„Verity heißt Wahrheit“ von Jeanne Waudby ist eine Dystopie.
Es ging schon immer so Residents gegen Brotherhood. K lernt, dass die Hoods böse sind und erfährt es am eigenen Leib. Ihr wird angeboten als Spionen zu arbeiten um die Machenschaften der Hoods erkennen zu können und um die Gewalt zu stoppen. Doch sind die Hoods ganz anders.
K ist 16 Jahre hat ihre Eltern früh bei einem Bombenanschlag der Brotherhoods verloren. Seitdem ihre Oma gestorben ist, verbringt sie ihr Leben in verschiedenen Heimen. Sie selbst erlebt einen weiteren Anschlag und überlebt. Ihr Weltbild ist davon geprägt, dass die Hoods die „Bösen“ sind. Sie sehnt sich nach Frieden und geht deswegen den Weg der Spionin.
Man erfährt über die Charaktere das Nötigste. Das hört sich vielleicht nicht prickelnd an, aber es reicht vollkommen. Man bekommt, dass mit was man braucht und dennoch sind die Charaktere gut gestaltet. Man entdeckt immer etwas Neues an ihnen.
In Ks Welt gibt es zwei Gruppen in der Gesellschaft. Die Residents und die Brotherhood. Die Resindents bilden die Mehrheit, sind grau gekleidet und scheinen die guten zu sein. Die Brotherhood sind eine kleine und scheinbar radikale Gruppe rotgekleideter Extremisten. Auch hier bekommt man nicht viel mehr Hintergrundinformationen. Ein paar Dinge werden noch beleuchtet, aber Motive, Entstehung etc. gibt es nicht.
Wer also auf das Drumherrum steht, wird hier vielleicht etwas enttäuscht. Dennoch hat die Story einiges zu bieten. Mit K alias Verity lernt man die Brotherhood kennen und merkt schnell, dass nicht alles stimmt, was erzählt wird. Man ist geprägt durch das, was man durch die Gesellschaft und Medien erfährt. Die Situation in der K ist lässt den Leser nachdenken. Wie sehr werden auch wir beeinflusst, welche Ereignisse werden zu politischen Zwecken manipuliert, …
Das ist aber nicht das Einzige. K geht mit guten Absichten an die Arbeit als Spionin. Dennoch ist nicht alles „Gut“ was sie macht. Wo geht man selber mit guten Absichten dran und macht trotzdem einen großen Fehler? Wie steht man dazu? Übernimmt man die Verantwortung?
„Verity heißt Wahrheit“ ist also nicht nur einfach eine Dystopie und behandelt typische Probleme der jungen Charaktere. Nein es setzt sich auch mit der Gesellschaft und uns als Menschen auseinander.
Auch wenn man viel nachdenken muss, kommt die Spannung und Reiz des Buches nicht zu kurz. Manche Wendungen scheinen zwar recht konstruiert zu sein und passen teilweise zu gut in die Handlung. Allerdings gibt es auch genug Stellen, die das entschädigen.
Man fiebert mit K mit, erkundet die Welt und macht sich seine Gedanken darüber, was ihr noch passieren könnte.
Das Cover zeigt ein Mädchengesicht in der rechten oberen Hälfte. Dieses ist nach links unten gespiegelt worden. Drumherum sieht man Flammen. Das Cover ist in Rot gehalten.
Als ich Cover und Klappentext in der Verlagsvorschau von Carlsen gesehen habe, wollte ich das Buch lesen. Zwar habe ich mir etwas anderes darunter vorgestellt, als es war. Aber es hat sich gelohnt. Ich mag ja normal die Welt erkunden und die Hintergründe kennen. Da wurde ich hier enttäuscht. Doch Ks Geschichte und die Gedanken, die ich mir dazu machen musste, haben es wieder wett gemacht. Der Tiefgang der Geschichte hat mich berührt.
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