Aus einem bunten Sammelsurium altbekannter Versatzstücke braut J. R. Ward ein Vampir-Soap-Opera-Süppchen zusammen, das zwar deftig gewürzt, aber keineswegs fein abgeschmeckt ist. Bereits der siebte Band der Serie Black Dagger liegt nun auf deutsch vor, wobei der Heyne Verlag die englischen...
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Aus einem bunten Sammelsurium altbekannter Versatzstücke braut J. R. Ward ein Vampir-Soap-Opera-Süppchen zusammen, das zwar deftig gewürzt, aber keineswegs fein abgeschmeckt ist. Bereits der siebte Band der Serie Black Dagger liegt nun auf deutsch vor, wobei der Heyne Verlag die englischen Originale in der Übersetzung nach gebräuchlicher Unsitte teilt. Der Hintergrund der diversen Liebes- und sonstigen Händel ist klassisch: Einige Vampire haben sich zum Schutz vor der drohenden Ausrottung durch Vampirjäger zum „Kampfbund“ Black Dagger zusammengeschlossen. Das Leben der in dieser Organisation agierenden Krieger wird bestimmt von altertümlichen Ritualen, dem Kampf ums Dasein und den unvermeidlichen Leidenschaften, die sich allerdings ohne Mühe unter dem Oberbegriff Sex subsumieren lassen. In Menschenkind nun geht es um Butch O’Neal, einen ehemaligen Cop, der sich wegen seiner Liebe zu der schönen Marissa als menschliches Mitglied der vampirischen Kampfbruderschaft angeschlossen hat. Bisher war er eine eher blasse Figur geblieben, aber nun bekommt auch er einen ordentlichen Schuss Dramaturgie ab, denn die Liebe der beiden wird auf eine gefährliche Probe gestellt. Die Mischung aus Erotik, Vampirhorror, Adelsschmonzette und Action ließt sich sehr flüssig, weshalb die Serie eine treue Gefolgschaft gewonnen hat. „Ob nun für Geld oder nicht, das war eine Frau, die ausreichend zu schlucken bekam und das auch gut fand.“ Mit solchen Sätzen, die die Grenzen des guten Geschmacks vielleicht nicht gerade überschreiten, sie aber immerhin ziemlich strapazieren, schlägt Ward den Ton an, der den Roman bestimmt. Wer darin einstimmen mag, wird seine Freude haben. --Solveig Zweigle
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