logo
Wrong email address or username
Wrong email address or username
Incorrect verification code
back to top
Search tags: neuzugange-oktober-2016
Load new posts () and activity
Like Reblog Comment
review 2018-02-04 08:20
Tragik vor der rauen Kulisse Islands
Das Seelenhaus: Roman - Hannah Kent

Inhaltsangabe

"Sie sagen, ich soll sterben. Sie sagen, ich hätte Männern den Atem gestohlen und jetzt müssten sie mir den meinen stehlen."
Island 1828. Agnes ist eine selbstbewusste und verschlossene Frau. Sie wird als hart ­arbeitende Magd respektiert, was sie denkt und fühlt, behält sie für sich. Als sie des Mordes an zwei Männern angeklagt wird, ist sie allein. Die Zeit bis zur Hinrichtung soll sie auf dem Hof eines Beamten verbringen. Die Familie ist außer sich, eine Mörderin beherbergen zu müssen – bis Agnes Stück um Stück die Geschichte ihres Lebens preisgibt. 

 

Meine Meinung 

Auch um dieses Buch bin ich jahrelang herumgeschlichen. Eine LR hat es dann endlich geschafft, dass ich dieses Buch zur Hand nehme.

Zu Beginn möchte ich gleich sagen, dass ich aus Zeitgründen auch mal in das Hörbuch reingehört habe. Dazu wird es am Ende noch eine kleine Bewertung geben. Hauptsächlich bewerte ich dieses Buch als geschriebenes Werk.

 

Das Cover war für mich zunächst nichtssagend. Der Titel könnte meiner Meinung nach in die Irre führen. Liest man den Klappentext hier nicht, vermutet man eventuell, dass die Geschichte in einer Art Seelenhaus spielt. Ich musste hier sogleich an eine Irrenanstalt denken. Aber damit erklärt sich der Titel nicht.

Gut fand ich aber, dass die Autorin im Verlauf des Buches mit einer Erklärung zur Titel auftritt. Leider war der Moment so nebensächlich, dass ich die Wahl des Titels somit nicht ganz nachvollziehen kann.

 

Das Buch spielt hauptsächlich in der Zeit um 1828 und endet um 1830, das heißt die Geschichte ist sehr gebündelt, finde ich gut, da ich sonst sehr häufig Bücher mit großen Zeitsprüngen lese.

 

Agnes Magnúsdóttir ist 33 Jahre alt und man merkt ihrem Charakter sofort an, welch Leid sie in ihrem bisherigen Leben erfahren hat. Dennoch ist sie des Mordes an zwei Männern angeklagt. Im Verlauf des Buches tauchen immer wieder Parts aus ihrer Erzählperspektive auf. Diese schockierten mich vor allem zu Beginn des Buches mit purer Düsternis, Schrecken und mit wenig Hoffnung auf Besserung.

Ihren Einstieg in die Geschichte wird von ihr folgenermaßen beschrieben:

 

„Das ist kein Leben, dieses Verharren in vollkommener Dunkelheit, in völligem Schweigen, in einem Raum, der so heruntergekommen und schmutzig ist, dass ich den Geruch von frischer Luft nicht mehr erinnere.“ (S. 27)

 

Sie wird gehalten wie ein Tier und ich als Leserin war ab dieser Szene gebannt zu erfahren, wie es mit ihr ausgehen wird. Ich habe mit Schrecklichem gerechnet.

 

Da es zu dieser Zeit nicht üblich war Verurteilte in Gefängnissen unterzubringen, machte sich der Landrat Björn Blöndal auf den Weg zum Kornsáhof, welcher von der Familie Jónsson bewohnt wird. Die Familie um Vater Jón, Mutter Margrét und den beiden Töchtern Steina und Lauga (eigentlich Steinvör und Sigurlaug) war natürlich alles andere als begeistert, einer Mörderin bis zur Urteilsvollstreckung Unterschlupf zu bieten. Auf die Sicht des Vaters Jón legt die Autorin keinen allzu großen Wert, dafür erfahren wir als Leser deutlich mehr über die Gefühle und die Gedanken von Margrét und ihren Töchtern.

