„Endymion Spring“ ist ein gefährliches Buch. Seinen Besitzern hat der Band, der von einem Gehilfen Johannes Gutenbergs von Mainz nach Oxford geschafft worden ist, nicht viel Glück gebracht -- und das, obwohl er scheinbar nur leere Seiten enthält. Aber die weißen Seiten sind die Überreste eines...
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„Endymion Spring“ ist ein gefährliches Buch. Seinen Besitzern hat der Band, der von einem Gehilfen Johannes Gutenbergs von Mainz nach Oxford geschafft worden ist, nicht viel Glück gebracht -- und das, obwohl er scheinbar nur leere Seiten enthält. Aber die weißen Seiten sind die Überreste eines Drachen, der eine Art Hüter der Weisheit war. Und es gibt einige unschuldige Menschen, die darin lesen können. Ein solcher unschuldiger, da unwissender Mensch ist Blake, dem sich auf den Seiten Buchstaben zeigen und zu einem Rätsel formen. Blakes Mutter ist an der Universität von Oxford und beschäftigt sich mit alten Büchern. Blake ist eher zufällig in die Bibliothek des dortigen St. Jerome’s College geraten und gelangweilt durch die Bücherreihen geschlendert, als „Endymion Spring“ ihn berührt hat. Das Buch hat Blake als seinen Hüter auserwählt, und lässt ihn von nun an nicht mehr los. Gemeinsam mit seiner intelligenten Schwester Duke macht sich Blake auf die Suche nach dem Geheimnis -- immer verfolgt von merkwürdigen Gestalten und einem unheimlichen Schatten, der sich am Ende zeigt und selbst in den Besitz der verborgenen Schrift kommen will. Denn „Endymion Spring“ ist nur der Wegweiser zum Letzten Buch, das unendliche Macht verspricht .... Eigentlich ist auch Endymion Spring -- vom pädagogischen Standpunkt aus -- ein gefährliches Buch. Denn es vermischt Fantasy und historische Elemente auf eine nicht ganz korrekte Art und Weise. Und es lässt seine kuriosen Theorien in einem Zirkel Oxforder Gelehrter kursieren, die aus den akademischen Kreisen eine Gruppe verschworener Mystiker macht. Über die Zeit Gutenbergs und das Universitätsleben erfährt man so nicht besonders viel. Das gefährlichste aber ist: Endymion Spring, das geschickt zwischen dem Mainz zur Zeit Gutenbergs und der Jetztzeit hin und her pendelt, ist umwerfend gut geschrieben. Also kann man die ganze Pädagogik getrost beiseite lassen. Endymion Spring von Matthew Skelton, der eine Weile als Assistent an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität war und danach nach Oxford ging, ist ein erstaunlich spannendes Romandebüt über die doch eigentlich für tot gehaltene Welt der Bücher, das man unbedingt lesen sollte. Für Leser ab zwölf Jahren. --Stefan Kellerer
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