Stephen King war hellauf begeistert. Ron McLarthys Die unglaubliche Reise des Smithy Ide sei „der beste Roman, den Sie dieses Jahr nicht lesen können“, lobte der „King of Horror“ vollmundig. Nicht lesen können? fragten sich viele Leser. Ja, sagte King. Denn das Buch war von vielen Verlagen...
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Stephen King war hellauf begeistert. Ron McLarthys Die unglaubliche Reise des Smithy Ide sei „der beste Roman, den Sie dieses Jahr nicht lesen können“, lobte der „King of Horror“ vollmundig. Nicht lesen können? fragten sich viele Leser. Ja, sagte King. Denn das Buch war von vielen Verlagen abgelehnt worden. Glücklicherweise arbeitete McLarthy als Sprecher bei Recorded Books. Und deren Boss erlaubte ihm, sein Manuskript selbst vorzulesen und zum Download bereitzustellen. So wurde Die unglaubliche Reise des Smithy Ide ein Hit für Jogger und Zugreisende, bevor es seinen Siegeszug durch die Buchhandlungen antreten konnte. Seine Buchbesprechung bei Entertainment Weekly nutzte King vor allem als Rundumschlag gegen die Machenschaften der Verlagsindustrie. Und trotzdem trifft er auch in Bezug auf den Roman den Kern. Denn die Geschichte des übergewichtigen Titelhelden, der mit seinen 279 Pfund nach dem tödlichen Verkehrsunfall seiner Eltern und dem ebenso tragischen Verlust seiner Schwester in Los Angeles auf einem klapprigen Kinder-Fahrrad von Rhode Island mach L.A. durch die USA reist, um an Gewicht ab- und an Erfahrung zuzunehmen, ist faszinierend und komisch, überdreht und beizeiten kitschig, aber immer überaus vergnüglich zu lesen. Fairerweise hat Stephen King seiner hymnischen Kritik eine Einschränkung beigegeben: „Nein, es ist keine Literatur (bitte vergessen Sie nicht, dass ich das gesagt habe), aber es ist großherzig und so sättigend wie ein Sonntagsbraten zu Hause bei Ihrer Mom.“. Wie ein Sonntagsbraten: Das ist genau das richtige Bild. Satte Sprache, schöne Metaphern, rund und fett erzählt. Keine große Literatur, aber beste Unterhaltung. --Stefan Kellerer
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