Ihren Namen hat Iro dem leuchtend grünen Irokesenschnitt zu verdanken. Mit ihren zwölf Jahren wohnt sie schon lange nicht mehr daheim. Zusammen mit Cholera, der zutraulichen Ratte, findet sie sich auf der Straße gut zurecht. Ihre Freunde sind Gulli, der mit seinem umgebauten Einkaufswagen die...
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Ihren Namen hat Iro dem leuchtend grünen Irokesenschnitt zu verdanken. Mit ihren zwölf Jahren wohnt sie schon lange nicht mehr daheim. Zusammen mit Cholera, der zutraulichen Ratte, findet sie sich auf der Straße gut zurecht. Ihre Freunde sind Gulli, der mit seinem umgebauten Einkaufswagen die Innenstadt unsicher macht, oder Görlie, mit den blonden Locken, der aussieht wie ein Mädchen. "Na ja, Freunde? Leute, Bekannte eher, Typen. Auf der Straße hast du besser nicht viele Freunde, musst vorsichtig sein, besser bleibst du allein und verlässt dich auf niemanden. Das hatte Iro bald gelernt." Ein ganz anderes Leben führt Milo, der Sohn des Spielzeugfabrikanten. Wohl behütet wächst er in einer riesigen Villa auf. Morgens erhält er Privatunterricht und mittags ist Golf angesagt. Die heile Welt Milos bekommt Risse, als er beobachtet, wie zwei unbekannte Männer versuchen, das grünhaarige Punker-Mädchen zu entführen. "In der Welt, in der Milo lebte, sah man weg oder wechselte die Straßenseite, wenn so eine auftauchte." Doch Milo schaut genau hin und beginnt Fragen zu stellen. Was geschieht in der Spielzeugfabrik im verriegelten zweiten Geschoss? Immer wieder verschwinden Straßenkinder, die niemand vermisst. Glücklicherweise haben die Kinder Merklin, den Penner, als Vertrauten, der am Bahndamm einen Unterschlupf hat. In seinem außergewöhnlich gut geschriebenen Roman mit wechselnder Erzählperspektive erzählt Herfurtner eine spannende Geschichte obdachloser Straßenkinder, die lieber alleine leben statt bei den Eltern, die sie verletzt und beschädigt haben. --Manuela Haselberger
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