1756: In unerforschten Gewässern, an Bord des britischen Schiffes Destiny, erspäht Vollmatrose James Flux für wenige kostbare Momente den „Atem Gottes“. Aufgeregt tastet er nach seiner Terrella, einer Miniaturausgabe der Weltkugel, und spürt, dass ein Teil jener mysteriösen Kraft in sie...
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1756: In unerforschten Gewässern, an Bord des britischen Schiffes Destiny, erspäht Vollmatrose James Flux für wenige kostbare Momente den „Atem Gottes“. Aufgeregt tastet er nach seiner Terrella, einer Miniaturausgabe der Weltkugel, und spürt, dass ein Teil jener mysteriösen Kraft in sie übergegangen ist. James’ Entdeckung bleibt jedoch kein Geheimnis. Begierige Gelehrte der Akademie der Naturwissenschaften senden ihn 1771 erneut aus: „Stellen Sie sich vor, wir könnten die Quelle dieser Kraft erschließen, sie in unseren Besitz bringen und bewahren. Wir wären wie Götter (…), alle Macht der Welt stünde uns zur Verfügung!“ 1783: Bislang war Cirrus Flux nur eines unter vielen Kindern des Londoner Findelhauses. Plötzlich schneit die berühmte Gelehrte und Hypnotiseurin Madame Orrery herein, um ihm eine Stelle anzubieten. Ihr reges Interesse gilt hingegen nicht wirklich dem Jungen, sondern Cirrus’ Erkennungsstück, welches sein verschollener Vater vor zwölf Jahren zusammen mit dem kleinen Baby an der Pforte des Findelhauses abgab: der Terrella. Glücklicherweise bleibt Madame Orrerys Falschheit nicht unbemerkt. So schnell gibt sie aber nicht auf, und Cirrus wird zum Gejagten. Verzweifelt flieht er in die schmutzigen, dunklen Gassen Londons, als sich ein weiterer Verfolger an seine Fersen heftet: ein seltsamer Mann, begleitet von einem Vogel aus Feuer. Bereits Matthew Skeltons Debüt Endymion Spring lebte von seiner Mischung aus historischen Fakten und Fiktion. Diesmal reisen wir allerdings nicht in die Zeit Gutenbergs, sondern befinden uns im ausgehenden 18. Jahrhundert, wo Elektrizität noch faszinierte und der Mesmerismus – Madame Orrerys zweite Spezialität – tatsächlich als Heilungsmethode einen populären, obgleich umstrittenen Gegenstand der Wissenschaft darstellte. Dieser „animalische Magnetismus“ inspirierte schon großartige Schriftsteller wie Edgar Allan Poe oder E.T.A. Hoffmann; wieso also nicht auch Matthew Skelton? Ein unheimlicher, spannender Abenteuerroman ist das Resultat – was will man mehr? – Fenja Wambold
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