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review 2019-08-07 17:48
[Rezension] Neal Shusterman & Jarrod Shusterman - Dry
Dry - Neal Shusterman,Jarrod Shusterman
Beschreibung:
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
 
Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
 
Details:
Format: Broschiert oder E-Book
Broschiert: 448 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 2. (22. Mai 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3737356386
ISBN-13: 978-3737356381
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Größe: 13,5 x 3,6 x 21,5 cm
 
Eigene Meinung: 
Das Cover fängt das Thema des Buches eigentlich sehr gut ein, es geht um Wasser und was passiert, wenn das Wasser plötzlich weg sein sollte. Eine erschreckende Vorstellung, die Neal & Jarrod Shusterman in ihrer Dystopie "Dry" verarbeiten. Der Titel samt und auch der Untertitel verraten schon das Grundthema: "Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.".
Der Schauplatz des Buches ist eine Kleinstadt in Kalifornien an einem heissen Junitag und schon beginnt man sich als Leser das erste Mal zu fragen, was würde ich in einer solchen Situation tun, es ist heiss und es gibt kein Wasser, das Gedankenspiel im Kopf startet schon in den ersten Seiten.
Das Buch beginnt eigentlich mitten in der Situation, wir beginnen mit dem Tag 1 einer Welt ohne Wasser und begleiten Alyssa mit ihrem Bruder von Beginn des Buches an, später kommen noch Kelton, der etwas seltsam wirkende Nachbarsjunge, der sich aber mit seiner Familie immer auf so einen Fall vorbereitet hat und einige weitere Nebenpersonen immer wieder auf den Plan, die Verbindungen zwischen ihnen werden im Buch gut erklärt und bis auf Ausnahme von Alyssas Bruder haben wir immer handelnde Jugendliche zwischen 14 bis 19 Jahren. 
Der Schreibstil ist flüssig und liest sich gut, auch die Spannung verteilt sich über das Buch und wird immer mehr, so liest man dann auch das Buch, weil man natürlich wissen will, wie es weitergeht und was mit den Jugendlichen passiert. 
Interessant war die Erzählperspektive, die Neal & Jarrod Shusterman wählen, den sie lassen die handelnden Charaktere immer wieder zu Wort kommen, so erfährt man immer wieder durch andere Augen wie sich die Situation anfühlt und wie auch jede der Figuren anders leidet und anders mit der gestellten Aufgabe umgeht. Neben den Momentaufnahmen der Charaktere sind auch immer sogenannte Snapshots aus anderen Gegenden der Katastrophe eingebunden, so das man als Leser einen vollen Überblick über das Ausmass der Katastrophe, die im Buch Tap-Out genannt wird, hat. 
Etwas schwierig ist das Ende des Buches, es ist immer noch ein Jugendbuch, das darf man nicht vergessen, trotzdem lässt das Ende einfach zu viele Fragen offen und das hätte mehr Potenzial hergegeben.
 
Fazit:
Dry kann man als beklemmende Zukunftsvision sehen, wenn das Wasser mal ausgeht und man sich um die letzten Tropfen streiten wird, ein Szenario, das auch den Leser voll in Beschlag nimmt. 
Auch nachdem man das Buch zugemacht hat, denkt man an den Moment, wo das Wasser im Buch weg ist und an das Gedankenspiel, was man das ganze Buch über im Kopf hatte und das ein solcher Fall auch nicht so weit von der Realität entfernt sein könnte und so schaffen es Neal & Jarrod Shusterman eine packende Geschichte zu schreiben, wie nachhallt und gleichzeitig begeistern kann.
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review 2019-02-27 08:48
Habe ich das Buch überhaupt gelesen?
The Breedling and the City in the Garden (The Element Odysseys) - Kimberlee Ann Bastian

