Sommer 1997: Nach seinem Schulabschluss hat es Charles Lewis nicht leicht. Seine Eltern haben sich getrennt. Der Teenager lebt nun mit seinem depressiven, arbeitslosen und alkoholkranken Vater. Als er zufällig in die Proben zu einer Theateraufführung von „Romeo und Julia" hineinstolpert, will er nicht bleiben. Doch Fran Fisher, die im Stück die Julia spielt, überredet ihn. Sie macht es zur Bedingung für weitere Treffen, dass er sich mit ihr der Laientheatergruppe anschließt. Mit Fran macht er die schönsten, peinlichsten und aufregendsten Erfahrungen seines Lebens. 20 Jahre später steht Charlie vor der Entscheidung, ob er seine erste große Liebe wiedersehen will.
„Sweet Sorrow“ ist ein Roman von David Nicholls.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus vier Teilen, die wiederum in mehrere Kapitel mit einer angenehmen Länge und kurzen Überschriften untergliedert sind. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Charlie. Die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart werden leider nicht gekennzeichnet.
Der Schreibstil ist anschaulich und dank viel wörtlicher Rede lebhaft. Sprachlich ist der Roman dem Alter der Protagonisten angepasst. Der Einstieg fiel mir leicht. Allerdings nimmt die Geschichte nur langsam Fahrt auf.
Die Charaktere und ihr Verhalten erscheinen durchweg authentisch. Mit Charlie steht ein besonderer und interessanter Protagonist im Fokus des Romans. Allerdings muss ich zugeben, ich wurde nicht sofort mit ihm warm.
Thematisch steht natürlich die Liebe im Vordergrund. Dem Autor gelingt es jedoch, nicht ins Kitschige und Überdramatische abzudriften. Stattdessen stecken viel Witz und Tiefgründigkeit in der Geschichte, was zum Nachdenken und Mitfühlen anregt.
Mit mehr als 500 Seiten ist der Roman recht umfangreich. Zwar kann die Geschichte größtenteils unterhalten, aber es gibt auch einige Längen.
Die Gestaltung der deutschen Hardcover-Ausgabe, die in zwei farblich unterschiedlichen Versionen erhältlich ist, wirkt zwar sehr verspielt und ohne direkten Bezug zum Inhalt. Dennoch gefällt mir die Optik sehr gut. Der passende Titel wurde vom Original übernommen.
Mein Fazit:
Mit „Sweet Sorrow“ konnte mich David Nicholls gut unterhalten. Der Roman sorgt für schöne Lesestunden. An sein bereits verfilmtes Buch „Zwei an einem Tag“, das mich fesseln und begeistern konnte, kommt sein neuestes Werk aber leider bei Weitem nicht heran.