Das Geheimnis Der Weißen Wölfin 01. Der Ring
Die Fantasy-Trilogie Das Geheimnis der weißen Wölfin stammt aus der Feder Henri Loevenbrucks und kommt somit aus Frankreich, was eine Besonderheit darstellt. Denn phantastische Literatur unserer westlichen Nachbarn war und ist hierzulande selten. Sehr zu begrüßen ist, dass Blanvalet bei diesem...
show more
Die Fantasy-Trilogie Das Geheimnis der weißen Wölfin stammt aus der Feder Henri Loevenbrucks und kommt somit aus Frankreich, was eine Besonderheit darstellt. Denn phantastische Literatur unserer westlichen Nachbarn war und ist hierzulande selten. Sehr zu begrüßen ist, dass Blanvalet bei diesem Dreiteiler, was Aufmachung und Editionsplan angeht, ähnlich vorgeht wie bei Trudi Canavans Die Gilde der schwarzen Magier: Klare, schicke Covergestaltung, und die Fortsetzungen erscheinen in schneller Folge, so dass die gesamte Serie innerhalb von vier Monaten komplett vorliegen wird. Das junge Waisenmädchen Alea findet am Finger eines Toten einen Ring, der ihr geheimnisvolle Kräfte verleiht und sie schon bald in Schwierigkeiten bringt. Denn die Schergen des düsteren Maolmòrdha sind plötzlich hinter ihr und dem Ring her. Gleichzeitig steigen die Tuathann aus ihren unterirdischen Reichen, um ganz Gaelia zu erobern. Auch die Druiden, die mit den Christen in Harcort im Clinch liegen, sind an Aleas Ring interessiert. Weitere Parteien sind die hässlichen Gorgunen, die Sylphen und eine wahrlich geheimnisvolle weiße Wölfin. Zum Glück findet Alea in dem alten Zwerg Mjolln einen guten Freund, der sie auf ihr Abenteuer begleitet. Auch wenn Loevenbruck uns nichts wesentlich Neues bietet, vermag der Auftakt der Trilogie aufgrund seiner Figuren bestens zu unterhalten. Vor allem die mitunter kauzige Gestalt des Zwerges Mjolln ist im Reigen der Protagonisten erfrischend witzig. Um Aufsehen erregende Fantasy handelt es sich hier allerdings nicht, dazu werden Gut und Böse und die einzelnen Völker zu stereotyp gezeichnet. Aber mit dem Großteil an deutschsprachiger Fantasy kann Loevenbruck gut mithalten. In einigen Beschreibungen, in denen er Bilder von Personen und Orten entwirft, ist er sogar deutlich stärker. Schade nur, dass eine ungeschickte Übersetzung den Lesespaß einzelner Passagen deutlich hemmt. Spätestens, wenn die Wölfin sich an der “pflanzlichen Vollkommenheit” des Waldes erfreut, dann wünscht man sich mehr übersetzerische Vollkommenheit. -- Solveig Zweigle
show less