Kennt ihr die irische Legende von Stingy Jack? Vielleicht kennt ihr ihn als Jack O’Lantern, zu dessen Ehren an Halloween Kürbislaternen aufgestellt werden. Der Sage zufolge trickste Jack den Teufel am Abend vor Allerheiligen aus, sodass dieser niemals seine Seele beanspruchen würde. Als Jack starb, wiesen ihn sowohl Himmel als auch Hölle ab. Er wurde auf die kalte, dunkle Erde zurückgeschickt, um dort auf ewig unter den Sterblichen zu wandeln. Aber der Teufel hatte Mitleid mit ihm und schenkte ihm ein Stück Kohle, das Jack in einer ausgehöhlten Rübe aufbewahrte. Daraus leitete sich der Volksglaube ab, dass eine Rüben- oder Kürbislaterne vor dem Teufel und bösen Geistern schützt. Außerdem inspirierte die Legende die Autorin Kimberlee Ann Bastian dazu, ihren Debütroman „The Breedling & The City in the Garden“ zu schreiben, Auftakt der Reihe „The Element Odysseys“, den ich als Rezensionsexemplar via Netgalley erhielt.

 

Jahrhundertelang kannte Bartholomew nur die Grenzen seines Käfigs, in den ihn seine Meister als Strafe für seinen Ungehorsam sperrten. Der unsterbliche Seelenfänger traf eine Wahl. Er wählte den Widerstand, um ein Geheimnis zu schützen. Seiner magischen Kraft beraubt siechte er in seinem Gefängnis dahin, ohne Hoffnung auf Freiheit. Bis sich unerwartet eine Tür in die menschliche Welt öffnete und Bartholomew sich in einem Inferno wiederfand. Desorientiert und traumatisiert wäre er in den Flammen des brennenden Waisenhauses gestorben, hätte ihn nicht der junge Charlie Reese gerettet. Nun sind ihre Schicksale verknüpft. Unter Charlies Führung versuchen sie, in Chicagos Straßen der 30er Jahre einen Hinweis auf Bartholomews ursprüngliche Mission und das Geheimnis zu aufzuspüren, das er von seinen Meistern bewahrte. Doch Gefahren lauern an jeder Ecke und schon bald muss Bartholomew entscheiden, ob er bereit ist, für seinen Auftrag Charlies Seele zu riskieren.

 

