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review 2018-04-09 19:56
Lass das Vieh los
Der Hornbrecher: Festa Extrem - Edward Lee

Inhaltsangabe

Dean Lohan hat so einige Probleme. Das schlimmste ist das Zusammenleben mit der hysterischen Schlampe, die er geheiratet hat. 
Doch als sein Vater stirbt, kehrt Dean zurück auf die alte Ranch und steht wieder vor dem Leben, das er hinter sich gelassen hatte – ein Leben voller Sex, Gewalt, Drogen und Vieh…viel Vieh. 
Und dann ergründet Dean die bösen Geheimnisse seiner Familie… 

 

Meine Meinung 

Edward Lee ist ein Autor, der mich begeistert mit seinen abgrundtief grausigen Ideen, welche er in seinen Werken verarbeitet, aber hinsichtlich seiner stilistischen Mittel nicht immer überzeugt.

 

Glasklar ist hier aber, dass er diese perfekte Charakterdarstellung hat. Setze mir 10 Charakterprofile vor die Nase und ich kann dir auf Anhieb sagen, welches Profil von Herrn Lee ist. Diese Hinterwäldlerfiguren sind einfach seins!

 

Von Dean Lohan lernt man im Prolog kurz als Jungen kennen.

Trägt er doch diesen ganz besonderen Titel des Landessiegers im Hornbrechen.

Über das Abbrechen von Hörnern junger Ochsen habe ich mir tatsächlich noch nie Gedanken gemacht, umso mehr Leid konnte ich empfinden.

Aber in DeSmet, South Dakota ist das eine Art Sportart und die Umschreibungen dieser Disziplin, als auch das Setting im Nirgendwo an sich, haben mir super gefallen.

 

Dann lernt man kurz darauf einen ganz anderen Dean kennen.

Dean Lohan ließ DeSmet hinter sich und begann ein komplett neues Leben in Seattle. An seiner Seite ist seine Frau Daphne. Er spricht von Liebe, aber plötzlich sind da diese Tagträume, in denen er Daphne als Schlampe bezeichnet und auch so mit ihr umspringt. Lee spielt hier so gut mit seinen Worten, dass ich das eine und andere Mal ganz schön geschluckt habe, was da abging.

 

Gemeinsam mit seinem ganz speziellen Kumpel Ajax versucht Dean seinen Fantasien auf den Grund zu gehen. Leidet er an einer gespaltenen Persönlichkeitsstörung? Oder kommt einfach sein altes Ich durch?

Der tabakspuckende, bombastisch aussehende Ranch-Dean?

Die Sex-Maschine, der jede Frau in ganz DeSmet von innen gesehen hat?

Edward Lee überrascht mich mit dieser sehr starken Story auf so wenig Raum.

 

In seiner Heimatstadt selbst ereignen sich zur gleichen Zeit sehr seltsame Dinge.

Kinder verschwinden und werden kurze Zeit später tot aufgefunden.

Sie geben ein durchbohrtes und ausgeweidetes Bild ab.

Was treibt dort sein Unwesen?

Zeugen sprechen von einer Schattenfrau.

 

Als Deans Vater verletzt wird, geht kein Weg daran vorbei, dass Dean zurückkehrt.

Ach, er gehört nach DeSmet. Scheiß auf Seattle und Daphne dachte ich mir die ganze Zeit.

Howdy und los geht’s!

 

Wer Edward Lee’s Stil kennt, weiß, dass dieser sich gerne sci-fi-angehauchten Elementen bedient. Da komme ich einfach nicht ran. Dieser Punkt trat hier allerdings nicht zu, sondern ein Fakt, der mein Interessengebiet völlig einnimmt.

Also Lee kann auch mich begeistern. Des Öfteren ist es das Ende, mit dem er mich einfach nicht rumbekommt. Hier besteht das Ende aus Dean Rückkehr nach Seattle. Diese Szene werde ich NIE wieder vergessen. Daphne, Daphne, Daphne…

 

Mein Fazit

Für mich ist „Der Hornbrecher“ ein etwas anderer Lee und dennoch überrascht er mich positiv. Der Autor verpackt eine gewalttätig und sexistische South Dakota- Geschichte auf 208 Seiten und lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen.

Direkt nach Beenden des Buches war ich mir sicher, dass sich meine Bewertung auf 4 Sterne einspielen wird. Aber mit dem Schreiben meiner Rezi merke ich einfach, dass mir echt nichts fehlt. Lee brachte mich zum Erschauern und zum Lachen.

Und ich bin ein DEAN-Fan!

Auch wenn viele ihn als anders betrachten, traut euch!

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review 2017-08-22 10:10
Wie man sich täuschen kann bzw. täuschen lässt
Schuld und Menschlichkeit: Justizfälle über Moral und Gerechtigkeit - Buchcover by Coverkitchen,Constantin Himmelried

Inhaltsangabe

Die Fälle, die hier erzählt werden, beruhen auf wahren Begebenheiten. Sie ermöglichen Ihnen einen tiefen Einblick in die Justizvollzugsanstalten und in das deutsche Rechtssystem. 


