logo
Wrong email address or username
Wrong email address or username
Incorrect verification code
Schachmatt. - Stephen L. Carter, Jobst-Christian Rojahn, Hans-Ulrich Mohring
Schachmatt.
Seit Tolstoi wissen wir, dass alle glücklichen Familien einander gleichen, jede unglückliche Familie jedoch in ihrem Unglück einzigartig ist. Seltsamerweise findet sich in Stephen L. Carters hoch gepriesenem Erstlingsroman Schachmatt keinerlei Anspielung auf den russischen Romancier, obwohl im... show more
Seit Tolstoi wissen wir, dass alle glücklichen Familien einander gleichen, jede unglückliche Familie jedoch in ihrem Unglück einzigartig ist. Seltsamerweise findet sich in Stephen L. Carters hoch gepriesenem Erstlingsroman Schachmatt keinerlei Anspielung auf den russischen Romancier, obwohl im Mittelpunkt des 800 seitenstarken Buches das unglückliche Schicksal einer Familie aus der wohlhabenden schwarzen Oberschicht der amerikanischen Ostküste steht, der noch dazu in auffälliger Weise mit literarischen Verweisen und Zitaten aller Art gespickt ist. Weil aus diesem Soziotop äußerst selten reale oder fiktionale Dokumentationen zu haben sind, reagierten die amerikanischen Medien und Kritiker äußerst enthusiastisch auf Carters Roman -- und Carters Verleger Knopf zahlte die Rekordsumme von 4,2 Millionen Dollar für Schachmatt und seinen potenziellen Nachfolger. Dabei investierte der Verlag weniger in die literarischen Qualitäten des Romans als vielmehr in den Bekanntheitsgrad seines Autors: Carter ist nicht nur Rechtsprofessor an der Elite-Universität Yale, sondern auch Verfasser von mehreren einflussreichen Büchern zum Problem des Rassismus in der amerikanischen Rechtsgeschichte. Und selbst nicht-amerikanische Leser werden schnell merken, wie sehr dieser reale Hintergrund die Fiktion beeinflusst. Carter ist natürlich kein Einzelfall eines schreibenden Advokaten -- Alan Dershowitz und Bernhard Schlink haben auf ihre Weise hier Zeichen gesetzt. Der Unterschied liegt darin, dass Carter zugleich spannend und problembewusst sein möchte, was dazu führt, dass Schachmatt zwei Bücher präsentiert, die nicht zueinander finden. Am Anfang steht der Tod von Oliver Garland, Bundesrichter und Patriarch einer weit verzweigten Familie. Richter Garlands konservative Überzeugungen verstörten nicht nur seine schwarzen Freunde, sondern führten auch in seiner Familie zu Verwerfungen. Im Mittelpunkt steht Talcott "Misha" Garland, der jüngste Sohn des Richters, der offensichtlich von diesem vor seinem Tod auserkoren wurde, das weitere Schicksal der Familie zu bestimmen. Richter Garland war ebenso kontrovers wie konservativ, ein depressiver Alkoholiker mit Verbindungen zu den höchsten Kreisen Washingtons, dessen Karriere als schwarzer Jurist und Politiker dem weißen Rassismus zum Opfer fiel. Sein Sohn Misha wird auf der Beerdigung seines Vaters von Jack Ziegler bedroht, einem Unterweltboss, dessen Freundschaft mit dem älteren Garland diesen um die mögliche Berufung zum obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten brachten. Gegen seinen Willen wird Misha in die Jagd nach der brisanten Hinterlassenschaft seines Vaters hineingezogen -- was nicht nur seinen Job und seine Familie, sondern auch sein Leben in höchste Gefahr bringt. Die überaus spannende Konstruktion der Geschichte hält die Leser auch dann noch in ihrem Bann, wenn Carter seine ausgedehnten Exkurse zum Rassismus der amerikanischen Gesellschaft, aber auch zur Literatur, zum Sport und zum Schachspiel einflechtet. Im Ganzen leidet Carters Roman unter der unleugbaren Ambition seines Autoren, alles richtig zu machen: zu smart, um spannend zu sein, aber auch wieder spannend genug, um seine Formelhaftigkeit zu ertragen. --Peter Schneck
show less
Format: hardcover
ISBN: 9783471772560 (3471772561)
Publisher: List
Pages no: 800
Edition language: Deutsch
Bookstores:
Community Reviews
msleighm books
msleighm books rated it
3.0 The Emperor of Ocean Park
Race relations from the black perspective, lawyers and law school, professors, family, secrets, mystery, murder, and chess.
CarlAlves
CarlAlves rated it
3.0 The Emperor of Ocean Park
The Emperor of Ocean Park is a legal thriller involving a law professor, Talcott Garland, whose father was a prominent judge who was disgraced after being nominated for a Supreme Court chair by Ronald Reagan. The judge's nomination ended in disgrace because of his association with Jack Ziegler, a fo...
Will's Reading List
Will's Reading List rated it
3.0 The Emperor of Ocean Park
The Emperor of Ocean Park, which dedicates quite a number of pages to the game of chess its narrator loves, is itself a sort of chess match. Author Carter runs multiple sophisticated plots concurrently through the story, making Emperor a novel of academia, of racial and professional politics (here ...
Blue Mood Cafe
Blue Mood Cafe rated it
3.0 The Emperor of Ocean Park
This was a good story but could have been a lot shorter...too descriptive throughout. I found myself thinking, "Move on! I got it.". But, the story is worth the read.
Other editions (1)
Books by Stephen L. Carter
Books by Jobst-Christian Rojahn
On shelves
Share this Book
Need help?