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quote 2019-01-06 12:45
Mein Kind, die Liebe zwischen Dir und mir ist bedingungslos. Wir werden uns vielleicht unwissentlich verletzen, die Entscheidungen der jeweils anderen, Freunde und Vorlieben missbilligen, aber egal, was geschieht, Du kannst Dich auf mich verlassen. Egal, wie alt Du bist, Dein Kummer wird auch mein Kummer sein, Dein Glück meine Freude. Die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau ist kein Riesenbetrug, wie Oriana behauptete, aber sie ist nicht bedingungslos. Sie hängt davon ab, ob die Chemie stimmt, ob Ihr zusammenpasst, ob Temperament, Lebensstil, ja sogar das Einkommen passen, doch wenn Du Dich verliebst und diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht, dann ist das eine überaus mächtige Kraft. Die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau kann großzügig sein, und das sollte sie auch. Leider, mein liebes Kind, wirst Du viele Geschichten hören, die von dem Wunsch handeln, sich gegenseitig zu besitzen, zu verändern, zu kontrollieren. Genau das aber tötet die Zuneigung und die Leidenschaft. Wenn Du kannst, vermeide das.
Ich bin eine Nomadin - Ayaan Hirsi Ali,Büro Mihr

Kap. Epilog; 98%

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quote 2019-01-06 12:22
In der realen Welt führt gleicher Respekt für alle Kulturen nicht zu einem prächtigen Mosaik bunter und stolzer Völker, die friedlich miteinander auskommen und gleichzeitig eine wunderbare kulinarische und kunsthandwerkliche Vielfalt bewahren. Vielmehr entstehen isolierte Inseln der Unterdrückung, der Ignoranz und des Missbrauchs.
Ich bin eine Nomadin - Ayaan Hirsi Ali,Büro Mihr

Kap. Schluss; 94%

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quote 2019-01-06 09:06
Angst wirkt.
Und so gewöhnen sich die Menschen langsam – und manchmal auch ganz schnell – daran, bestimmte Dinge nicht zu sagen, oder sie vielleicht noch zu sagen, aber ganz sicher nicht aufzuschreiben. Die Spinnenfinger der Selbstzensur schnüren allmählich das Denken des Einzelnen ab, dann ganzer Gruppen, dann die Ideen selbst und das Äußern dieser Ideen. Wenn die freie Meinungsäußerung so zusammenfällt, wenn die Menschen des Westens bestimmte Praktiken, bestimmte Aspekte des Islam nicht kritisieren oder hinterfragen, lassen sie jene Muslime im Stich, die diese Dinge ebenfalls hinterfragen wollen. Sie geben ihre eigenen Wertvorstellungen auf. Dann ist ihre Gesellschaft verloren.
Ich bin eine Nomadin - Ayaan Hirsi Ali,Büro Mihr

