Der Sohn der Schatten ist die Fortsetzung von Die Tochter der Wälder -- der wunderschönen Nachdichtung eines irischen Märchens vor historischem Hintergrund. Darin wurde die Geschichte von Sorcha und ihren sieben Brüdern erzählt, die durch einen Fluch in Schwäne verwandelt wurden, den allein...
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Der Sohn der Schatten ist die Fortsetzung von Die Tochter der Wälder -- der wunderschönen Nachdichtung eines irischen Märchens vor historischem Hintergrund. Darin wurde die Geschichte von Sorcha und ihren sieben Brüdern erzählt, die durch einen Fluch in Schwäne verwandelt wurden, den allein Sorcha durch ein schreckliches Opfer auflösen konnte. Im zweiten Band der Sevenwater-Trilogie schildert Sorchas Tochter Liadan das weitere Schicksal der Familie. Ihre Mutter und deren britischer Mann haben sich im alten Wohnsitz Sevenwater niedergelassen, umgeben von den magischen Wäldern Irlands. Hier ziehen sie ihre drei Kinder groß: Die schöne und leichtlebige Niamh, den verlässlichen, tüchtigen Sean und dessen Zwillingsschwester Liadan, die von den Prophezeiungen nicht vorhergesehen worden war. Doch Frieden und Glück sind nicht von Dauer. Niamh gibt sich einer ungebürlichen Liebschaft hin und wird kurzerhand -- und aus einer politischen Notlage heraus -- einem kaum bekannten Clansführer zur Frau gegeben. Während die Ehe zur Katastrophe gerät, wird die magisch begabte Liadan von Söldnern entführt und verliebt sich in deren finsteren Anführer Bran, von dem sie ein Kind empfängt. Wie schon in Die Tochter der Wälder nimmt die Australierin Juliet Marillier ihre Leser von der ersten Seite an gefangen und verwebt ihre romantische Geschichte auf reizvolle Weise mit keltischer Mythologie. Das Familiengefüge, in dem die sich liebenden Menschen einander mehr Schmerzen zufügen als ihren ärgsten Feinden, ist einfühlsam und überzeugend geschildert. Spürbar fehlt Marillier aber jetzt eine Legende als Vorlage -- was den märchenhaften Charme des ersten Bandes vermissen lässt. Stattdessen wirkt ihre Geschichte manchmal etwas unstrukturiert und von kitschigen Klischees genährt, ihre Heldin allzu perfekt. Doch ein Lesegenuss mit viel Herz und ein Highlight der keltischen Fantasy ist Der Sohn der Schatten allemal -- der Abschluss wird mit Spannung erwartet. --Birgit Will
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