Interview mit Glenn CooperGlenn Cooper gehört in die Kategorie Autoren, die erst still ihre Texte schreiben, um dann irgendwann plötzlich ins Rampenlicht zu treten. Jahrelang schrieb er Drehbücher, war der Mann hinter den Kulissen. Mit „Die Namen der Toten" hat er seinen ersten Thriller...
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Interview mit Glenn CooperGlenn Cooper gehört in die Kategorie Autoren, die erst still ihre Texte schreiben, um dann irgendwann plötzlich ins Rampenlicht zu treten. Jahrelang schrieb er Drehbücher, war der Mann hinter den Kulissen. Mit „Die Namen der Toten" hat er seinen ersten Thriller vorgelegt: Eine packende Geschichte, die mit einem Serienkiller in New York beginnt und bis in vergangene Jahrhunderte zurückreicht. Die Amazon.de-Redaktion konnte dieses Gespräch mit Glenn Cooper führen, von dem wir sicherlich noch eine Menge hören werden. Frage: Die Opfer des New Yorker Serienkiller, erhalten am Tag vor ihrem Tod eine ominöse Postkarte, die den Mord an ihnen ankündigt. Ist das einfach Sadismus des Mörders, oder steckt mehr dahinter? Glenn Cooper: Dahinter steckt eine sehr komplexe Geschichte. Die Postkarten sind also lediglich die Spitze des Eisbergs. Sie sind gleichzeitig der Schlüssel zu einem großen Geheimnis, das seit Jahrhunderten vor der Menschheit verborgen wird. Frage: Die Opfer haben auf den ersten Blick nichs gemeinsam, ein Profil des Täters zu erstellen, scheint unmöglich. Gibt es den einen entscheidenden Hinweis, der die Ermittler auf die richtige Spur bringt? Glenn Cooper: Der wichtigste Hinweis ist paradoxerweise das Fehlen eines Musters. Dieser Serienkiller entzieht sich allen Profiling-Versuchen - und genau das ist ein Zeichen, dass die Dinge ganz anders liegen, als die Ermittler zunächst vermuten. Frage: Will Piper ist ein Experte, wenn es um Serienkiller geht, und leitet die Ermittlungen. Was für ein Typ ist dieser Piper? Glenn Cooper: Will Piper hatte ein Burn-out-Syndrom, ist desillusioniert, ein Trinker, der es satt hat, sich an die Regeln zu halten. Er hatte beim FBI eine großartige Karriere als Profiler hingelegt, inzwischen wartet er aber nur noch auf seine Pensionierung. Er zögert zunächst, den Fall zu übernehmen, doch als er sich dafür entschieden hat, ist er fest entschlossen, ihn aufzuklären. Es wird sein letzter großer Fall sein. Frage: Piper beginnt, ein tödliches Geheimnis aufzudecken, das tief unter der Wüste Nevadas schlummert. Wer wird sich ihm in den Weg stellen? Glenn Cooper: Mächtige Gegner stehen quasi Schlange, um Will davon abzuhalten, den Fall zu lösen. Es sind wild entschlossene Gestalten, die ein gefährliches Geheimnis hüten. Frage: Sie haben in Ihrem Leben schon viele unterschiedliche Jobs gemacht. Wie sah der Weg zum Schriftsteller aus? Glenn Cooper: Jahrelang habe ich in meiner Freizeit Drehbücher verfasst. Obwohl ich etliche geschrieben und auch viele davon verkauft habe, wurde nur eines tatsächlich verfilmt: Long Distance (2005). Das Schreiben war für mich schon immer ein wichtiger Ausgleich zu dem, was ich geschäftlich und im Bereich Wissenschaft gemacht habe. „Die Namen der Toten" habe ich übrigens zunächst als Drehbuch begonnen und dann später daraus einen Roman gemacht - einfach um eine umfangreichere Geschichte erzählen zu können. Es ist mein erster Roman. Frage: Was haben Sie als nächstes vor. Wird Will Piper auch in kommenden Geschichten auftauchen? Glenn Cooper: „Book of Souls", die Fortsetzung von „Die Namen der Toten", wird 2010 in den USA erscheinen. Es setzt 1 ½ Jahre vor dem Ende von „Die Namen der Toten" an. Will denkt, er hätte nun endgültig mit diesem Kapitel seines Lebens abgeschlossen - doch da täuscht er sich. Ich glaube, mit dem neuen Buch wird die Geschichte von Will enden. Die zwei folgenden Thriller werden dann ganz für sich stehen - aber: Man weiß ja nie... Die Fragen stellte Carsten Hansen, Literaturtest.
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