, sondern auf die Kleinen, oft ganz Einfachen, diejenigen, die zu schätzen und zu behüten wissen, denen Freundschaft etwas bedeutet, und die bereit sind, für etwas zu kämpfen, was aussichtslos scheint, ihnen aber unendlich wichtig ist.

 

Und dieses Buch zeigt uns auch wieder auf, wie wichtig und wertvoll Wasser ist, dass wir es nicht verschwenden sollten, sondern achtsam damit umgehen. Auch wenn wir hier bei weitem nicht solch extreme Trockenperioden haben wie andernorts, so wissen wir doch um die Menschen, die weite Wege zurücklegen müssen, um für sich und die Familie Wasser heranschaffen zu können. Verschwendung ist bei ihnen kein Thema, wohl aber oft genug bei uns.

 

Ein märchenhaftes Buch mit einem ganz eigenen magischen Zauber und mir 09/10 Punkte wert.

 

Ach, und was für ein wunderschönes Cover! In dem Buch gibt es auch eine Karte von Mesrée und im Anschluss ein Glossar.

 

200502 Mesrée1a

 

Mesrée-Saga

 

1. Die Stadt der stillen Wasser – gelesen 02.05.2020 – 09/10 Punkte
2. Die Stadt der stillen Feuer

 

Die Stadt der stillen Wasser - Florian Clever 

Source: sunsys-blog.blogspot.com/2020/05/gelesen-die-stadt-der-stillen-wasser.html
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review 2020-01-17 17:37
Es war einmal...!!!
Es war einmal. Neue und klassische Märchen - Jacob Grimm;Wilhelm Grimm;Grimm (Brüder);Grimm (Gebrüder);Heinz Rölleke

german review
audible audiobook

 

Inhalt: Die schönsten Märchen der Gebrüder Grimm: die beliebtesten Klassiker und fünf neu interpretierte Märchen mit Einleitungen bekannter Lesebotschafter.

Lesen ist ein Geschenk: Seit Jahrhunderten bezaubern die Märchen der Gebrüder Grimm Kinder und Erwachsene gleichermaßen. In diesem liebevollen Hörbuch sind die bekanntesten Klassiker versammelt, von Aschenputtel, über Schneewittchen bis zu Rapunzel. Auch fünf neue Märchen voller Zeitgeist, geschrieben von Bestsellerautoren wie Iny Lorenz und Poppy J. Anderson, folgen den Spuren der Gebrüder Grimm. Das Besondere an diesem (Vor)Leseschatz: Prominente Lesebotschafter, u.a. Joey Kelly, Olivia Jones und Jens Lehmann, erzählen einleitend, was das jeweilige Märchen für sie bedeutet und warum es sie bis heute durchs Leben begleitet hat.

 

Meine Bewertung: Fasst nicht die alten Märchen an und modernisiert sie!!!

 

Das war wirklich ein gut gemachtes Buch. Ich mochte es wieder mal die alten Märchen in ihrer Originalfassung zu hören. Allerdings waren die zwei Märchen, Die Bremer Stadtmusikanten und König Drosselbart, schrecklich in ihrer Modernisierung. Sowas braucht man nicht. Da waren mir die neuen Märchen, die neu erfunden waren wirklich um einiges lieber. Auch haben mich die vorworte nicht sonderlich interessiert. Ooops!!!

 
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text 2019-12-30 15:59
24 Festive Tasks: Door 17 - Winter Solstice: Task 4 (Soyal)
The Complete Grimm's Fairy Tales - Wilhelm Grimm,Jacob Grimm,Brothers Grimm,Joseph Campbell,Josef Scharl,Margaret Raine Hunt,Padraic Colum,James Stern
The Complete Fairy Tales - Hans Christian Andersen
Sämtliche Märchen - Wilhelm Hauff
Aesop's Fables - Laura Gibbs,Aesop

My mom told or read me a good night fairy tale or fable almost every night when I was little -- mostly from the Brothers Grimm's collection, but also those by Hans-Christian Andersen and Wilhelm Hauff.  I generally preferred the Grimm tales over Andersen's, chiefly because they could be relied upon to have a happy ending (which is also why witches and evil giants didn't scare me one bit there -- I knew their ultimate purpose in the narrative was to be vanquished by the hero(ine); whereas in Andersen's tales that wasn't a given, and if the ending was sad, it was very sad indeed).  The stories I liked best, though, were those by Wilhelm Hauff: many of them were set in oriental or otherwise exotic settings in the undifferentiated "past" and were mischievously funny -- and those that had sad or serious aspects reached me much more forcefully than Andersen's.

