Bier kann Leben retten. Niemand weiß das besser als Ruben Stanislawsiki, der mit seinem Roman Ich schaute bei Gott vorbei, doch es war niemand zu Hause in der Zukunft einen Bestseller vorgelegt hat. Bevor Ruben wochenlang die Nieten seines Raumschiffs zählt und es mit einem Kunstledersofa treibt...
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Bier kann Leben retten. Niemand weiß das besser als Ruben Stanislawsiki, der mit seinem Roman Ich schaute bei Gott vorbei, doch es war niemand zu Hause in der Zukunft einen Bestseller vorgelegt hat. Bevor Ruben wochenlang die Nieten seines Raumschiffs zählt und es mit einem Kunstledersofa treibt -- nach Auskunft von Mikael Niemi aus Schweden eindeutig das beste Kapitel seines „literarischen Klassikers“ --, hatte er auch eine echte Frau. Nach einem Geschlechtsakt in der Schwerelosigkeit schenkte sie ihm eine Bierflasche, die Ruben später außerhalb seines Raumschiffs öffnet. Der Rückstoß des strömenden Gerstensafts führt den abgetriebenen Astronauten wieder zu seinem Mutterschiff zurück. „Stück für Stück bekomme ich in der Schwerelosigkeit Fahrt“, heißt es bei Stanislawski/Niemi. „Eine Rakete. Ich habe mich in eine Rakete verwandelt.“ Ruben Stanislawsiki ist nur eine der durchgeknallten Typen, die Niemi im Nachfolgeband seines gefeierten Debütromans Populärmusik aus Vittula erfindet. Und auch der ist wieder eine echte Rakete. Wir befinden uns in einer Zeit, in der Abenteurer aller Art in billig zu erstehendem Weltraumschrott durchs Universum (natürlich Niemis Universum) düsen. Und wir werden mit einigen Problemen konfrontiert, die dabei entstehen. Dazu gehört der Gestank in schlecht belüfteten Raumkapseln ebenso wie die existentielle Frage, was passiert, wenn Hobbyastronauten den PONOR, den „Point of no Return“ zur Erde, überschreiten. Dabei wird auch die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gegeben -- auch wenn sie, anders als in Douglas Adams’ Per Anhalter durch die Galaxis, nicht 42, sondern „Holger“ lautet. Wer grotesken Humor und großartige Einfälle mit Hintersinn zu schätzen weiß, wird Das Loch in der Schwarte lieben. Jetzt schon ein literarischer Klassiker. --Stefan Kellerer
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