 

Als Agnes am Kornsáhof ankommt, erfährt man, dass sie Erinnerungen an diesen Hof hat. Die Autorin beschrieb ausführlich ihren schrecklichen physischen Zustand und den wenig herzlichen Empfang der Familie.

Einzig ihr geistiger Beistand durch den jungen Pfarrvikar Thorvardur (kurz Tóti) Jónsson stellt anfänglich einen Lichtblick dar, der allerdings sehr schnell wieder schwindet. Denn Tóti fühlt sich alles andere als sicher, der Angeklagten geistigen Beistand zu geben. Dies ist seiner wenigen Erfahrung zuzuschreiben und sogleich stellt sich die Frage, wieso Anges gerade ihn erwählt hat.

 

Im Verlauf gibt Agnes vor allem in Gesprächen mit Tóti nach und nach immer mehr von ihrer Geschichte Preis. Ihren Anfang nimmt diese im Kindesalter, als ihre Mutter sie zurücklässt. Dann erfahren wir, wie Agnes Natan, eines der Mordopfer kennenlernt. Und nach und nach trägt uns die Autorin dem Ausgang der Geschichte entgegen.

Bei diesem Buch konnte ich während des Lesens wirklich gar keinen Ausgang ausmachen. Wird Agnes begnadigt? Hat sie die beiden Männer gar nicht getötet? Oder wird sie am Ende doch hingerichtet?

 

Ein Punkt, der mir wieder einmal sehr gut gefallen hat, ist der isländische Flair. Ich liebe dieses Land. Dass die Autorin es hier vor allem als kalt und rau beschrieben hat, passte perfekt zur Geschichte. Mir hat es zu dem sehr gefallen mehr über die Handlungsweisen der Isländer zu jener Zeit zu erfahren. Wie haben sie gelebt, was waren ihre Lebensinhalte und vor allem wie in solchen Situationen vorgegangen wurde. Des Weiteren habe ich einen absoluten Hang zu isländischen Namen. Ich liebe sie. Mein Namenshighlight in diesem Buch war Sigurlaug Jónsdóttir.

 

Mehr möchte ich an dieser Stelle zum Verlauf der Geschichte nicht sagen.

Greift selbst zum Buch und erfahrt die Geschichte der verurteilten Agnes Magnúsdóttir.

 

Wie zu Beginn bereits erwähnt, habe ich dieses Buch auch zu einem Teil gehört.

Agnes wird an dieser Stelle von Vera Teltz und Tóti von Tobias Kluckert gesprochen. Beide Sprecher passten unheimlich gut zur Geschichte. Vera Teltz verkörpert die erwachsene und gezeichnete Agnes sehr gut. Und Tobias Kluckert kann aufgrund seiner recht jung wirkenden Stimme ebenso gut den noch unerfahrenen Pfarrvikar darstellen.

Durch die sehr häufige Verwendung der isländischen Namen und Ortschaften kommt auch als Hörer das passende Feeling auf.

 

Am Ende des Buches erfährt man noch, dass die Geschichte um Agnes Magnúsdóttir einer wahren Begebenheit zu Grunde liegt.

____________________________________________________________

 

Ein Punkt, der mir zum Ende hin immer mehr gefehlt hat, war das Dramatische. Vor allem herübergebracht durch passende Emotionsbeschreibungen und einer düsteren Darstellung der situativen Gegebenheit in der Geschichte. Vor allem dem Zusammenspiel von Agnes und Tóti konnte ich zum Ende nicht mehr so begeistert folgen, wie zu Beginn des Buches.

 

Mein Fazit

Wer die isländische Kultur mag und die eher fremden Namen und Begriffe als landestypisch akzeptieren kann, dem kann ich dieses Werk nur ans Herz legen.

Hätte ich zu Beginn schon gewusst, dass diese Geschichte einer wahren Begebenheit zu Grunde liegt, wäre ich wahrscheinlich mit noch anderen Empfindungen an das Buch herangetreten. Aber auch so bin ich auf meine Kosten gekommen. „Das Seelenhaus“ ist für mich ein sehr atmosphärischer Roman, in dem die Autorin die Zeit um 1828 mit seinen Figuren und mit der typischen Sprache sehr gut darstellt.

