Das vorliegende Buch wurde sorgfältig editiert und enthält folgende Werke des 19. und 20. Jahrhunderts. Das verlinkte Inhaltsverzeichnis erleichtert die Navigation im E-Book.

Marie von Ebner-Eschenbach: LOTTI, DIE UHRMACHERIN
Alice Berend: DIE BRÄUTIGAME DER BABETTE BOMBERLING
Fanny Lewald: JENNY
Gabriele Reuter: AUS GUTER FAMILIE -LEIDENSGESCHICHTE EINES MÄDCHENS
Ada Christen: JUNGFER MUTTER - EINE WIENER VORSTADTGESCHICHTE.
Ada Christen: RAHEL - SKIZZE
Margarete Böhme: TAGEBUCH EINER VERLORENEN
Johanna Wolff: DIE TOTENGRÄBERIN - NOVELLE
Ilse Frapan: ARBEIT- NOVELLE
Ilse Frapan: WIR FRAUEN HABEN KEIN VATERLAND - MONOLOGE EINER FLEDERMAUS
Carry Brachvogel: DAS GROSSE SCHWEIGEN -NOVELLE
Carry Brachvogel: NEUE FRAUEN - NOVELLE
Adine Gemberg: MORPHIUM - NOVELLE

In diesem Band versammelt ist eine Riege intelligenter, witziger und mutiger Frauen, die Romane zu einer Zeit schrieben, als Frauen in der Literatur eine absolute Randerscheinung waren. Einige waren politisch in der Frauenbewegung aktiv - andere in literarischen Salons. Die meisten provozierten die bürgerlichen Moralisten.
Zu ihrer Zeit waren diese Schriftstellerinnen vielgelesene Identifikationsfiguren für Frauen. Heute sind viele Werke vergessen.

Marie von Ebner-Eschenbach absolvierte eine Ausbildung zur Uhrmacherin in Wien, ein für damalige Verhältnisse ungewöhnliches Unterfangen. Ihre Erzählung von "Lotti, die Uhrmacherin" ist durch ihr eigenes Leben inspiriert.

Eines der erfolgreichsten Werke von Alice Berend ist der Roman "Die Bräutigame der Babette Bomberling". Sargfabrikantentochter Babette soll unter die Haube gebracht werden. Auf humoristische Weise werden Eitelkeiten, Heuchelei und Selbstbetrug entlarvt und die Protagonisten des Romans ordentlich durch den Kakao gezogen.

Fanny Lewald war eine deutsche Schriftstellerin und Vorkämpferin für die Emanzipation. Sie galt als die „deutsche George Sand“ und führte einen einflussreichen politisch-literarischen Salon in Berlin. Der Roman "Jenny" gilt als einer der bedeutendsten und frühesten "Frauenromane" des 19. Jahrhunderts und trägt stark autobiografische Züge. Er thematisiert das Leid, das die Titelheldin sowohl durch den Antisemitismus als auch durch die patriarchale Gesellschaft erlebt.

Gabriele Reuter war eine zu Lebzeiten vielgelesene deutsche Autorin. "Aus guter Familie" war ihr erster Erfolgsroman und ist außerdem das erste Werk einer Frau, das dem Naturalismus zugeordnet werden kann. Erzählt wird die Leidensgeschichte von Agathe Heidling, einer "höheren Tochter" der Wilhelminischen Ära in Deutschland, die an der vorgezeichneten Lebensbahn der "Jungfrau, Gattin und Mutter" zerbricht.

Ihren Lebensunterhalt bestritt Ada Christen als Schriftstellerin: Sie schrieb sozialen Anklagen und Provokationen des Bürgertums. In "Jungfer Mutter -Eine Wiener Vorstadtgeschichte" kehrt ein junger Soldat zu seiner Pflegemutter Johanna in eine armselige Mietskaserne zurück und erfährt die wahre Geschichte seiner Herkunft...

Margarete Böhme hatte Sie ihren Durchbruch mit "Tagebuch einer Verlorenen". Auf sich allein gestellt steigt eine junge Frau in die Prostitution ab. Mit Intelligenz und Mut versucht sie ein würdevolles Leben zu führen.

Johanna Wolff, geb. Kielich gilt als eine bedeutende Vertreterin der ostpreußischen Frauendichtung.

Ilse Frapans Bücher waren ein frontaler Angriff in Sachen Geschlechtergerechtigkeit. "Arbeit" behandelt den Wunsch einer jungen Frau Medizinerin zu werden. "Wir Frauen haben kein Vaterland" ist ein leidenschaftlicher Appell an die "Schwesterlichkeit" unter Frauen.

Carry Brachvogel engagierte sie sich aktiv für Frauenrechte. Sie war Vorsitzende des „Verein für Fraueninteressen“ und Mitbegründerin des "Verein Münchner Schriftstellerinnen", der für eine angemessene Bezahlung schreibender Frauen kämpfte. 1942 wurde Carry Brachvogel ins KZ Theresienstadt deportiert und kam um.

Adine Gembers Kampf galt der grassierenden Morphin-Sucht ihrer Zeit, was