»Gestatten? Mein Name ist Ray. Seit ich denken kann, will ich Privatdetektiv werden. Im Grunde, das wird jedem einleuchten, gibt es keinen Job, für den ein Erdmännchen besser geeignet ist. Überwachen und Observieren gehören quasi zu unserer genetischen Grundausstattung. Gleiches gilt für Spuren lesen und Herumschnüffeln. Ich bin der geborene Schnüffler. Nur dass meine Fähigkeiten hier im Zoo völlig verkannt werden. Besser gesagt: wurden. Denn heute ist Phil aufgetaucht. Und so, wie es aussieht, braucht er unsere Hilfe.«
Die Erde unter dem Berliner Zoo gleicht einem Schweizer Käse. Denn Erdmännchen Ray und sein Clan ermitteln in einem Vermisstenfall – an der Seite von Phil, Privatdetektiv, der nach genügend Schluck aus seinem Flachmann Erdmännisch versteht.
Wie so oft wurde ich durch das niedliche Cover auf dieses Buch aufmerksam. Die Erdmännchen sind hier nicht nur Blickfang, sondern spielen in der Geschichte die Hauptrolle! Allen voran Ray, der sich im Zoogehege mit seinen geistig eher minderbemittelten Artgenossen und sonstigen Tieren ziemlich langweilt. Als eines Nachts Schüsse im Zo fallen und ein Privatdetektiv auftaucht, der sich wundersamerweise mit Ray unterhalten kann, wird der Traum des cleveren Erdmännchens wahr: er wird professioneller Schnüffler!
Sein erster Fall hat es in sich! Er lässt sich zwar relativ harmlos an, zieht aber sehr bald weite und speziell für Ray auch gefährliche Kreise.
Mir hat die tierische Detektivarbeit sehr viel Spaß gemacht. Es ist urkomisch und äußerst turbulent wie Ray und sein Clan diesen Job angehen. Bei mir überwog der Spass ganz klar gegenüber der Spannung. Aber natürlich war ich neugierig, was sich nachts im Zoo abgespielt hat, was dieses Ereignis noch an Folgen nach sich ziehen würde und ob und wie der Fall gelöst werden würde, doch das Vergnügen stand klar im Vordergrund.
Am meisten habe ich darüber gelacht wie Ray die Mitglieder seines Clans und die übrigen Tiere im Zoo beschreibt. So habe ich diese Tiere bisher nie gesehen. Beim nächsten Zoobesuch werde ich gewisse Bewohner sicher mit anderen Augen sehen und mich dabei an dieses Buch erinnern. Es ist einfach zum Totlachen!
In diesem Zusammenhang habe ich Moritz Matthies’ Einfallsreichtum bewundert. Auf solch schräge Ideen muss man erst mal kommen! Und den Blickwinkel eines -wenn auch cleveren Erdmännchens- muss man auch erst mal einnehmen können.
Ray erzählt sein Abenteuer s locker-flockig und mit manch rotzfrechem Spruch gewürzt, so dass sich das Buch im Nu lesen lässt. Ich habe mich sehr zusammengerissen um wenigstens zwei Abende meinen Spass damit zu haben. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und so hat man mit “Ausgefressen” eine ideale Urlaubslektüre vor der Nase.
Das Cover mit den witzigen und coolen Erdmännchen ist auffällig und so ein echter Hingucker im Ladenregal. Auf den Innenseiten der Buchdeckel kann man sich einmal Rays Stammbaum und einmal einen Plan des Zoos anschauen.
Fazit: Ich hatte mit “Ausgefressen” richtig Spass! Wer mit witzigen Tierkrimis etwas anfangen kann und eine coole Erdmännchen-Bande kennenlernen möchte, der darf bei diesem Buch unbesorgt zugreifen.