Blauer Mars, das dritte und letzte Buch in der Mars-Serie von Kim Stanley Robinson, führt die Geschichte der Besiedlung des Mars fort, die mit Roter Mars und Grüner Mars anfing. Die Trilogie gehört zu den angesehensten Werken der zeitgenössischen Science-fiction und hat Robinson einen Hugo- und...
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Blauer Mars, das dritte und letzte Buch in der Mars-Serie von Kim Stanley Robinson, führt die Geschichte der Besiedlung des Mars fort, die mit Roter Mars und Grüner Mars anfing. Die Trilogie gehört zu den angesehensten Werken der zeitgenössischen Science-fiction und hat Robinson einen Hugo- und einen Nebula-Preis eingebracht. Blauer Mars ist allerdings am besten mit Kenntnis der ersten beiden Romane zu lesen; die persönlichen und politischen Konflikte und Bündnisse, die sich im Laufe der ersten zwei Bücher entwickelt haben, sind im abschließenden Band von tragender Bedeutung. Blauer Mars beginnt mit der zweiten, diesmal erfolgreichen Revolution der Marsbewohner, deren Erfolg aber dann an den Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Fraktionen zu scheitern droht. Der wichtigste Konflikt -- zwischen den "Grünen", die das Terraforming des Mars so schnell wie möglich vorantreiben möchten, und den "Roten", die den inzwischen nicht mehr so roten Planeten in seine ursprüngliche Form zurückverwandeln möchten -- wird im persönlichen Konflikt zwischen zwei Siedlern der "Ersten Hundert" verkörpert, Sax Russell und Ann Clayborne. Leider beläßt es Robinson nicht bei diesem sehr vielversprechenden Handlungsstrang und packt genug Ideen in den Roman, um mindesten zehn Bücher zu füllen, was dazu führt, daß das dritte Buch für viele Fans von Robinsons Mars-Trilogie weitschweifig und überlang wirkt. Es ist dennoch für Leser zu empfehlen, die die Geschichte der Ersten Hundert und des Terraforming des Mars bis zum Schluß verfolgen möchten. Die treuesten Leser belohnt Robinson am Ende mit einer sehr schönen Fabel von Versöhnung und Erlösung, aber auch bei dem ausgesprochen befriedigenden Schluß bleibt die Frage, wieso der Autor nicht dazu imstande war, etwas disziplinierter mit seinem Stoff umzugehen. Fähig dazu ist er allemal. Denn nach wie vor ist sicher, daß es Kim Stanley Robinson weder an Ideen noch an schriftstellerischem Können mangelt, was trotz aller Mängel auch in Blauer Mars offensichtlich ist. --Ruth Nestvold
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