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review 2024-08-02 09:55
Wo Leidenschaft aufhört und Gewalt anfängt
Die schönste Version - Ruth-Maria Thomas

Zuerst war mit Yannick Brenner alles wie Himbeerbrause. Nun sitzt Jella Nowak bei der Polizei, um eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt aufnehmen zu lassen. Und sie muss sich fragen: Wie konnte es so weit kommen, dass ihr Freund seine Hände um ihren Hals gelegt und sie gewürgt hat?

 

„Die schönste Version“ ist der Debütroman von Ruth-Maria Thomas.

 

Der Roman besteht aus 13 kurzen Kapiteln, die jeweils mehrere Abschnitte umfassen. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Jella, chronologisch, aber mit diversen Rückblicken.

 

Vor allem in sprachlicher Hinsicht hat mich der Roman beeindruckt: Starke Bilder, viel Atmosphäre und kurze, aber eindringliche Sätze kennzeichnen den Text. Stilistisch präsentiert sich der Roman zudem wandlungsfähig - dank eingefügter Chats, Zitate usw.

 

Jella und Yannick, die beiden Hauptfiguren, werden mit psychologischer Tiefe dargestellt. Besonders die Gedanken und Gefühle der Protagonistin werden deutlich. Das Verhalten erscheint schlüssig und lebensnah.

 

Häusliche und sexualisierte Gewalt in Beziehungen, sowohl in verbaler als auch in körperlicher Form, stehen auf inhaltlicher Ebene im Vordergrund. Ein wichtiges Thema, das leider noch zu wenig Aufmerksamkeit erfährt. Darüber hinaus geht es um Liebe, Freundschaft und Weiteres, das ich nicht vorwegnehmen möchte.

 

Auf den rund 270 Seiten hat mich die Geschichte immer wieder berührt, zum Teil auch schockiert. Die Handlung ist kurzweilig und durchweg plausibel.

 

Cover und Titel machen neugierig und passen durchaus, obgleich der Kontrast der zarten Farben und positiven Worte zum teils heftigen Inhalt zunächst verwundert.

 

Mein Fazit:
Mit „Die schönste Version“ legt Ruth-Maria Thomas ein sprachlich wie inhaltlich überzeugendes Debüt im Bereich Roman hin. Eine empfehlenswerte Lektüre, die bewegt und nachdenklich macht.

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review 2022-03-03 09:19
Drama auf und abseits der Bühne
Die Feuer - Claire Thomas

Im Kulturzentrum von Melbourne wird Samuel Becketts „Glückliche Tage“ aufgeführt, während außerhalb in den Bergen die Buschfeuer wüten. Drinnen verfolgen drei Frauen nicht nur das Stück auf der Bühne, sondern beschäftigen sich auch mit ihren eigenen Leben. Da ist die Literaturprofessorin Margot Pierce, Anfang 70, die mit ihrem Sohn Adam und mit ihrer Ehe mit dem dementen John hadert. Da ist die Kunstmäzenin Ivy Parker, Anfang 40, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Und da ist die Platzanweiserin und angehende Schauspielerin Summer (22), die sich Sorgen um ihre Freundin April macht…

 

„Die Feuer“ ist ein Roman von Claire Thomas.

 

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus neun Kapiteln, jeweils drei für jede der drei Frauen. Erzählt wird im Präsens abwechselnd aus der Sicht von Margot, Summer und Ivy. Durchbrochen wird dieses Schema durch den Teil „Pause“, der wie ein Drama aufgebaut ist und sich auf Dialoge und Regieanweisungen beschränkt. Eine interessante und gut funktionierende Struktur.

 

Auch sprachlich hat mich der Roman überzeugt. Der Schreibstil ist schnörkellos, aber eindringlich und intensiv. Die unterschiedlichen Perspektiven variieren auch in sprachlicher Hinsicht auf hervorragende Weise. Das Geschehen auf der Bühne und die Gedanken der Frauen werden kunstvoll verwoben.

 

Die drei Frauen sind recht unterschiedlich. Sie alle sind keine klassischen Sympathieträgerinnen, aber authentische und reizvolle Charaktere. Die Gedanken und Gefühle der Protagonistinnen lassen sich sehr gut nachvollziehen.