 

As I said in another post, fairy tales and fables also made for the first audiobooks I owned, in the form of vinyl records that I learned to play way before I had reached elementary school and "reading" age.

 

(Task (Zuñi & Hopi / Native American): While systems of written symbols and communication already existed with the Pre-Columbian Native American cultures, to many tribes even today (including the Zuñi and Hopi) the oral tradition is still important.  Have you ever had stories told to you (e.g., as children’s bedtime stories, or at night during a camping vacation)?  Or if you haven’t, try to imagine a “storytelling” situation you’d like to experience?

 

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review 2019-12-21 16:42
Zauberschön (Gut)
Zauberschön - Irene Matt Zauberschön - Irene Matt

Irene Matt

Zauberschön

Verlag am Eschbach

 

Autor: Irene Matt wurde 1964 in Bad Säckingen geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit auf einem Bauernhof im Hotzenwald. Inzwischen ist die Versicherungskauffrau ausschließlich als Autorin tätig. Ihre Heimat im Schwarzwald ist der Schauplatz ihrer Romane, doch diese Orte sind nicht relevant für ihre Krimis, deren Heldin die selbstbewusste Kommissarin Alexandra ist Das Schreiben wurde Irene Matt von ihrem Urgroßvater Peter Matt in die Wiege gelegt. Er veröffentlichte 1928 die Geschichte der Salpeterer, die mit blutigen Aufständen ihre Freiheit gegen die Ansprüche des Klosters St. Blasien verteidigten. Irene Matt lebt mit ihrem Mann, einem homöopathischen Arzt, und zwei Katzen bei Freiburg. Im Ehrenamt engagiert sie sich als Krisenseelsorgerin und Mediatorin. Die gekonnt geschilderte Verstrickung der Protagonisten in ihr psychosoziales Umfeld, anhaltende Spannung und analytisches Gespür sind auch im neuen Werk das Markenzeichen der Autorin, die sich nicht auf ein Genre festlegen lässt. (Quelle: Irene Matt)

 

Prinz Florobert ist der Sohn des Königs von Florapis. Seit er als Kind von einer Biene gestochen wurde, hat der Prinz furchtbare Angst, vor sämtlichen Dingen. Viele Ärzte wurden schon ins Königreich geholt, um ihm von der Angst zu befreien. Leider hat es keiner der Ärzte geschafft. Nach einigen Jahren kommt der König auf die Idee, seinen Sohn einfach mal mit in die Regierung einzubeziehen, damit er so, nach und nach alles lernen kann. Auf den Feierlichkeiten wendet der Prinz sich an sein Volk und verkündet seine neuen Gesetze, die allerdings nicht auf viel Zuspruch treffen.

 

Der Märchenroman Zauberschön von Autorin Irene Matt, ist in sieben Kapiteln unterteilt. Die Überschriften stehen dabei, leicht gebogen, zu Beginn eines neuen Kapitels. Zu Beginn des Kapitels, steht der erste Buchstabe dickgeruckt und in Schreibschrift, wodurch dieser sich auch optisch abhebt.

Zu Beginn des Buches ist die Stimmung bunt und schön, wodurch sie wirklich gut zum Handlungsort passt. Im Laufe des Buches ändert sich diese Stimmung allerdings spürbar. Hier spielt auch die Angst, eine zentrale Rolle. Allerdings fiel mir da auf, dass die Angst in Zauberschön, fast ausschließlich negativ belegt wird. Dabei hat Angst ja auch etwas Wichtiges an sich, was im Buch allerdings kaum zur Sprache kommt.

Besonders die vielen, detaillierten Beschreibungen von Orten und Charakteren, trägt dazu bei, dass man sich Florapis Stück für Stück im Kopf formen kann. Dies ist, in meinen Augen, besonders für Kinder/Jugendbücher wichtig. Unterstützt werden die Beschreibungen, durch wirklich tolle und liebevoll gestaltete Illustrationen von Zeichnerin Silvia Paparella. Hier fiel mir allerdings auf, dass einige der Zeichnungen bunt sind und einige “nur” in Schwarz-Weiß gehalten sind. Hier hätte ich mir eventuell durchgehend Farbe gewünscht. 

Neben den Zeichnungen ist mir ebenfalls aufgefallen, dass es an manchen Stellen Fußnoten gibt. Diese erklären, eventuell unverständliche Wörter. Auch an dieser Stelle hat Autorin Irene Matt also an die jüngeren Leser gedacht. Dies soll allerdings nicht bedeuten, dass sich das Buch allein an jüngere Menschen richtet. Mir als erwachsener Mensch hat das Buch auch wirklich viel Spaß gemacht.