 

Like Reblog Comment
review 2016-11-05 13:29
Reale Orte sind spannende Orte
Suicide Forest - Jeremy Bates

Inhaltsangabe

Am Fuße des Mt. Fuji, ganz in der Nähe von Tokyo, liegt der Aokigahara Jukai.
Dieser weitläufige, dicht bewachsene Wald ist eines der schönsten urwüchsigen Gebiete Japans – und eines der berüchtigsten. Denn seit den 1960er Jahren gilt der Aokigahara als unheiliger Magnet für Selbstmörder. Ständig durchkämmen Polizeikräfte und die Feuerwehr den Wald auf der Suche nach Leichen, in dem pro Jahr bis zu 100 Menschen verschwinden. Die Behörden gehen jedoch von weitaus mehr Suizidfällen aus, die jedoch aufgrund der teilweise undurchdringlichen Vegetation des Waldes nicht gefunden werden können.
Der Legende nach sind diese uralten Wälder verflucht. Die Geister der Toten, die sich hier das Leben nahmen, finden keine Ruhe.

Als das schlechte Wetter eine Gruppe jugendlicher Abenteurer davon abhält, den Mt. Fuji zu besteigen, beschließen sie, für die Nacht ihr Lager im Aokigahara Jukai aufzuschlagen. Die Warnungen vor dem Bösen, das hier umgeht, halten alle für puren Aberglauben. Doch als am Morgen darauf einer von ihnen erhängt aufgefunden wird, beginnen die jungen Leute zu ahnen, dass an manchen Legenden mehr dran sein könnte, als man glauben möchte…

 

 

Meine Meinung 

Für mich einer der Hauptgründe, dieses Buch zu lesen, war das Cover in Kombination mit dem Setting. Das Cover verspricht düstere Lesestunden und ich war wirklich gespannt auf meinen Ausflug in den Aokigahara-Wald. Das Setting Wald ist für mich nicht unbedingt neu, aber Japan schon. Und als Horror-Liebhaber liest man doch gerne über Orte, die es wirklich gibt oder? Also kommt mit mir in den Wald…

  

Die Truppe, welche ich nicht, wie im Klappentext als jugendlich bezeichnen würde, erschien mir als eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die den Fuji besteigen wollen. Hätte es nur diesen dramatischen Wetterumschwung nicht gegeben, wäre dieser Trip vielleicht nicht zum Horror geworden.

Insgesamt machen sich sieben sehr unterschiedliche Menschen auf den Weg und auch hier bringt fast jeder noch eine spannende Geschichte mit. Bei so einer großen Gruppe hat jeder Leser seine Sympathisanten und auch die Personen, die einem eher unwichtig erscheinen oder die sogar negativ auffallen. Bei solchen Storys stelle ich mir zu Beginn immer die Frage, wer schafft es und wer wird im Wald zurückbleiben. Auch hier tat ich dies, lag allerdings falsch.

Interessant ist, dass mich Jeremy Bates gegen Ende der Geschichte ganz anders über die Charaktere denken ließ, als zu Beginn des Buches. Diese Wandlung hätte ich nicht vermutet, gefällt mir im Nachhinein allerdings sehr gut.

 

Die düstere Atmosphäre des Waldes und dieses Gefühl sich jeder Zeit verirren zu können, konnte der Autor auf jeden Fall herüberbringen. Ich bin fasziniert von diesem Setting und auch von der Geschichte, die dahintersteckt. Ein Selbstmörderwald, dieser Fakt spukte wirklich das gesamte Buch über in meinem Kopf herum. Gruselige und auch eklige Momente konnte der Autor durch sehr detaillierte Beschreibungen zu einem Genuss machen.

 

Punkte, die mir besonders gefallen haben, sind toll gesetzte Cliffhanger an den Kapitelenden und vor allem, dass man eine lange Zeit absolut nicht weiß in welche Richtung diese Geschichte gehen wird. Die Entwicklung selbst, hat mir sehr gut gefallen. Showdown und Ende top!

____________________________________________________________

 

Aufgrund dieses Settings hätte ich mir trotz angemessener Atmosphäre ein paar mehr gruselige Momente gewünscht. Es war Luft nach oben und die hat der Autor nicht komplett ausgeschöpft.

