F. Scott Fitzgeralds bekanntester Roman, “The Great Gatsby”, erschien 1925, auf dem Höhepunkt des “Jazz Age”. Er wurde zum Synonym für die Widersprüchlichkeit des „American Dream“ mit seinem Streben nach Reichtum, Erfolg und Glück, für ein extravagantes, dekadentes Leben, ohne jegliches Gefühl...
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F. Scott Fitzgeralds bekanntester Roman, “The Great Gatsby”, erschien 1925, auf dem Höhepunkt des “Jazz Age”. Er wurde zum Synonym für die Widersprüchlichkeit des „American Dream“ mit seinem Streben nach Reichtum, Erfolg und Glück, für ein extravagantes, dekadentes Leben, ohne jegliches Gefühl für Verantwortung. New York 1925: Nick Carraway, der Erzähler, ist angehender Börsenmakler und Nachbar von Jay Gatsby. Einen Sommer lang nimmt er am Leben der wirkliche Reichen teil: Zusammen mit seiner Cousine Daisy, ihrem Ehemann Tom Buchanan, einer befreundeten Golfspielerin und dem geheimnisvollen Gatsby genießt er das Leben im Überfluss. Dekadent, launisch, ohne Rücksichten zu nehmen. Dieser Gatsby, zu dessen Partys jeder kommt, den aber so gut wie niemand kennt, trägt selbst zu seiner Legendenbildung bei. Man munkelt er sei ein Gangster und Alkoholschmuggler, er habe in Oxford studiert, sei verwandt mit den Hohenzollern und ein Spion. Nick erfährt seine Geschichte: Für seine große Liebe, für Daisy, mit der er vor fünf Jahren zusammen war, schuf Gatsby aus dem Nichts seine märchenhafte Existenz. Sein Traum, die Jahre, die zwischen ihm und Daisy liegen, ungeschehen zu machen, ist unerreichbar. Mehr noch: In der so sehr ersehnten Welt bleibt er für immer ein Fremder! Und sein tragisches Ende ist die Folge von „gedankenlosen Menschen“, die vernichten, um sich danach genusssüchtig und verantwortungslos wieder ins leere Vergnügen zu stürzen. F. Scott Fitzgerald ist der Dichter der Roaring Twenties. Genial thematisierte er den Glanz und die Illusion dieses Lebenskonzepts. In den beginnenden 20er Jahren verkörperte er zusammen mit seiner Frau Zelda das erfolgreiche, schöne und junge Amerika. Sein Leben steht aber auch exemplarisch für die Misere der „Lost Generation“, dieser idealistisch-zynischen Intellektuellen der Nachkriegsgeneration. Am Ende ist Fitzgerald Alkoholiker, seine Frau lebt bis zu ihrem Tod in einer Nervenheilanstalt. Der Schauspieler Sky du Mont, zuletzt in Filmen wie „Der Schuh des Manitu“ von Bully Herbig oder in „Eyes Wide Shut“ von Stanley Kubrick zu sehen, liest fast fünf Stunden lang auffallend distanziert und wenig prätentiös diesen weltbekannten Roman. Dennoch hält er ohne Mühe die Aufmerksamkeit des Zuhörers. Und vielleicht macht gerade die Zurückhaltung, dieses Nicht-Inszenieren seiner Person seine Lesung so sympathisch. Ungekürzte Lesung, Spieldauer: ca. 323 Minuten, 5 CD. Auch als MC erhältlich. -- culture.text
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