Cornwell, der Großmeister der Ritterromane, führt uns ins frühe Mittelalter - in die Zeit, da die Sachsen das Reich König Uthers bedrohen. Als er stirbt, beginnt die fieberhafte Suche nach dem Retter Britanniens. Mit Der Winterkönig hat Bernard Cornwell den ersten Teil einer vielversprechenden...
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Cornwell, der Großmeister der Ritterromane, führt uns ins frühe Mittelalter - in die Zeit, da die Sachsen das Reich König Uthers bedrohen. Als er stirbt, beginnt die fieberhafte Suche nach dem Retter Britanniens. Mit Der Winterkönig hat Bernard Cornwell den ersten Teil einer vielversprechenden Artus-Trilogie vorgelegt. Wer kennt sie nicht oder hat nicht zumindest schon von ihr gehört: die Artus- bzw. Arthur-Sage? Zugrunde liegt der Geschichte, die später immer weiter zur Legende von den Rittern der Tafelrunde ausgeschmückt wurde, der Kampf der Briten gegen die Sachsen, die nach dem Ende der Römerzeit im 5. Jahrhundert immer zahlreicher auf die Insel kamen und immer tiefer ins Land vordrangen. Der in Großbritannien aufgewachsene und seit langem in den USA lebende Autor Bernard Cornwell ist im angelsächsischen Sprachraum vor allem mit seinen mehr als 20 Sharpe-Romanen über einen britischen Soldaten zur Zeit der napoleonischen Kriege bekannt geworden. Er erzählt in diesem Buch die Geschichte Arthurs als packendes Epos von Kampf und Tod, Liebe und Verrat. Am stärksten ist er, wenn er Kampfszenen so lebens- und sterbensnah schildert, dass man als Leser selbst mitten im Schildwall zu stehen glaubt, mit den Füßen im Schlamm steckt, die Angst in den Augen der Männer sieht, den Schweiß riecht, die Schwerter klirren hört. Cornwell, der lange für die BBC gearbeitet hat und weiß, wie wichtig eine solide Recherche für eine gute Geschichte sind, lässt aber nicht nur Kämpfe, Überfälle, Plündern und Brandschatzen lebendig werden, sondern auch eine ganze Epoche mit ihren Auflösungserscheinungen und Wirren, indem er viele historische Details einfließen lässt. Er nimmt sich dabei aber immer seine dichterische Freiheit - zumal die Basis an gesicherten Fakten aus dieser Zeit sehr schmal ist. Als Schriftsteller weiß er auch, dass eine fesselnde Erzählung mehr braucht als Schlachtenlärm. Und so nutzt er diese Freiheit, um seine Figuren und Helden mit ihren Träumen und Zielen, ihren Ängsten und Nöten, ihren Leidenschaften und ihrer Liebe zu lebendigen, lebensechten Menschen werden zu lassen. Ganz nahe kommt Cornwell ihnen, indem er seine Geschichte vom alten Mönch Derfel erzählen lässt, der einst Krieger und enger Vertrauter Arthurs war. Und da Cornwell seinem Erzähler eine ganz und gar unverstellte Sprache in den Mund legt und die Charaktere psychologisch überzeugend konturiert, erreichen seine Figuren und ihre Geschichten auch den Leser im 21. Jahrhundert. Denn wie in jeder großen Sage geht es auch in Cornwells "Artus-Chroniken" um die ewigen großen Themen der Menschen - und damit letztlich um uns selbst. --Holger Sweers, Literaturtest
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