Nach dem sensationellen Erfolg von Bartimäus präsentiert Jonathan Stroud wieder einen neuen umfangreichen Fantasyroman. Mit der Sage um eine Schlacht, in welcher sich zwölf Helden den bösartigen Trolden stellen, beginnt Valley - Tal der Wächter sogleich recht schaurig: Nächtens klettern Trolde...
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Nach dem sensationellen Erfolg von Bartimäus präsentiert Jonathan Stroud wieder einen neuen umfangreichen Fantasyroman. Mit der Sage um eine Schlacht, in welcher sich zwölf Helden den bösartigen Trolden stellen, beginnt Valley - Tal der Wächter sogleich recht schaurig: Nächtens klettern Trolde aus Hügelgräbern, um mit ihren Klauenhänden Menschen zu töten. Dank jener Schlacht, deren ruhmreichster Held angeblich Sven war, kehrt endlich Ruhe innerhalb der Grenzen des Tals ein. Doch Zeit vergeht, Taten werden zu Geschichte. Namen und Gebräuche der Menschen, primär jedoch Passagen über Sven – der, Drachen oder Trolde erschlagend, männlicher nicht sein könnte – geben dem Leser bisweilen das Gefühl, eine Prosafassung von Die Götter- und Heldenlieder der Älteren Edda mit ihren altnordischen Sagen zu lesen. Der junge Hal jedenfalls träumt davon, als Nachfahre des legendären Sven in dessen Fußstapfen zu treten. Als Hals Onkel ermordet wird, scheint für ihn die Chance gekommen, sich zu beweisen. Ohne die Hilfe der kecken Aud Ulfarstochter würde seine Unternehmung allerdings übel enden. Von den alten Gesetzen und Fehden der Talbewohner hält Aud ohnehin nichts, genauso wenig wie von Trolden, die für sie nur Teil der Ammenmärchen sind. Aber bald werden Hal und Aud eines Besseren belehrt. Für manchen Leser dürfte es ein Manko sein, dass über weite Strecken Andeutungen in Bezug auf Trolde das einzig „Phantastische“ an Valley - Tal der Wächter bleiben - abgesehen von besagten Einschüben über Sven. Leider schimmert zudem nur stellenweise Strouds wunderbar delikater Humor durch, den wir mit Bartimäus so lieben lernten. Dennoch besitzt die Geschichte unzweifelhaft ihren ganz eigenen Reiz. Wer ohne ein großes Aufgebot dämonischer Kreaturen auskommt, wird die Lektüre genießen. -- Fenja Wambold
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