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob meine Inhaltsangabe den Kern von „The Breedling & The City in the Garden“ erfasst. Ich weiß es nicht, weil ich nur eine vage Vorstellung davon habe, worum es in diesem historischen Urban Fantasy – Roman geht. Die Lektüre war eine absurde Verschwendung meiner kostbaren Lesezeit. Ich habe aus dem Klappentext auf Goodreads mehr über den Inhalt der Geschichte erfahren, als durch das Buch selbst. Meinem Empfinden nach wollte Kimberlee Ann Bastian besonders pfiffig sein und die Grundpfeiler ihres Reihenauftakts sehr subtil vermitteln – so subtil, dass ich sie nicht finden konnte. In meinem Kopf herrscht ein wildes Durcheinander verschiedener Elemente und Momentaufnahmen, an die ich mich erinnere, aber ich bin nicht fähig, sie zu einem konsistenten Gesamtbild zu kombinieren oder sie mit der Legende von Jack O’Lantern in Zusammenhang zu bringen. Ein dauerhaftes Ärgernis war Bartholomew, den ich mir von Anfang an völlig anders vorgestellt hatte. Die kleine Kröte ist ein Kind. Ich dachte, ich bekäme es mit einem zwielichtigen, erwachsenen Magier und Seelensammler zu tun. Ich war wie vom Donner gerührt, als er sich als etwa 8-jähriger Junge entpuppte. Nun könnte man argumentieren, dass er nur äußerlich ein Kind, in Wahrheit aber unsterblich und uralt ist. Dem muss ich vehement widersprechen. Bartholomew ist definitiv kindlich. Ein sensationell anstrengendes, bedürftiges und hilfloses Kind. Der arme Charlie tat mir schrecklich leid, weil er ihn ertragen musste. Ich mochte den 17-jährigen gern, aber meinem Verständnis von „The Breedling & The City in the Garden“ half das leider nicht. Die Handlungen, Entscheidungen und Reaktionen aller Figuren gaben mir Rätsel auf. Dafür, wie dialoglastig das Buch ist, wird schockierend wenig offenbart. Es gibt kaum Szenen, in denen sich niemand unterhält, was mir unfokussiert und langatmig erschien. Ich musste wichtige Informationen Krümelchen für Krümelchen aus dem stetigen Strom überflüssigen Geblubbers herausfiltern. Ein passendes Beispiel: Bartholomew fragt Charlie, wieso er im Waisenhaus war, was mit seinen Eltern geschah. Statt einfach die Frage zu beantworten, lässt sich Charlie erst einmal lang und breit über die Persönlichkeiten seiner Mutter und seines Vaters aus. So ist das ganze Buch: eine enervierende Abfolge zielloser Gespräche vor einer schemenhaften Kulisse. Die Atmosphäre der 1930er Jahre in Chicago kam überhaupt nicht rüber; ich könnte nicht einmal sagen, zu welcher Jahreszeit „The Breedling & The City in the Garden“ spielt. Von der Parallelwelt, aus der Bartholomew stammt, mal ganz zu schweigen. Über diesen nebulösen Ort erfuhr ich gar nichts. Ich vermute, dass die Entitäten, die wir als Elemente kennen, also Feuer, Erde, Wasser und Luft, laut Kimberlee Ann Bastians Entwurf Wesen aus dieser Parallelwelt sind, die in der menschlichen Realität dann zu entscheidenden Akteuren des christlichen Glaubens wurden. Das Feuer ist der Teufel, so in der Art. Klingt verdreht und unnötig kompliziert? Goldrichtig. Irgendwie besteht eine Verbindung zu Bartholomew, er muss irgendwas tun – ich habe keinen Schimmer, was. Ich weiß weder, wieso genau er gefangen war, noch welches Geheimnis er schützte oder was das alles mit Charlie zu tun hat. Aber es ist mir auch vollkommen egal.

 

Ich habe noch nie eine Rezension über ein Buch geschrieben, über das ich so wenig wusste wie über „The Breedling & The City in the Garden“. Es fühlt sich an, als hätte ich es gar nicht gelesen. Dieser Reihenauftakt ist unzusammenhängend, wirr und konfus. Ich musste mich durchquälen, war abwechselnd gelangweilt und genervt. Meiner Ansicht nach handelt es sich bei diesem Debüt um ein weiteres Rezensionsexemplar, das noch viel zu roh und unausgereift ist, um es Leser_innen vorzusetzen. Ich konnte nicht einmal erkennen, was Kimberlee Ann Bastian eigentlich erreichen wollte. Ich muss euch daher raten, einen weiten Bogen um „The Breedling & The City in the Garden“ zu machen und euch die Reihe „The Element Odysseys“ zu ersparen.

 

Vielen Dank an Netgalley und den Verlag Wise Ink Creative Publishing für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/02/27/kimberlee-ann-bastian-the-breedling-the-city-in-the-garden
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review 2017-09-13 11:21
Ein Fangirl ward geboren
City of Miracles (The Divine Cities) - Robert Jackson Bennett

Worum geht es in der Trilogie „The Divine Cities“? Laut Autor Robert Jackson Bennett geht es um Veränderung. Schmerzhafte, quälende Veränderungen. In einem kurzen Essay über das Finale „City of Miracles“ schreibt er, der Kern seiner Geschichte sei der Versuch seiner Figuren, ihre traumatischen Erfahrungen zu überleben und zu überwinden. Ich stimme Bennett daher zu, dass es mehr als passend ist, den letzten Band aus Sigruds Perspektive zu bestreiten, da dieser unter zahllosen unaufgearbeiteten Traumata leidet. Ich wusste allerdings auch, dass Sigrud zu folgen bedeutet, einen blutigen Pfad einzuschlagen.