 

Thematisch wird ein breites Spektrum abgedeckt. Es geht um den Klimawandel, psychische Probleme, traumatische Erlebnisse, Gewalt und einiges mehr. Vor allem aber überdenken die drei Protagonistinnen ihre bisherigen Sichtweisen und ihre Leben, was Denkimpulse auslöst und mich ebenfalls zum Nachdenken angeregt hat. Zugleich werden sich in dem Roman einige Frauen wiederfinden können. Das Beckett-Stück bildet einen skurrilen, ja bizarren Rahmen und ist ein passender Hintergrund, der etliche Anknüpfungspunkte bietet.

 

Obwohl auf der Handlungsebene nicht viel passiert, entfaltet der Roman schon nach wenigen Seiten eine Sogkraft. Sie hält auf den rund 250 Seiten an.

 

Das künstlerisch anmutende Cover lässt sowohl an die Feuer als auch an die Frauen denken - eine gute Wahl. Der mehrdeutige deutsche Titel ist einerseits ansprechend, aber andererseits etwas irreführender als das englischsprachige Original („The Performance“).

 

Mein Fazit:
„Die Feuer“ von Claire Thomas ist ein eindringlicher und eindrucksvoller Roman. Eine empfehlenswerte Lektüre.

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review 2021-08-12 15:55
Wenn die beste Freundin plötzlich stirbt
Ein Herz voll Leben - Violet Thomas

Isabella Kramer ist mit ihrem Singledasein ganz zufrieden. An der Ostsee betreibt sie ihren eigenen Cupcake-Laden. Ihre beste Freundin Melanie und deren vierjährige Tochter Leni sind für sie eine Art Familie. Als Melanie plötzlich stirbt, übernimmt Isabella die Vormundschaft für Leni. Dann bekommt Isabella E-Mails mit kleinen Aufgaben von Melanie, die diese noch vor ihrem Tod geschrieben hat. Isabella ahnt nicht, dass ihr Leben schon bald auf dem Kopf stehen wird...

„Ein Herz voll Leben“ ist ein Roman von Violet Thomas.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 28 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge jeweils aus der Ich-Perspektive im Wechsel aus der Sicht von Maximilian und Isabella. Die Übergänge funktionieren gut. Diese Struktur gefällt mir.

Der Schreibstil ist eine der Stärken des Romans. Er ist einfühlsam, anschaulich, bildhaft und - dank vieler Dialoge - lebendig.

Isabella und Maximilian stehen im Fokus der Geschichte, zwei interessante und gegensätzliche Charaktere. Während ich sie sehr sympathisch finde, hatte ich mit ihm stellenweise Probleme, weil ich sein Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte.

Auf rund 350 Seiten ist der Roman unterhaltsam und kurzweilig. Vor allem aber konnte mich die Geschichte emotional berühren. Obwohl Tod und Trauer eine wichtige Rolle spielen, verbreitet die Story nicht nur Trübsal und düstere Stimmung. Zudem ist der Roman durchaus facettenreich. Inhaltlich hätte die Geschichte jedoch noch etwas mehr Potenzial gehabt. Darüber hinaus ist der Schluss für mich nicht ganz realitätsnah.

Das dunkle Cover finde ich hübsch. Der Titel kommt ein wenig zu kitschig daher.

Mein Fazit:
Zwar schöpft der Roman „Ein Herz voll Leben“ von Violet Thomas nicht sein komplettes Potenzial aus. Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten.

 

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review 2021-04-21 02:01
Concrete Rose
Concrete Rose - Angie Thomas
“Tough situations don’t last. Tough people do.”
I get this feeling of anticipation just before I read one of Angie’s books. I know they’ll be no turning back once I read that first page, for she begins setting the stage with her authentic scenes, the intense drama, and those characters that I swear have to have an address somewhere because her fiction is incredible, it’s so natural.

With his father in jail and his mother working, 17-year-old Maverick is learning about life the hard way. It seems that he just keeps getting knocked down again and again. Following in his father’s footsteps, Maverick has joined a gang and is selling drugs. This promise is an obligation that Maverick has now committed himself to. He’s enjoying his relationship with Lisa when his one-night stand, informs him that he’s now a daddy.