Kap 14; 79%

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quote 2019-01-06 08:37
Sozialarbeiter im Westen werden Ihnen sagen, dass Einwanderer den Zusammenhalt in der Gruppe aufrechterhalten »müssen«, um ihre geistige Gesundheit zu bewahren, denn sonst würden sie verunsichert und ihr Selbstwertgefühl würde zerstört. Das stimmt nicht.
Die Vorstellung, dass für Immigranten der Zusammenhalt in der Gruppe so wichtig ist, trägt vielmehr dazu bei, dass sie als Opfergruppen wahrgenommen werden, die besondere Wohnformen, einen ganzen Wirtschaftszweig, besondere Hilfsmittel und besondere Unterstützung brauchen. Wenn diese Menschen sich an der Kultur ihrer Vorfahren orientieren sollen, folgt daraus, dass man ihnen dabei helfen sollte: mit eigenen Schulen, von der Regierung finanzierten Einrichtungen und sogar mit eigenen Schiedsgerichten. Diese Art von romantisch verklärtem Primitivismus hat der australische Anthropologe Roger Sandall »designer tribalism« genannt: Man geht automatisch davon aus, dass nichtwestliche Kulturen entsprechend den ursprünglicheren, tief im Menschen angelegten Geboten in Harmonie mit Tieren und Pflanzen leben und eine elementare Spiritualität pflegen.
Jetzt kommt etwas, das ich auf die harte Tour gelernt habe, das aber viele wohlmeinende Menschen im Westen einfach nicht einsehen wollen. Alle Menschen sind gleich – aber das gilt nicht für alle Kulturen und Religionen. Eine Kultur, die die Weiblichkeit feiert und Frauen als Herrinnen über ihr Leben sieht, ist besser als eine Kultur, die die Genitalien von Mädchen verstümmelt und sie hinter Mauern und Schleiern gefangen hält oder sie auspeitscht oder steinigt, nur weil sie sich verliebt haben. Eine Kultur, die von Gesetzes wegen die Rechte der Frauen schützt, ist besser als eine Kultur, in der ein Mann völlig legal bis zu vier Frauen gleichzeitig haben kann und den Frauen die Alimente und ihr halbes Erbe verweigert werden. Eine Kultur, die Frauen in ihren Obersten Gerichtshof beruft, ist besser als eine Kultur, in der die Zeugenaussage einer Frau nur halb so viel wert ist wie die eines Mannes. Es gehört zur muslimischen Kultur, Frauen zu unterdrücken, und zu allen Stammeskulturen, Patronage, Nepotismus und Korruption zu institutionalisieren. Die Kultur der westlichen Aufklärung ist besser.
In der realen Welt führt gleicher Respekt allen Kulturen gegenüber nicht zu einem bunten Mosaik farbenprächtiger und stolzer Völker, die friedlich miteinander umgehen und dabei eine wunderbare Vielfalt von landestypischen Gerichten und Kunsthandwerken bewahren, sondern vielmehr zu abgeschlossenen Inseln der Unterdrückung, des Unwissens und des Missbrauchs.
Viele Menschen verspüren echten Schmerz bei dem Gedanken, dass ganze Kulturen aussterben könnten. Ich erlebe das immer wieder. Sie fragen: »Gibt es denn gar nichts Schönes in diesen Kulturen? Gibt es nichts Schönes im Islam?« Natürlich gibt es schöne Bauten, und natürlich ist die Aufforderung zu Wohltätigkeit etwas Schönes; doch der Islam gründet auf sexueller Ungleichheit und auf der Aufgabe individueller Verantwortung und Entscheidungsfreiheit. Das ist nicht einfach hässlich, es ist ungeheuerlich.
Zweifellos hatte die somalische Clankultur einmal ihre wildromantischen Seiten. Die Menschen trugen farbenprächtige Kleidung, hatten einen schwarzen und beißenden Humor, sie kannten Überlebensstrategien in einer lebensfeindlichen Wüstenumgebung, von denen die Welt vielleicht etwas hätte lernen können. Doch die Überzeugung der Multikulturalisten, dass die somalische Clankultur irgendwie bewahrt werden sollte – selbst wenn die Menschen, die sie hervorgebracht hat, sich entschließen, in westlichen Gesellschaften zu leben –, ist die Garantie für soziales Scheitern. Der Multikulturalismus hilft Einwanderern, die schmerzhafte Aufgabe von anachronistischen und unangemessenen Traditionen hinauszuschieben. Er bewahrt die Kunst und die traditionsreichen Handwerke um den Preis, dass er Menschen in korrupten, ineffizienten und ungerechten Gesellschaftssystemen gefangen hält. Er schreibt Armut, Elend und Missbrauch fort.
Ich bin eine Nomadin - Ayaan Hirsi Ali,Büro Mihr