Neben den “Problemen” des jungen Prinzen und dem Königreich Florapis, geht es in Zauberschön ebenfalls um eine Freundschaft, zweier verschiedener Lebewesen. Diese Freundschaft baut sich im Laufe der Geschichte auf und kennt trotz Hindernissen, keine Grenzen. Ständig finden die Charaktere, für jedes Problem auch eine Lösung. Hier kann man durchaus Bezüge zur Realität herstellen, denn auch hier sollte einer Freundschaft nichts im Wege stehen.

Gegen Ende des Buches, werden dann beide Stränge zusammengeführt und enden in einem, für ein Märchen Typisches, Happy End.

 

Cover: Das Hardcover von “Zauberschön” ist in Weiß gehalten. Allein der Buchrücken hebt sich durch seine blaue Farbe ab. Gleichzeitig ist der Buchrücken noch mit Stoff überzogen. Der Titel des Buches, steht in goldener Schrift, über allem. Außerdem ist er leicht vertieft und lässt sich somit auch ertasten. Allerdings hätte der Titel (Zauberschön), ruhig etwas passender sein dürfen. Unter dem Titel gibt es eine kleine Abbildung. Diese ist wirklich wunderschön anzusehen und zeigt den Handlungsort des Buches. Darunter steht das Genre des Buches.

Insgesamt ist das Cover wirklich toll anzusehen und passt auch zum Inhalt des Buches. Besonders durch die goldene Schrift und den, mit Stoff bezogenen Buchrücken, wirkt das Cover sehr hochwertig.

 

Fazit: Zauberschön ist ein wirklich gelungener Märchenroman von Irene Matt. Unterstützt wird der Text, durch die liebevollen Illustrationen von Silvia Paparella. Auch von außen kann das Buch überzeugen und stellt in jedem Regal einen Hingucker dar. Für Jung und Alt ist Zauberschön gleichermaßen geeignet und sorgt für einige Stunden Unterhaltung. Von mir bekommt Zauberschön 4/5 Sterne.

 

Klappentext: Im Königreich Florapis geht es bergab, seit der Sohn des Königs an den Amtsgeschäften beteiligt ist. Der Prinz wurde als Kind von einer Biene gestochen und hat seitdem Angst vor allem und jedem. Auf seine Anordnung hin wird eine Mauer rings um die Stadt gebaut - gegen den Widerstand vieler Bürger. Verdruss und Streit machen sich breit in Florapis. Der Baulärm lockt einen jungen, hungrigen Tatzelwurm namens Pankratz an, dessen liebste Speise menschliche Ideen sind. Wer von ihm angezapft wird, versinkt in Zweifel und Mutlosigkeit. Zu allem Überfluss ist Pankratz auch noch unsichtbar - nur die junge Ava vermag ihn zu sehen, und nur sie durchschaut die Zusammenhänge. Ava tut alles, damit sich die Dinge in Florapis wieder zum Guten wenden, aber bis dahin ist es ein weiter Weg voller Abenteuer und Gefahren. (Quelle: Irene Matt)

 

Autor: Irene Matt

Titel: Zauberschön

Verlag: Verlag am Eschbach

Genre: Märchen

Seiten: 188

Preis: Hardcover: 20,00 // eBook: 9,99

Erstveröffentlichung: 2019

ISBN: 978-3869178004

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review 2019-11-04 14:13
Der Blick hinter fremde Wohnungstüren
Märchen aus meinem Luftschutzkeller - Oleksij Tschupa

Ich habe ja prinzipiell ein paar fundamentale Probleme mit Kurzgeschichten, erstens weil mir persönlich sehr oft der Raum für eine ausreichende Figuren- und Plotentwicklung zu eng ist, und zweitens, weil ich glaube, dass wenige Autoren diese Form des Schreibens richtig gut beherrschen. Eine ausgezeichnete, spannende Kurzgeschichte zu schreiben, finde ich fast herausfordernder, als einen Roman zu fabrizieren. Da ich aber in den letzten zwei Jahren diesbezüglich recht positiv überrascht wurde, habe ich mich wieder Mal auf diese Art des Erzählens eingelassen und bin – welch eine Überraschung – erneut sehr angetan von diesem Werk.

 

Dem ukrainischen Autor Oleksij Tschupa ist es auf sehr innovative Weise gelungen, ein Haus und damit die Gesellschaft in seinem Heimatland zu beschreiben. Die Kurzgeschichten sind so verpackt, dass hinter jeder Wohnungstür eines Mietshauses eine andere Story wartet. Eine sehr gute Idee! Die geneigte Leserschaft beginnt also mit den Mietern im Erdgeschoß, steigt langsam die Treppen hoch und in die Schicksale der Menschen ein, die hinter den Türen wohnen. Fast scheint es so, als hätte Tschupa uns einen modernen halben Adventskalender beschert, auch wenn die Nummern nur von 12-23 reichen. Dabei kommen selbstverständlich die von osteuropäischen Autoren sehr oft behandelten gesellschaftspolitischen Themen, die als relevant erachtet werden, nicht zu kurz.