The temperature is starting to get warm as Maverick tries to handle the emotions and responsibilities that come with this new accusation. Maverick doesn’t understand how this can this happen, as it was only one night. I had to smile when I read this, as that’s normally what you hear from pregnant women. What’s going to happen with his relationship with Lisa? How will he be able to juggle everything that seems to be coming at him at full speed now?

I felt that Maverick did the best that he could, given the circumstances that he was under. Oh, he was frustrated and outraged at times yet, at the back of his mind, he was focused. He saw the end of the tunnel; he was just having a hard time getting there.

Another remarkable book by this fantastic author. I highly recommend this book and all the other books in this series. I look forward to the next book that Angie Thomas writes.
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review 2021-01-23 18:02
Dziesięć leków, które ukształtowały medycynę
Dziesięć leków, które ukształtowały medycynę - Thomas Hager

"Dziesięć leków, które zrewolucjonizowały historię medycyny", to książka, która już swoim tytułem i tematyką przywołuje na myśl, iż będziemy mieli do czynienia z ciężkim tekstem o trudniej tematyce i skomplikowanej terminologii. Tylko na pozór, gdyż, Autor starał się napisać ją w takim stylu, aby była przystępna także laikom. W zrozumiały i prosty sposób tłumaczy on trudniejsze zagadnienia, niekiedy na tak zwany: "chłopski rozum", czy też , łopatologicznie", więc nie ma problemu ze zrozumieniem tego, co czytamy.

 

Dla kogo jest ta książka? Nie tylko dla osób niepowiązanych z medycyną. Spokojnie mogą po nią sięgnąć także medycy, bądź też studenci. Autor przy okazji omawiania poszczególnych leków przedstawia też sporo faktów historycznych i robi to w bardzo interesujący sposób. W odróżnieniu od wykładów na studiach, gdzie najczęściej podaje się suche fakty i daty (kto studiował, ten doskonale pamięta jak to wygląda).

 

A jakie tematy porusza Thomas Hager? Są to miedzy innymi:
- początki i rozwój obecnie bardzo dochodowego interesu, czyli prób klinicznych,
- pierwsze szczepionki i pierwsi antyszczepionkowcy,
- pierwsze środki przeciwbólowe: opium, morfina, heroina, będące skutkiem prac nad następnymi, lepszymi środkami przeciwbólowymi,
- pierwsze opiaty: oxycodon, oxycontin,
- problem narkomanii jako skutek wieloletnich, ciągłych poszukiwań mocniejszych i nieuzależniających środków,
- początki i rozwój firmy farmaceutycznej Bayer,
- badania laboratoryjne nad lekami zabijającymi bakterie, które zapoczątkowały erę poszukiwań lekarstw selektywnie zwalczających bakterie,
- odkrycie sulfanilamidu, Streptozonu (znanego jako Prontosil),
- odkrycie penicyliny oraz następnych antybiotyków: neomycyny, streptomycyny, tetracykliny,
- leki antyhistaminowe,
- odkrycie chloropromazyny oraz jej pochodnych: Miltown, Valium i pierwsze antydepresanty (jak na przykład Prozac),
- wynalezienie pigułki antykoncepcyjnej i Viagry, które nie tylko zrewolucjonizowały medycynę ale też stały się bardzo intratnym biznesem,
- rozwój biologii molekularnej,
- wynalezienie Demerolu i Metadonu,
- wynalezienie fenoperydyny i zsyntetyzowanie nowego leku przeciwbólowego - fentanylu oraz tym samym rozpoczęcie badań nad nową rodziną środków przeciwbólowych,
- statyny, leki na cholesterol, potężne lobby farmaceutyczne, dążenia koncernów farmaceutycznych do jak największego zysku, często kosztem pacjenta,
- przyszłość leków.

Jak widać tematyka krąży wokół leków ale też zbacza na inne tematy takie jak choćby biznes firm farmaceutycznych. Jest tu też sporo nazwisk bardziej i mniej znanych postaci, które przyczyniły się w rozwój leków.

Książkę polecam wszystkim. Czyta się ją ze sporym zainteresowaniem. Szybko i przyjemnie, choć temat jest z pozoru skomplikowany.

 

Opinia opublikowana na moim blogu:
https://literackiepodrozebooki.blogspot.com/2021/11/dziesiec-lekow-ktore-uksztatoway.html

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