 

Eine Explosion zerreißt den regnerischen Tag in Ahanashtan. In der Detonation, die ein halbes Stockwerk des noblen Golden Hotels zerstört, kommt die ehemalige saypurische Premierministerin Shara Komayd ums Leben. Sechs Tage später erreicht die Nachricht ihrer Ermordung ein Holzfällerlager nahe Bulikov. 13 lange Jahre versteckte sich Sigrud je Harkvaldsson in der Anonymität wechselnder Gelegenheitsjobs. Damit ist jetzt Schluss. Sein Herz schlägt im Takt eines einzigen Wortes: Rache. Ohne zu zögern nutzt er die tödliche Effizienz seiner außergewöhnlichen Talente, um die Mörder seiner Freundin ausfindig zu machen. Leichen pflastern seinen Weg. Je tiefer Sigrud gräbt, desto klarer wird, dass der Anschlag Teil eines größeren Schemas war. Shara war in schockierend schmutzige Geheimnisse verstrickt, verschleiert hinter der wohltätigen Fassade eines Programms für kontinentale Waisenkinder, die systematisch zu verschwinden scheinen. Was ist dran an den Gerüchten einer neuen Gottheit, die aus den Schatten heraus agiert? Welche Rolle spielt Sharas Adoptivtochter Tatyana? Rache ist Sigruds Spezialität. Doch dieser Kampf könnte selbst den hartgesottenen Dreyling an seine Grenzen bringen. Ihn – und die gesamte Welt.

 

Oh. Mein. Gott. „City of Miracles“ ist GROSSARTIG. Es ist eines dieser Bücher, für die bisher keine adäquaten Superlative erfunden wurden, um es zu beschreiben. Es landet ohne Umwege in meiner persönlichen Top 5 der besten Trilogieabschlüsse aller Zeiten. Für diesen Roman verdient Robert Jackson Bennett so viel mehr als fünf Sterne; er verdient das ganze verdammte Firmament. Mich durchläuft jetzt noch ein Schauer, denke ich an die Lektüre zurück. Seit dem Auslesen habe ich sogar eine Illustration von Sigrud der Künstlerin Chanh Quach als Hintergrund auf meinem Smartphone, so begeistert bin ich von „City of Miracles“ und so schwer fällt mir das Abschiednehmen.
Warum ist dieses Finale dermaßen atemberaubend? Es war eine Herausforderung, herauszufinden, welche Elemente „City of Miracles“ aus der Masse herausheben und ich bin nicht sicher, ob ich die Antwort gefunden habe, weil eben schlicht alles fantastisch ist. Natürlich weist es die gleiche inhaltliche, logische Konsistenz auf, die ich bereits aus den Vorgängern kenne – es baut direkt und konsequent auf den vergangenen Ereignissen auf. Selbstverständlich sind die Figuren hyperlebendig und einnehmend, obwohl ich ein winziges Bisschen enttäuscht war, dass Mulagheshs Rolle gering ausfällt. Zweifellos ist das Worldbuilding detailreich und überzeugend, da sich Bennetts Universums stets im Wandel befindet und ich angesichts des technischen, gesellschaftlichen und kulturellen Fortschritts in Saypur und auf dem Kontinent aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Doch muss ich den Finger darauflegen, was es ist, das „City of Miracles“ vom durchschnittlichen High Fantasy – Roman unterscheidet, entscheide ich mich für die transformative Reise, die Sigrud erlebt. Robert Jackson Bennett liebt seinen furchteinflößenden, traumatisierten Protagonisten genug, um ihm Möglichkeiten zu schenken, sich selbst aus dem Teufelskreis seiner Seelenqual zu befreien. Er macht es ihm nicht leicht, oh nein. Sigrud leidet, er geht im Namen der Erkenntnis durchs Feuer. Aber Sigrud hätte einen einfachen Ausweg keinesfalls akzeptiert. Er hätte einer Lösung auf dem Silbertablett misstraut. Er musste hart aufschlagen, um sich endlich zu ändern. Es zeugt von ausnehmendem schriftstellerischen Geschick, dass Bennett in der Lage war, mir dieses spezielle Verhältnis zu vermitteln. Ich wusste genau, was er Sigrud anbietet: blutige, schmerzhafte Erlösung. Er offeriert ihm eine Rettung, die dieser auch annehmen kann, weil sie seiner Persönlichkeit entspricht. Er prüft ihn, schickt ihn in rasante Actionszenen, während derer ich vor lauter Nervenkitzel buchstäblich die Luft anhielt. Er konfrontiert ihn in stillen, leisen Momenten mit Verlust, Trauer und Schuld. Diese scheinbare Gegensätzlichkeit macht Sigrud aus und sie charakterisiert ebenfalls Saypur und den Kontinent, weshalb er meiner Meinung nach exakt der ambivalente Held ist, den dieses Universum braucht. Sigruds Reise zur Katharsis wühlte mich sehr auf. Ich konnte und wollte mich seiner inneren Zerrissenheit zwischen grimmiger Fatalität und zerbrechlicher Hoffnung nicht verschließen. Als der Showdown nahte, war ich daher emotional bereits völlig wund. Die letzten 20 Seiten waren für mich verheerend. Umwerfend. Ich habe Rotz und Wasser geheult. Es war… perfekt. Robert Jackson Bennett ist ein Poet. Ich wünschte, jedes Ende könnte so sein.

