Im Frühjahr 1992 wurde zum ersten Mal das gesamte graphische Werk von BrunoSchulz in einer großen Ausstellung gezeigt. Zum Teil als Illustrationenseiner Werke entstanden, zum Teil als frei gestaltete Blätter, gilt seineGraphik unter Kennern als gleichberechtigt neben den literarischenArbeiten....
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Im Frühjahr 1992 wurde zum ersten Mal das gesamte graphische Werk von BrunoSchulz in einer großen Ausstellung gezeigt. Zum Teil als Illustrationenseiner Werke entstanden, zum Teil als frei gestaltete Blätter, gilt seineGraphik unter Kennern als gleichberechtigt neben den literarischenArbeiten. Die unerhört dichten Blätter illuminieren auf magische Weiseseine Obsessionen: Unterdrückung, Unterwerfung, erotische Abhängigkeit.Nicht nur in seinen literarischen Werken beschreibt Schulz also die Weltdes.. absinkenden Bürgertums, der kleinen Leute, der von Ruin bedrohtenHändler, der Spinner und Geschichtenerzähler, eine schlafwandelnde,nächtige Welt, die sich nicht daran gewöhnen kann, aus dem relativenSchutz des k.-u.-k.-Reiches entlassen worden zu sein. Mit visionärer Kraftund groteskem Humor hat er auch in seinem graphischen Werk die Geschichtenund die Träume einer Gesellschaft dargestellt, die unter der Vorahnungeines Umbruchs, einer verborgenen Katastrophe lebt. Bruno Schulz wurde1892 in Drohobycz/Galizien geboren, wo er fast sein ganzes Lebenverbrachte. Der im Selbststudium gelernte Maler und Grafiker arbeitete alsLehrer. 1936 wurde er mit dem ťGoldenen LorbeerŤ der Polnischen Akademiefür Literatur ausgezeichnet. 1942 kam er ins Ghetto; wenig später wurde ervon der Gestapo auf offener Straße erschossen.
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