Die Putzkolonne im Historischen Institut der Universität von Island in Reykjavik stößt bei der Arbeit auf die grausam zugerichtete Leiche eines Mannes, der offenbar einem Ritualmord zum Opfer gefallen ist. In Yrsa Sigurdardottirs Krimidebüt Das letzte Ritual dreht sich alles um keltische Rituale...
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Die Putzkolonne im Historischen Institut der Universität von Island in Reykjavik stößt bei der Arbeit auf die grausam zugerichtete Leiche eines Mannes, der offenbar einem Ritualmord zum Opfer gefallen ist. In Yrsa Sigurdardottirs Krimidebüt Das letzte Ritual dreht sich alles um keltische Rituale und die Jagd nach einer wertvollen Handschrift. Die Anwältin Dora Gudmundsdottir erhält von der Mutter des Opfers den Auftrag, gemeinsam mit Matthias Reich, einem Vertrauten der wohlhabenden Familie, Nachforschungen über den Tod ihres Sohnes anzustellen. Mit den polizeilichen Ermittlungen, die zur Verhaftung des Kleinkriminellen Hugi, eines Freundes des Ermordeten, geführt haben, scheint die Familie alles andere als zufrieden zu sein. Das Opfer selbst, Harald Guntlieb, galt als Außenseiter mit bizarren Vorlieben, darüber hinaus aber auch als äußerst talentierter Historiker, dessen Spezialgebiet die Geschichte der Hexenverfolgungen war. Ganz besonders interessierte ihn offenbar eine unbekannte Ausgabe des „Malleus Maleficarum“, jenes Buch, das als Der Hexenhammer des Dominikaners Heinrich Kramer zu trauriger Berühmtheit gelangte. Eine ausgelassene Party am Mordabend und eine große Geldbewegung auf Guntliebs Konto scheinen Dora und ihren ungeliebten Aufpasser Matthias Reich auf die richtige Spur zu bringen. Gut recherchiert und mit starken Spannungsmomenten präsentiert sich der erste Kriminalroman der isländischen Ingenieurin Yrsa Sigurdardottir. Besonders dann, wenn historische Fakten in die Handlung hineinspielen, hat der Roman seine stärksten Momente. Doch so gut der Stoff auch ist, leider kann Sigurdardottir die Spannung auf fast 400 Seiten nicht halten und die Figuren kommen mit Ausnahme des Mordopfers Harald Guntlieb recht eindimensional daher. Fazit: nicht völlig enttäuschend, aber mit Längen. Sigurdardottir arbeitet an einem zweiten Buch mit ihrer Heldin Dora. Man darf hoffen, dass sie darin das Profil ihrer Figuren zu schärfen und die Möglichkeiten ihres Stoffes besser zu nutzen versteht. --Ulrich Deurer
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