 

Das Buch startet also im Erdgeschoß mit dem voyeuristischen Öffnen der Tür 12, hinter der die alte Labhua haust, die einmal mit dem Staatsanwalt des Gerichtsbezirks geschlafen hat, sich nun alles herausnehmen kann, weil sie durch dessen Korruption gedeckt wird und infolgedessen mit ihren Saufkumpanen das ganze Haus mit Lärm, Gewalt und anderen Widerlichkeiten terrorisiert. In Wohnung 13 geht es um eine umstürzlerische Revolutions-WG, die sich auf die Machtergreifung vorbereitet. Hinter Tür Nummer 14 begegnen wir osteuropäischem magischen Realismus mit einem bösen Geist und zwei gemeuchelten Kindern.

 

Beim Aufstieg in den ersten Stock wird die Leser*in mit Gewalt in der Familie diesmal aber unter umgekehrten Vorzeichen – der Enkel schikaniert die greise Großmutter, die sich nicht mehr wehren kann – konfrontiert. Auf Nummer 16 brechen bei einem politischen Täter, der im Rahmen des Jobs für die Exekutive Leute verletzt und tötet, plötzlich alle bisher gut funktionierenden Verdrängungsmechanismen zusammen. Er sieht sich unvermittelt mit seinem eigenen Gewissen konfrontiert und entwickelt posttraumatische Stressreaktionen. Aber auch eine liebevolle Annäherung einer Großmutter an ihre Enkelin darf hinter Tür 17 dieses Hauses nicht fehlen.

 

So wird Stockwerk um Stockwerk die Privatsphäre hinter den Türen entblößt. Im zweiten Stock auf Zimmer 20 wird es dann wieder sehr kurios und grandios. Da redet sich ein Dichter auf einer Party in seiner Arroganz und seinem Hang zu verschwurbelten Metaphern um Kopf und Kragen. Er behauptet, dass Dichter nur zwei Optionen hätten: Strick oder Vergessenwerden. Die sturzbesoffene Partygesellschaft nimmt ihn beim Wort, legt ihm ein Seil um den Hals und stellt ihn auf einen wackligen Hocker. Nun muss der Schreiberling mit eigenen Werken gegen die zwei Optionen andeklamieren.

 

So, nun habe ich einige Türen einen Spalt geöffnet, um Euch hineinlinsen zu lassen, aber mehr will ich jetzt nicht mehr verraten. Auf jeden Fall ist das Potpourri an Lebensereignissen in diesem Mietshaus vom Autor sehr gut austariert: Da gibt es auch noch Liebe und Trennung, die Stories sind alle grandios konzipiert, manche sehr dramatisch, manche leise und hintergründig, ein paar mit melancholischem selbstironischem Witz. Auch sprachlich hat mich die Schilderung der Schicksale sehr überzeugt.

 

Angst überfällt einen Menschen immer unerwartet, Angst kann lähmen, Angst kann motivieren, in Angst enthüllt sich in einem einzigen Moment unser Wesen und zieht uns schneller die Maske vom Gesicht als ein Psychoanalytiker in unzähligen Sitzungen. Wie du weiterlebst, hängt davon ab, ob du dein Spiegelbild erträgst, wenn deine vertraute Maske heruntergerissen wurde.

 

Wenn ein Mensch irgendwann in seinem Leben beschließt, sich der Literatur zuzuwenden, und wenn es sich dabei auch noch um eine so leidgeprüfte wie die ukrainische handelt, bleibt das nicht ohne Folgen für sein weiteres Leben. Wenn man sich ständig mit diesen endlosen, tragischen Heldengeschichten und diesem ewigen sozioökonomischen Sadomaso befasst, sind psychische Schäden kaum zu vermeiden. Einmal eingetaucht in den Ozean ukrainischer Bücher erreicht man das andere Ufer nur schwerlich als gesunder glücklicher Mensch.

Fazit: Ein ausgewogenes, gut zusammengestelltes Potpourri an ausgezeichneten Kurzgeschichten, das innovativ arrangiert ist und sehr gut ukrainisches Leben abbildet. Ach ja, das Cover möchte ich ausnahmsweise auch lobend erwähnen. Es ist haptisch und optisch wundervoll.

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