 

Denkt an irgendein positives Attribut, das ein Buch besitzen kann. Irgendeins. Ich versichere euch, in der Trilogie „The Divine Cities“ findet ihr es. Diese Geschichte hat sich nicht nur in mein Herz geschlichen, sie hat sich einen Platz in meinen All-Time-Favorites erkämpft. „City of Stairs“, „City of Blades“ und „City of Miracles“ sind brillant und ehrfurchtgebietend originell. Es gibt viele Fantasy-Autor_innen, die krampfhaft versuchen, anders zu schreiben, anders zu sein. Robert Jackson Bennett gelingt dieses Kunststück mühelos. Herzlichen Glückwunsch, Mr. Bennett. Sie haben sich selbst ein Fangirl erschaffen. Und glauben Sie bloß nicht, Sie würden mich so schnell wieder los.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/09/13/robert-jackson-bennett-city-of-miracles
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review 2017-08-09 04:47
Rezension | Tinte in Wasser
Tinte in Wasser: Erzählungen - Bella Bender

Meine Meinung

 

Mit „Tinte in Wasser“, einer Sammlung realistischer Lebenssituationen im Kurzgeschichtenformat, begeht die junge Autorin Bella Bender ihr Debüt.

In insgesammt fünf Erzählungen widmet sich die Autorin den unterschiedlichsten Persönlichkeiten und ihren ergreifenden Lebensgeschichten. Dabei schildert sie äußerst realistisch mit welchen Ängsten, Problemen und Hoffnungen die Charaktere ringen.

 

In der ersten Geschichte „Nur ein Treffen“ begegenen sich die alten Bekannten Iola und Bastian nach vielen Jahren wieder. Es wird ein Blick in die Vergangenheit und die seither getroffenen Entscheidungen geworfen. Dabei treten die Wünsche und Neigungen des ehemaligen Liebespaares zu Tage und führen zu einer Reflektion.

 

„Galerie“ ist die längste Kurzgeschichte in dieser Sammmlung und hat mir mit Abstand am besten gefallen. Es werden gleich mehrere Charaktere beleuchtet, vom geschäftstüchtigen Galeristen und seiner Frau über den unzufriedenen Assistenen bis hin zum Künstler und dessen jüngeren Freundin. Dies bietet eine große Palette an Konfliktmöglichkeiten die von der Autorin auf die Spitze getrieben werden.

