Wenn sich ein begnadeter Regisseur und ein exzellenter Schriftsteller zusammentun, um gemeinsam ein Vampir-Epos zu verfassen, darf man sich berechtigte Hoffnungen machen, dass ein ansehnliches Ergebnis herauskommt. Im Fall von Guillermo del Toro (Hellboy, Hellboy – Die goldene Armee, Pans...
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Wenn sich ein begnadeter Regisseur und ein exzellenter Schriftsteller zusammentun, um gemeinsam ein Vampir-Epos zu verfassen, darf man sich berechtigte Hoffnungen machen, dass ein ansehnliches Ergebnis herauskommt. Im Fall von Guillermo del Toro (Hellboy, Hellboy – Die goldene Armee, Pans Labyrinth) und Chuck Hogan (Endspiel, Mördermond, Kopfgeld) lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass die hohen Erwartungen mehr als erfüllt wurden. Nach dem fulminanten Auftakt Die Saat, der völlig zu Unrecht von einigen Kritikern verrissen wurde, setzen die beiden ihre Trilogie mit Das Blut fort. Die Regierungen wollen nicht wahrhaben, was längst offensichtlich ist: Die Welt steht vor einer tödlichen Bedrohung. Ein Virus, der die Menschen in blutrünstige Killer-Vampire verwandelt, breitet sich unkontrollierbar aus. Nur eine kleine Schar um den alten Professor Setrakian und den ehemaligen Leiter der New Yorker Seuchenschutzbehörde, Ephraim Goodweather, kennen die wahren Hintergründe der sich anbahnenden Katastrophe. Der Meister, einer der mächtigen Ur-Vampire, strebt die Weltherrschaft an. Er lässt seine Armee von willenlosen Kreaturen auf die Menschen und auf die eher gemäßigten Vampir-Clans los. Ganz nebenbei schmiedet er ein geheimes Bündnis mit dem greisen und todkranken Milliardär Palmer. Durch seinen Einfluss auf die Politik sorgt dieser dafür, dass keine koordinierte Reaktion seitens der Regierungsbehörden auf die Seuche erfolgen kann. Als Gegenleistung verlangt er das ewige Leben als Vampir. Setrakian und Goodweather stemmen sich verzweifelt mit allen verbliebenen Mitteln gegen die Katastrophe, doch von dem blutsaugenden Ungeziefer flattert mittlerweile so viel durch die Gegend, dass auch Mitstreiter Vasiliy, der kurzfristig von Kammer- auf Vampirjäger umgeschult hat, nicht mehr mit der Entsorgung nachkommt. Die letzte Hoffnung auf Rettung schmilzt zusehends dahin, und die dunkelste Nacht der Menschheit senkt sich unaufhaltsam über den Planeten. Die von Toro und Hogan im ersten Teil so genial angelegte Handlung findet eine rasante und dramatische Fortsetzung, die düsterer und hoffnungsloser nicht sein könnte. Die Autoren bauen eine schier unerträgliche Spannung auf und schicken ihre Helden in ein letztes Gefecht gegen einen übermächtigen Gegner, der an Boshaftigkeit kaum zu übertreffen ist. Es gibt in diesem Buch keinen Platz für romantische Gefühlsduselei oder Teenie-Techtelmechtel zwischen Vampiren und Menschen, hier geht es ums nackte Überleben. Das ist Horror von seiner feinsten Seite, der sicher nicht jedermanns Fall ist. Für die Fans des Genres ist der Band jedoch ein wahrer Leckerbissen. Auf das furiose Finale in Teil drei darf man schon jetzt gespannt sein. Christoph Reudenbach
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