Ein Killer feuert in der Öffentlichkeit neun Mal in das Gesicht seines Opfers. Seine Strafe: sechs Jahre Haft.
Ein unscheinbarer Gefangener muss am Tag seiner Freilassung zurück ins Gefängnis und begeht Selbstmord.
Ein Vergewaltiger will seine Tat nicht eingestehen und akzeptiert eine höhere Strafe, die er ohne Bewährung bis zum Schluss absitzt. Dann trifft er einen alten Freund.
Ein Schleuser, der acht Frauen unter lebensgefährlichen Umständen nach Deutschland geschleppt hatte, kommt mit einer Geldstrafe davon.

Aus der Presse entnehmen Sie nur die Schlagzeilen: den Beginn des Prozesses, den Verdacht der Staatsanwaltschaft und am Ende die Verurteilung.

 

 

Meine Meinung 

Ob Constantin Himmelried auf diese Wirkung aus war, weiß ich nicht.

Was ich weiß, ist, dass ich diese Aussage aus dem Roman mitnehme.

 

Ohne die Plattform BLOGG DEIN BUCH wäre ich wohl gar nicht auf dieses Buch aufmerksam geworden, was ich im Nachhinein zutiefst bedauern würde.

Danke, dass es euch gibt.

 

Der Autor erzählt in einem sehr passenden und klaren Schreibstil von vier wahren Justizfällen. Sowohl der Titel, als auch die 4 Überschriften der Fälle:

Neun Schüsse ins Gesicht

Der Toastdieb

Der Vergewaltiger

Der koreanische Schleuser

 

Scheinen für mich sehr gut gefällt. Als Leser hat man eine Ahnung wohin es gehen wird. Und dann kommt es ganz anders.

 

Im Klappentext wird erwähnt, dass man als Leser einen Blick hinter die Geschichte, sozusagen hinter die Kulisse werfen kann.

Wer kennt es nicht, dass man Schlagzeilen zu Geschehnissen direkt in der Zeitung liest oder sie nur nebenbei im Fernsehen oder im Radio mitbekommt und sich sofort eine Meinung bildet. Nachdem zwei, drei Wochen vergangen sind, erfährt man auf gleichem Wege eventuell vom Urteil und der folgenden Strafe für den Täter.

Auch ich bin eine Person, die in vielen Fällen völlig unverständlich mit dem Kopf schüttelt oder mit den Augen rollt. So war es auch bei jedem der vier behandelten  Fälle, jedoch mit einer nie erwarteten Wende.

 

Egal ob bei dem Fall „Neun Schüsse ins Gesicht“ oder „Der Vergewaltiger“, man erfährt mehr! Nicht nur eine Schlagzeile und ein Urteil, nein! Constantin Himmelried erzählt in kurzen, aber detailreichen Sätzen, das Wie und das Warum. Und vor allem das Warum war für mich vier Mal spannend zu verfolgen.

Dass mich die Fälle so in den Bann ziehen, hätte ich nicht gedacht.

Der Autor regt unheimlich zum Nachdenken an, mich hat er wahrscheinlich sogar ein wenig beschämt, weil ich leider zu den Menschen gehöre, die sich sehr schnell eine Meinung bilden ohne Hintergründe zu hinterfragen.

Bezieht man diesen Punkt auf Justizfälle und deren Darstellung in den verschiedenen Medien, wird uns Menschen dieses WARUM meist vorenthalten. Mir erscheint es, als wollen Zeitungen und Nachrichtensender lediglich eine aufmerksamkeitserregende Überschrift und die schockierenden und wütenden Reaktionen der Menschheit.

 

Emotional konnte Constantin Himmelried mich mit seinem Debüt vor allem mit „Der Toastdieb“ und „Der koreanische Schleuser“ packen. Die Geschichte hinter diesen beiden Fällen hatte eine besondere Wirkung auf mich.

 

Nach den gelesenen 284 Seiten konnte der Autor mich sogar mit seinem letzten Fall animieren, weiter zu lesen. Ein gewisses Thema hat mich sehr ergriffen und wollte im Anschluss im Internet recherchiert werden.

 

Für mich stellte sich nach diesem Buch die große Frage, ob es uns Menschen an Menschlichkeit fehlt, dass wir so vorschnell urteilen oder ob uns einfach gewisse Informationsquellen nicht zugänglich gemacht werden und es daher rührt?

 

Ein weiterer Punkt, der mich brennend interessiert, ist, wie der Autor selbst an diese Informationen der vier Fälle gelangt ist. Bekannt ist, dass Constantin Himmelried Rechtswissenschaften studiert hat. Hatte er während seines Studiums Kontakt zu diesen Justizfällen oder besteht das Buch aus reiner Recherche.

Für mich gab es im letzten Fall einen Wink, der mir in Erinnerung bleibt, der aber glaub ich nicht die Antwort auf meine Frage ist.

 

Mein Fazit

Erinnert ihr euch auch an Fälle aus den Medien, dessen Urteile ihr überhaupt nicht nachvollziehen könnt und über die ihr euch sehr schnell eine Meinung über unser Justizsystem bildet? Lest unbedingt dieses Buch!

Gerade so kritischen Menschen, wie ich selbst, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Ebenso Interessierten an wahren Kriminalfällen.

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