 

In der Geschichte „Hochzeitstag“ feiert ein Ehepaar seinen dreißigsten Hochzeitstag. Der Plot ist dabei wahrlich vom Klischee behaftet. Die Eheleute haben sich auseinander gelebt und während sie schweigend zusammen sitzen, überschlagen sich ihre Gedanken. Macht es Sinn die Ehe aufgrund der Sicherheit die diese verspricht weiterhin aufrecht zu erhalten?

 

In den zwei letzten Geschichten „Endhaltestelle“ und „Es geht mir gut“ geht es um intensive Gefühle und Trauer.

 

Obwohl ich nicht der große Fan von kurzen Erzählungen bin hat mich Bella Benders Debüt gut unterhalten. Durch die lebensnahen Geschichten fühlt man sich den Protagonisten schnell nahe und schlüpft in diverse Emotionen und Denkweisen.

Zu diesem schlichten und dennoch ergreifenden Erstlingswerk kann man der Autorin nur gratulieren.

 

Fazit

 

„Tinte in Wasser“ lädt zu einer Reise durch Gedanken, Gefühle und Emotionen ein, die zum schweifen verleitet.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-tinte-in-wasser-von-bella-bender
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review 2016-11-08 10:11
Die Schattenseite bedingungsloser Liebe
Vanishing Girls - Lauren Oliver

Langsam aber sicher mausert sich Lauren Oliver zu einer Autorin, der ich blind vertraue. Abgesehen von ihren Kinderbüchern habe ich bisher all ihre Veröffentlichungen gelesen und wurde nicht ein einziges Mal enttäuscht. Ich weiß, dass ich mit ihren Büchern im Grunde nichts falsch machen kann und denke nicht einmal mehr darüber nach, ob ich sie lesen möchte. So kam es, dass ich „Vanishing Girls“ auf meine Wunschliste setzte und kaufte, ohne jemals den Klappentext gelesen zu haben. Ich ging völlig unbelastet an das Buch heran. Ich vertraute Lauren Oliver, dass sie mich erneut überzeugen würde.

 

Betrachtet sich Dara im Spiegel, wird sie an den Unfall erinnert. Wann immer sie ihr von Narben entstelltes Gesicht sieht, überwältigt sie die Wut auf ihre Schwester Nick. Nick, die am Steuer saß. Nick, die das Unverzeihliche tat. Nick, die das heilige Band zwischen Schwestern verriet.
Betrachtet Nick alte Fotos, die sie und Dara gemeinsam zeigen, möchte sie angesichts der Ungerechtigkeit laut schreien. Es ist nicht fair, dass ihre Schwester sie mit Schweigen straft und so tut, als existiere sie nicht. Daras schwere Verletzungen sind nicht allein ihre Schuld. Schließlich war nicht sie es, die den Sicherheitsgurt löste.
Der Unfall riss einen tiefen Graben zwischen die beiden Schwestern. Doch Blut ist dicker als Wasser und als Dara an ihrem Geburtstag spurlos verschwindet, ist Nick fest entschlossen, sie zu finden. Sie ist überzeugt, dass eine Verbindung zu der 9-jährigen Madeline Snow besteht, die ebenfalls vermisst wird. Was ist mit Dara und Madeline passiert? Wurden sie entführt? Nick läuft die Zeit davon. Um ihre Schwester zu finden, muss sie sich ihren Erinnerungen an die Nacht stellen, die alles veränderte: die Nacht des Unfalls.