Kap. 14; 76%

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quote 2019-01-06 08:22
Nehmen wir zwei Schulfreundinnen im Teenageralter, Amina und Jane. Wir treffen sie direkt nach dem Attentat von Mumbai im November 2008, bei dem pakistanische Fundamentalisten fast zweihundert Menschen umbrachten.
Jane fragt: »Du bist Muslimin. Was hältst du von den Männern, die im ›Taj Mahal‹ in Mumbai Menschen umgebracht haben? Es war ein Hotel, die Leute aßen gerade zu Abend, sie waren zufrieden und taten nichts Böses.«
Amina: »Warum stellst du mir diese Frage?«
Jane: »Die Mörder waren Muslime, und sie riefen ›Allah ist groß!‹, als sie angriffen. Ganz offenbar glaubten sie, im Namen des Islam zu handeln. Du bist auch Muslimin.«
Amina: »Was hat das damit zu tun?«
Jane: »Es ist dein Gott.«
Amina: »Die Menschen töten auch im Namen deines Gottes.«
Jane: »Ja, vor ein paar Hundert Jahren.«
Amina: »Nein, heute, in Afghanistan und im Irak und in Tschetschenien.«
Jane: »Das geschieht nicht im Namen des Christentums. Vielleicht unterstützen Christen diese Kriege, vielleicht auch nicht, aber sie werden nicht im Namen der Bibel ausgetragen.«
Amina: »Doch. George Bush ist Christ, auf der Dollarnote steht ›In God We Trust‹, die amerikanischen Soldaten beten vor dem Einsatz. All das geschieht im Namen Christi, es ist ein christlicher Krieg gegen den Islam.«
Jane: »Aber diese muslimischen Männer, die in Indien im Namen des Islam getötet haben – sie unterschieden nicht zwischen Soldaten und Zivilisten. Ihre Opfer waren nur Touristen, die da beim Abendessen saßen.«
Amina: »Inder töten Muslime im Namen ihrer hinduistischen Religion.«
Jane: »Würdest du für deinen Gott töten? Würdest du mich, deine Freundin, umbringen?«
Amina: »Was für eine abstruse Frage. Warum fragst du so etwas?«
Jane: »Weil du sagst, dass das Christentum die Menschen dazu bringt, und der Hinduismus, und Muslime verteidigen sich im Namen des Islam … Würdest du mich töten? Wenn ein Muslim Angehörige meiner Familie töten wollte, würdest du ihn daran hindern?«
Amina: »Mir gefällt die Richtung nicht, in die unser Gespräch geht. Ich will nicht weiter darüber reden.«
Jane: »Würdest du mich töten? Würdest du einen Muslim davon abhalten, mich oder meine Familie zu ermorden?«
Amina: »Würdest du einen Christen daran hindern, mich im Namen des Christentums zu töten?«
Jane: » Wenn du so fragst, ja, das würde ich tun. Sofort. Und weißt du, ich bin keine Christin. Ich glaube nicht daran, dass wir Befehle einer höheren Macht befolgen sollten. Das Leben ist meine Religion.«
Amina: »Ich möchte wirklich nicht über dieses Thema sprechen.«
Jane: »Möchtest du nicht darüber reden, weil du mein Leben nicht retten würdest, oder weil …«
Amina, den Tränen nahe, schreit: »Ich weiß es nicht! Ich will das Richtige tun. Allah sagt mir, was richtig ist. Ich will einfach nur eine gute Muslimin sein, ich will keine Menschen töten, ich will nicht, dass Menschen getötet werden, ich will nur eine gute Muslimin sein.«
Jane: »Bist du sicher, dass du wirklich eine gute Muslimin sein willst? Hier!« (Sie zieht den Koran aus der Tasche und legt ihn Amina in den Schoß.) »Hast du den Koran gelesen? Weißt du, was dort steht? Hier schau mal. Hier steht: ›Töte die Ungläubigen.‹ Und hier verheißt er allen Ungläubigen ewige Strafen, hier, ich habe es dir markiert. Und hier heißt es: ›Schlage die ungehorsame Frau.‹ Und hier, wenn du weiterliest, steht da: ›Peitsche die Ehebrecher aus.‹ Bist du sicher, dass du tun willst, was Allah da von dir verlangt? Bist du wirklich sicher?«
Amina, jetzt in Tränen aufgelöst, schreit verzweifelt: »Ich will wirklich nicht darüber reden!«
Ich bin eine Nomadin - Ayaan Hirsi Ali,Büro Mihr

Kap. 14; 75%

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