Horror ist wieder "in" - im Zuge der aktuellen Horror-Welle bekommt einer der Meister des Fachs erneut die ihm gebührende Aufmerksamkeit: der 1947 in Amerika geborene und 2001 eines natürlichen(!) Todes gestorbene Richard Laymon würde sich sicher freuen, wenn er wüsste, dass der Heyne-Verlag...
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Horror ist wieder "in" - im Zuge der aktuellen Horror-Welle bekommt einer der Meister des Fachs erneut die ihm gebührende Aufmerksamkeit: der 1947 in Amerika geborene und 2001 eines natürlichen(!) Todes gestorbene Richard Laymon würde sich sicher freuen, wenn er wüsste, dass der Heyne-Verlag sich posthum an die Arbeit macht, eine große Zahl seiner über 30 Romane übersetzen zu lassen; jüngster Spross im deutschen Laymon-Angebot ist Der Regen (One Rainy Night im Original von 1991) - Laymons Horror-Zombie-Version mit der gewohnten Mischung Gewalt und Erotik und eben Blut, Blut, Blut. Nachdem der farbige Junge Maxwell Chidi auf dem Football Feld der Kleinstadt Bixby von unbekannten bei lebendigem Leib verbrannt wurde, fällt kurze Zeit später ein schwarzer, nach Kupfer schmeckender Regen auf die Stadt und verwandelt alle, die mit ihm in Berührung kommen in blutgierige Killer, die es nach alter Zombie-Tradition vor allem auf die Normalmenschen abgesehen haben. Alles Weitere ist dann klassisches Kleinstadt-Horror-Jagdszenario mit Laymon-Effekt: spontane Metzelszenen, wenn vom Mordregen blutgierig hochgeheizte Kleinstädter auf nebenstehende, vom Regen geschützte Mitmenschen treffen - egal ob geliebte Ehefrau, Kind oder Nachbar. Laymon schwelgt wie erwartet souverän in den Beschreibungen der Splatterszenen und färbt sie beinah beiläufig tiefrot sexuell; Gewalt und Erotik sind bei ihm so eng miteinander verbunden, dass die Grenzen meist ineinanderfließen. Mit Titeln wie Der Gott der Klinge von Joe R. Lansdale, EVIL von Jack Ketchum oder Das Kastell von F. Paul Wilson erlebt das Horror-Genre zurzeit eine Renaissance und Richard Laymon ist mit Titel wie Der Keller, Nacht oder Die Insel als Altmeister des Horros mittendrin. --textico.de/Wolfgang Treß
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