 

Lauren Olivers Entwicklung als Autorin ist phänomenal. Seit ihrem ersten Roman „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ hat sich ihr Schreibstil merklich verfeinert. Mit jedem neuen Buch wächst sie weiter über sich hinaus und beschreitet mutig unkonventionelle Wege. Für das Young Adult – Genre ist sie meines Erachtens nach ein Segen, weil sie es aus der Banalität heraushebt. Ihre Werke zeichnen sich durch Signifikanz, Bedeutsamkeit und schriftstellerische Finesse aus. Sie schreibt ihre Ideen nicht einfach runter, sie konzipiert sie mit Bedacht, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. „Vanishing Girls“ ist die herzzerreißende Geschichte zweier Schwestern, deren intensive, an Seelenverwandtschaft erinnernde Liebe zueinander im Widerstreit mit der Rivalität zwischen ihnen liegt. Nick und Dara waren stets zwei Seiten derselben Münze: Nick, die Fleißige, verantwortungsbewusst und zuverlässig; Dara, die Beliebte, deren Schönheit ihr alle Türen öffnete und die nur allzu gern über die Stränge schlug. Zwei Mädchen, die genau die Eigenschaften und Qualitäten aneinander bewunderten und beneideten, die sie selbst nicht besaßen. Nach ihrem schweren Autounfall glauben beide, dass es diese eine Nacht war, die ihre Beziehung scheinbar rettungslos beschädigte, doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto deutlicher wird, dass sich die ersten Risse viel früher einschlichen und der Unfall lediglich die sichtbare Eskalation ihrer Differenzen war. Lauren Oliver unterstreicht diese sich langsam entwickelnde Erkenntnis durch die inkonsequente, nichtlineare Struktur des Buches, die hervorragend zur Geschichte passt. Sie wechselt zwischen Nicks und Daras jeweiliger Ich-Perspektive, springt von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück, involviert Online-Artikel, um besonders schlimme, dramatische Fakten für sich selbst sprechen zu lassen – sie malt das Bild einer tiefen Verbindung, deren chaotischer Verlauf das Ergebnis der involvierten Gefühle ist. Anfangs erschien mir diese Erzählweise verwirrend; es dauerte etwas, bis ich in den Rhythmus der Geschichte fand. Letztendlich half mir die starke emotionale Zugkraft, mich zu orientieren. Ich begann zu begreifen, dass jede Szene, so losgelöst sie erscheinen mochte, ein wichtiges Puzzleteil in der Tragödie von Nick und Dara darstellt. Der Handlungsstrang der verschwundenen Madeline dient dabei als Brücke zwischen den Schwestern, als Tor zu verdrängten, vergrabenen Erinnerungen, die zum Höhepunkt des Buches führen. Die haarsträubende Wendung, die Oliver zum Ende für ihre Leser_innen bereithält, überraschte mich nicht. Ich ahnte es bereits nach etwa 200 Seiten. Trotzdem möchte ich „Vanishing Girls“ nicht als vorhersehbar bezeichnen, denn ich zweifelte bis zur Auflösung an meiner Vermutung und empfand eine überwältigende Ungeduld, weil ich unbedingt wissen wollte, ob ich richtiglag. Dadurch erschien mir das Buch noch spannender, als es ohnehin ist. Mein Lesespaß verdoppelte sich – unbestreitbar ein positiver Effekt.

 

„Vanishing Girls“ ist eine Geschichte von Liebe, Schmerz, Enttäuschung und Schuld, wie sie vermutlich ausschließlich in einer Familie geschehen kann. Nur Menschen, die einander so viel bedeuten wie Nick und Dara sind in der Lage, sich gegenseitig so zu verletzen. Lauren Olivers größtes Talent ist und bleibt ihre Fähigkeit, sich in ihre Figuren hineinzuversetzen und sie psychologisch glaubhaft agieren und empfinden zu lassen. Sie arbeitete die widersprüchlichen Gefühle der Schwestern Nick und Dara fabelhaft heraus, sodass nie Zweifel daran bestanden, dass ihre gebrochenen Herzen in ihrer Liebe zueinander begründet sind. Ich habe die Lektüre sehr genossen, weil ich selbst eine Schwester habe. Ich weiß, dass bedingungslose Liebe durchaus auch Schattenseiten haben kann.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/11/08/lauren-oliver-vanishing-girls
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