Ein Auftakt mit hohem Tempo: Willow und Xander werden von einem Vampir auf der Bühne eines ausgedienten Kinosaales festgehalten. Einmal mehr müssen sie als Köder für Buffy herhalten. Die läßt sich natürlich nicht zweimal bitten und macht -- mit dezenter Unterstützung von Angel, Giles und Cordy -- Kleingehacktes aus dem Möchtegern-Schauspieler. Dann geht es erwartungsgemäß erst richtig los. Einst herrschte im fernen China der Zauberer und Vampir Chirayoju über den Geist der Kaiserin und damit über das Reich. Damit nicht genug -- auch das starke Japan wollte er noch unterwerfen. Nur die Macht des Königs vom Berge, des legendären Sanno, konnte ihn daran hindern. Das Duell endete unentschieden. Beider Essenz wurde in ein Schwert gebannt, das nun seinen Weg in das Museum von Sunnydale gefunden hat. Dort befreit ausgerechnet Willow einen der Mächtigen, der prompt in ihren Körper fährt. Die in die Haupthandlung eingeschobenen Rückblicke in den Fernen Osten sind spannend und einfallsreich. (Nancy Holder hat übrigens drei Jahre lang in Japan gelebt.) Das Blutschwert erlaubt tiefe Einblicke in die wechselseitigen Beziehungen des ganzen Serienpersonals -- vielleicht haben die Autoren im letzten Drittel etwas mit den Action-Szenen übertrieben, aber das ist eindeutig Geschmacksache. Insgesamt läßt sich ein erfreulicher Trend bei den Buffy-Romanen feststellen: Die Bücher werden umfangreicher, die Autoren können sich mehr Zeit für Hintergründe und Charakterisierungen lassen, ohne daß dabei die Spannung zu kurz kommt. Nancy Holder und Christopher Golden sind auch für das tolle Buffy-Begleitbuch The Watcher's Guide verantwortlich und können in Das Blutschwert zeigen, was sie alles bei ihren Recherchen gelernt haben. --Felix Darwin