Bandleader SadJoe und Sängerin Molly, verbandelt, idealistisch und unerfahren im harten Plattengeschäft stehen vor erstem Erfolg. Da taucht Tabachnik auf, gewieft, verführerisch und von der Konkurrenz. Manchmal passiert es, dass von einer Minute zur anderen alles auf den Kopf und auf Anfang...
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Bandleader SadJoe und Sängerin Molly, verbandelt, idealistisch und unerfahren im harten Plattengeschäft stehen vor erstem Erfolg. Da taucht Tabachnik auf, gewieft, verführerisch und von der Konkurrenz. Manchmal passiert es, dass von einer Minute zur anderen alles auf den Kopf und auf Anfang gestellt wird. Nicht nur in dieser Erzählung. Alle Geschichten haben dies gemeinsam: sie imponieren und überzeugen durch gleichbleibendes und großes erzählerisches Talent, wirken nachhaltig durch die starke Sympathie, mit der Benioff seine Figuren ausstattet. Figuren, die mit Lebenslauf, ihren Schwächen und verborgenen Träumen, den dunklen Seiten und ihrer Naivität so lebendig und stimmig die Szene beherrschen, dass das Buch zur plastischen Bühne wird. Es sind kuriose Geschichten, traurige, anrührende Geschichten, über die Einsamkeit, die Sehnsucht nach der großen Liebe, dem beruflichen Durchbruch. Geschichten mit soviel Liebenswürdigkeit, Komik und Fantasie, dass einem richtig warm ums Herz wird. Selbst wenn drei russische Soldaten im verschneiten Tschetschenien ihrem Auftrag nachkommen und einer von ihnen dabei doch Wesentliches fürs Leben lernt: „Du musst immer so küssen, als ob Küssen morgen verboten würde.“ Das sind Figuren, die man nicht mehr vergisst. Auch nicht den jungen Sam, der mit Hingabe, aber erfolglos Gedichte schreibt und seiner Freundin einen Heiratsantrag machen will. „Sam, sagte ich, und alles Weitere schien sich zu erübrigen, und so küsste ich seine rasierte Wange, stand auf und ging rasch zur Tür.“ Es gibt keine Deppen oder Dummen bei Benioff, der mit seinem zuletzt bei uns erschienenen Roman „Stadt der Diebe“ so großen Erfolg hatte. Es gibt keine ‚Looser’ oder Außenstehende: Selbst jener junge Mann, dem im Museum ein ihm vermeintlich zuzwinkernder lebendiger Löwe begegnet, macht sich viel eher um seinen Bekannten, den Museumswärter Sorgen, der sich für den „größten Liebhaber an der Ostküste“ hält. „Ganz egal wie verrückt man selber ist, der Erstbeste, der einem über den Weg läuft, ist mit Sicherheit doppelt so bekloppt.“--Barbara Wegmann
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