Gerlinde, Peggy, Heidi, Liesl und Brigitte gehören zum schwachen und daher unterdrückten Geschlecht. An der Schwäche und Unterdrückung ihres Geschlechts indes arbeiten die fünf Frauen eifrig mit. Denn sie sind Redakteurinnen beim schmierigen Kiez-Report -- und schlagen sich mit nackten Frauen,...
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Gerlinde, Peggy, Heidi, Liesl und Brigitte gehören zum schwachen und daher unterdrückten Geschlecht. An der Schwäche und Unterdrückung ihres Geschlechts indes arbeiten die fünf Frauen eifrig mit. Denn sie sind Redakteurinnen beim schmierigen Kiez-Report -- und schlagen sich mit nackten Frauen, den sexuellen Vorlieben paranoider Freier und Synonymen für „Schwanz“ und „Muschi“ gleichermaßen herum. Trotzdem könnte ihr Leben schön und befriedigend sein -- wäre da nicht ihr unglaublich spießiger Chefredakteur Herbert, der so geizig ist, dass er den Frauen noch nicht einmal erlaubt, auf Toilette zu gehen (weil es Wasser verschwendet). Um Herbert loszuwerden, fassen Gerlinde, Peggy, Heidi, Liesl und Brigitte einen mörderischen Plan. Aber das ist eigentlich gar nicht wichtig. Wichtig ist das Chaos beim Kiez-Report. Wichtig ist der kurzsichtige Alligator Heinrich Fuchs, der für sein Leben gern Guten Abend RTL anschaut (und wochenlang beleidigt ist, wenn er es einmal nicht sehen darf). Kurz: Wichtig ist einzig und allein die skurrile Handlung mit ihren neurotischen Figuren. „Wahnsinn“, sagt Bestseller-Autorin Susanne Fröhlich zu Reeper Wahn von Bestsellerautorin Steffi von Wolff -- ein geschickter Schachzug, denn man darf zumindest vermuten, dass Frau Fröhlich und Steffi von Wolff gute Bekannte (oder gar Freundinnen, oder vielleicht sogar identisch?) sind. Nur so ist zu erklären, warum eine liebevolle Parodie von Frau Fröhlich recht unverblümt als „Bestsellerautorin Marianne Lustig“ im Buch erscheint. Aber man kann es -- bei aller Freundschaft -- drehen und wenden wie man will: Frau Fröhlich hat recht! Reeper Wahn ist tatsächlich Wahnsinn, komisch und brillant. Da gibt es trotz des vielleicht etwas platten Plots kaum einen flachen Witz. Reeper Wahn ist klasse, auch wenn es einige Ungereimtheiten gibt: ob man den Roman nun als Parodie auf das schmutzige Business der Porno-Welt lesen will. Keine große Literatur, aber: beste Unterhaltung. --Stefan Kellerer
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