Eines der Erfolgsgeheimnisse guter Krimi-Autoren ist es ja, einen Plot zu schaffen, der von Anfang an derart viele plausible Gründe und Verdächtige für ein Verbrechen präsentiert, dass der Leser sich in einem Gewirr möglicher Lösungen unmöglich zurecht finden kann. Besonders gute Krimi-Autoren...
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Eines der Erfolgsgeheimnisse guter Krimi-Autoren ist es ja, einen Plot zu schaffen, der von Anfang an derart viele plausible Gründe und Verdächtige für ein Verbrechen präsentiert, dass der Leser sich in einem Gewirr möglicher Lösungen unmöglich zurecht finden kann. Besonders gute Krimi-Autoren schaffen es sogar, am Ende eine Lösung vorzuschlagen, die derart überraschend und auch gleichzeitig so einleuchtend ist, dass der Leser sich fragt, warum er darauf nicht gleich zu Anfang selbst gekommen ist. Der Thriller nutzt dieses Prinzip und setzt noch ein spannendes Surrounding oben drauf. In diesem Genre hat sich seit Jahren die US-amerikanische Bestseller-Autorin Mary Higgins Clark besonders hervor getan. Und morgen in das kühle Grab ist ein kleines Meisterwerk dieser Konstruktionskunst. Die Umstände rund um den Absturz des Privatjets von Nicolas Spencer, Präsident des erfolgreichen Pharmakonzerns Gen-Stone, stürzt die Aktionäre des Unternehmens in Wut und schiere Verzweiflung. Gerade hatte der Konzernchef verkündet, ein revolutionäres Mittel gegen Krebs auf den Markt bringen zu wollen, nun sind mit Spencer Millionenbeträge aus der Firmenkasse verschwunden. Ist Spencer, dessen Leiche nicht gefunden wurde, wirklich tot? Hat er das Geld veruntreut oder wurde er von jemandem ermordet, der seinerseits mit dem Vermögen aus Aktien-Geschäften geflohen ist? Und: Warum soll das Mittel nun doch nicht zugelassen werden? Es ist schon erstaunlich, wie es Clark gelingt, bei einer Thriller-Produktion fast wie am Fließband immer wieder so gute Plots zu komponieren. Und morgen in das kühle Grab ist nicht nur für Fans der Autorin ein Muss, sondern auch für Freunde des Thriller- und Krimi-Genres. --Stefan Kellerer
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