Der Heilige Gral und kein Ende. Der neuerliche Boom um den mythischen Becher, der Jesu Blut barg, wurde ausgelöst durch Dan Browns rasanten Mysterienthriller Sakrileg. Im Louvre war Ungeheuerliches geschehen: Just unter einem Gemälde Leonardos wurde der Direktor der heiligen Hallen...
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Der Heilige Gral und kein Ende. Der neuerliche Boom um den mythischen Becher, der Jesu Blut barg, wurde ausgelöst durch Dan Browns rasanten Mysterienthriller Sakrileg. Im Louvre war Ungeheuerliches geschehen: Just unter einem Gemälde Leonardos wurde der Direktor der heiligen Hallen dahingemeuchelt. Langdon, ein Fachmann für Symbolistik, gerät in Verdacht und macht sich mit der Enkelin des Museumsdirektors auf die Flucht nach England. Geleitet von verschlüsselten Leonardo-Hinweisen, beginnt ein chiffreknackender Rätseltrip durch die Religionsgeschichte des Abendlandes -- die plötzlich in einem gänzlich anderen Licht aufleuchtet. Im Brown’schen Mythendschungel aus Freimaurerei, magischen Pentagrammen, sinistren Opus-Dei-Brüdern, Tarot und Tempelrittern, bietet sich Marc Hillefeld als idealer Reiseführer für kabbalistisch Unbedarfte an. Kommentiert (und häufig korrigiert) werden Browns kühne Neudeutungen der Bibel. War der Gottessohn lediglich ein Menschlein, das an Maria Magdalena Gefallen fand -- ein Denkangebot, das in Amerika auf wenig Gefallen stieß. Werden die Weltgeschicke bis in unsere Zeit von uralten Geheimbünden geleitet? Und natürlich die Gralsfrage selbst. Wo befindet sich die unschätzbare Reliquie? Zu Glastonbury, wo Josef von Arimathäa sie vergraben haben soll, oder im Schaufelort der Templer, der schottischen Mystikertrutzburg Rosslyn Chapel? Auch ein eher unscheinbares Pyrenäenstädtchen steht auf der Hitliste der Bechersucher ganz vorn. Natürlich beleuchtet Hillefeld auch die Zentralfigur Leonardo und seine genial kodierten Bilderrätsel. Am Ende des 140-seitigen Enthüllungsbändchens taumeln wir noch einmal betäubt in den Louvre, Ausgangspunkt der irrwitzigen Story. Sollte hier womöglich der Stein der Weisen verborgen sein? Warum ließ der verstorbene französische Staatspräsident Mitterand handstreichartig eine gläserne Pyramide errichten, bestückt mit 666 Glaspaneelen?! Magische Zahlen, so weit die Sinne reichen! Das riecht doch förmlich nach Geheimwissen und letzter Ruhestätte. Doch auch hier weiß Marc Hillefeld Rat. Amüsant, aufschlussreich, bisweilen von unfreiwillig komisch-heiligem Ernst. Die perfekte Interpretations- und Spekulationsrevue für Verschwörungstheoretiker. --Ravi Unger
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