Personen sagen Kindern und jugendlichen Partnern möglichst wenig, was sie tun sollen und was nicht, was einen Wert hat und was nicht. Sie ermöglichen ihren Partnern viele Informationen und Erfahrungen über sich selbst und ihre Umwelt. Sie geben ihnen Freiheit in der eigenen Erfahrungsbildung mit anderen Personen, Gegenständen, Situationen und anderen Wertauffassungen. Wenn etwa ein Kind sein Zimmer mehrere Tage nicht aufräumt, so lassen sie das Kind möglichst diese Erfahrung machen und fördern sein Offensein für dieses Erleben. So kommen Kinder aufgrund von Erfahrungen zu eigenen Wertauffassungen, etwa: Unordnung ist in manchen Situationen für sie von Wert, es erspart Aufräumen, es ist sehr stimulierend, da sie sich nicht durch den Gedanken des Aufräumens in ihrer spontanen Aktivität behindert fühlen. Aber ihre Erfahrung ist auch: Bei großer Unordnung fühlen sie sich nicht wohl, sie können viele Dinge nicht finden. Oder ein Kleinkind, das unbedingt mit Kleidern abends schlafen gehen will, erfährt: Dies ist günstig und praktisch, da es sich nicht auszuziehen braucht. Aber auch: Das Aufwachen in den Kleidern mitten in der Nacht oder am frühen Morgen ist wenig lustvoll. So gelangt ein Kind oder Jugendlicher aufgrund von Erfahrungen mit den verschiedenen Aspekten seiner Person schrittweise zu bestimmten eigenen Wertauffassungen. Dieser Weg ist nicht immer einfach. Er ist nicht bequem. Und manchmal ist er mit gewissen augenblicklichen Nachteilen auch für Eltern verbunden. Aber: Hierdurch kann eine Person zu für sie erfahrenen gültigen Wertauffassungen kommen.