Ein neuer Fall für Tabor Süden, den schweigsamen Hauptkommissar von der Münchner Vermisstenstelle. Es geht um den 41-jährigen Johann Farak, dessen Schwester ihn als vermisst meldet, weil er nicht wie jedes Jahr zu ihrem Geburtstag angerufen hat. Doch außer ihr scheint sich niemand für das...
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Ein neuer Fall für Tabor Süden, den schweigsamen Hauptkommissar von der Münchner Vermisstenstelle. Es geht um den 41-jährigen Johann Farak, dessen Schwester ihn als vermisst meldet, weil er nicht wie jedes Jahr zu ihrem Geburtstag angerufen hat. Doch außer ihr scheint sich niemand für das Verschwinden des gescheiterten Künstlers zu interessieren: weder die Nachbarn noch die wenigen Bekannten, ja nicht einmal seine Mutter. Bei seinen Ermittlungen stößt Süden auf eine geheimnisvolle junge Frau, die vielleicht zur Aufklärung dieser undurchsichtigen Geschichte beitragen könnte, doch der Kommissar verliert ihre Spur. Stück für Stück holt Süden die Vergangenheit des Vermissten ans Tageslicht und muss schließlich erkennen, dass Farak nie eine richtige Chance hatte, etwas aus seinem Leben zu machen. Aber warum dieses plötzliche Abtauchen? Was war der Auslöser, nach all den Jahren in der Versenkung zu verschwinden? Nur allmählich begreift Süden die ganze Tragweite dieses tragischen Falls. Nach den beiden Erfolgsromanen Süden und das Gelöbnis des gefallenen Engels (ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis 2002) und Süden und der Straßenbahntrinker erscheint nun ein weiterer Band aus der Tabor-Süden-Reihe. Und wieder einmal beweist Ani, dass er ein begnadeter Erzähler ist, der seine Leser auf das Beste zu unterhalten weiß. Er lässt sein Publikum hautnah miterleben, wie sich sein unkonventioneller Kommissar durch diesen rätselhaften Fall wühlt. Süden, der von sich selbst sagt, dass ihm sein Beruf in manchen Momenten so fremd sei wie sein gesamtes Leben, deckt mit seiner Hartnäckigkeit und seinem Einfühlungsvermögen menschliche Abgründe und Schicksale auf, die nichts als sprachlose Betroffenheit hinterlassen. Friedrich Ani gehört zu den wenigen Autoren, denen es gelingt, solch intensive Gefühle bei seinen Lesern zu wecken. Meisterhaft! --Christoph Reudenbach
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