John Scalzi schrieb Krieg der Klone, eine wirklich gelungene Abwandlung von Joe Haldeman's Der ewige Krieg. Scalzis Bücher sind immer ziemlich schnell, haben gute Kampfszenen und sind unglaublich witzig, ohne in Klamauk abzudriften.
Als ich vor einiger Zeit las, dass sein neues Buch Redshirts sowas wie eine Parodie auf die toten Kadetten der Enterprise sei, die auf Außenmissionen ums Leben kamen, damit irgendwer ums Leben kommt, war ich nur halb begeistert. Weil ich ansonsten mit Scalzi aber nur gute Erfahrungen machen konnte, und weil irgendjemand hier auf Booklikes.com das Buch auch gerade gelesen hatte, landete es dann doch in meinem Bücherregal - und vor ein paar Tagen fing ich mit dem Lesen an.
Und bin heute fertig damit und ein wenig ergriffen. Die eigentliche Geschichte endet auf Seite 222 oder so. Danach kommen dann drei weitere Perspektiven auf die Geschichte, lose Enden, die Scalzi noch weiter erzählt - und diese drei losen Enden alleine katapultieren das Buch weit noch vorne auf meiner Sci-Fi-Rangliste, obwohl gerade diese drei losen Enden gar nicht mehr Sci sind, sondern nur noch Fi.
Mehr zu sagen hiesse, den Plot zu spoilen. Das will ich nicht. Ich fand jedenfalls, dass Redshirts auf seine ganz spezielle Art Scalzis zweitbestes Buch ist bislang (und kriegt von mir 4,5 von 5 Sternen). Krieg der Klone steht ganz oben auf seinem eigenen Sockel, die beiden Fortsetzungen sind auch OK (vor allem Geisterbrigaden), reichen aber nicht an Redshirts an. Das wird nicht fortgesetzt werden, weil es eigentlich auch nur eine amüsante Betrachtung der Frage ist, was mit den Protagonisten unserer Geschichten passiert, wenn wir ihre Geschichte zu Ende gelesen haben. Ein aktuelles Thema, wie es scheint. Vor kurzem las ich Tolstois Albtraum von Viktor Pelewin - und da ging's auch darum, was die Romanhelden so treiben, wenn der Roman vorbei ist.
Hört ihr Universum auf, zu existieren?