 

Ein Punkt, der das Lesen immer wieder ein wenig gestört hat, waren viele Fehler von Seiten des Lektorats. Es waren zu viele offensichtliche Fehler, die sofort hätten auffallen müssen.

 

Mein Fazit

Der Beginn einer von mir sehnlichst erwarteten Reihe, der meine Erwartungen fast vollständig erfüllen konnte. Wenn ihr auch Lust auf Japan und den Aokigahara Wald habt, dann packt euren Rucksack und los geht’s. Vergesst die Packung Angstlosigkeit nicht.

Für alle Fans dieses Genres eine Empfehlung wert!

Like Reblog Comment
review 2016-10-25 13:30
Anspruch anstatt Brutalität und Sex
Das Grab in mir: Thriller - Patrick Sené... Das Grab in mir: Thriller - Patrick Senécal

Inhaltsangabe

Erinnerungen können tödlich sein!

Étienne, 28 Jahre, Dozent für Unheimliche Literatur, nimmt eines Abends den Anhalter Alex mit. Die beiden verstehen sich gut, doch irgendetwas an Alex ist seltsam. 
Und dann greift das reale Entsetzen nach Étienne: Beim Zwischenstopp in einer Werkstatt ereignet sich ein brutaler Mord. 
Als weitere Morde geschehen, wird es immer unheimlicher, denn alle Toten hatten irgendeine Verbindung zu Étienne. 
Könnte Alex der Mörder sein? Und kann es sein, dass die beiden sich aus der Kindheit kennen?

 

 

Meine Meinung 

Für viele wird meine Überschrift der Grund sein, dieses Buch zu lesen. Obwohl mich gerade Bücher anziehen, die eher auf Brutalität und Sex aus sind, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Zum einen weil ich es immer noch nicht geschafft habe ein Buch von Patrick Senécal zu lesen und zum anderen haben mich dieses grandiose Cover und der Klappentext einfach neugierig gemacht.

Schwuppdiwupp habe ich noch zwei andere Leserinnen gefunden, die ebenso neugierig auf diese Story waren. Zusammen liest es sich einfach schöner und auch hier hat mir der Austausch gefallen.

 

Der Einstieg in das Buch hat mir wirklich bombastisch gut gefallen. Mit dem Hauptcharakter Étienne bekommen wir kurze Zeit einen Einblick in seine Dozententätigkeit. Unheimliche Literatur, besser hätte dieses Buch nicht starten können und meinetwegen hätte dieses Thema das ganze Buch behandeln können. Sowohl genannte literarische Beispiele, als auch Gedankenanrisse zu angesprochenen Themen in solcher Literatur haben einen förmlich in dieses Buch hineingezogen. Die Stimmung war nahezu perfekt!

Was ich noch hinzufügen möchte. Als Nichtstudentin würde ich zu solchen Vorlesungen freiwillig gehen!!!

 

Étienne, seit kurzem Single, will nochmal neu anfangen in seiner alten Heimatstadt. So ganz loslassen kann er allerdings nicht und bevor der Wohnsitz komplett geändert wird, will er mit dem Auto zwischen Wohnung und Uni pendeln.

Und dann ist das dieser Mann. Immer wieder an den gleichen Tagen, zur gleichen Uhrzeit steht er da und Étienne fragt sich, ob er anhalten soll oder lieber die Warnung seiner Eltern befolgen soll. Ein paar Mal fährt er an ihm vorbei, doch eines Tages hält er an…

Alex ist seltsam, aber andererseits empfindet Étienne, dass er ihn schon ewig kennt. Eine Verbundenheit ist sofort zu spüren. Nur woran liegt das?

Diese ganzen Fragen gilt es in dem Thriller zu lösen.

Étienne wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Eine Vergangenheit, an die er sich nicht mehr erinnern kann.

 

Und dann diese Morde.

Étienne ist verschreckt und weiß sich keinen Rat, wie das alles mit einander zusammenhängt. An wen kann er sich wenden? Oder kann er das Rätsel alleine lösen?

 

Mit dem sehr flüssigen Schreibstil und dieser konstanten unterschwelligen Spannung konnte mich der Autor absolut überzeugen auch die anderen erschienenen Bücher von ihm zu lesen. Ebenfalls ein Punkt, der dem Buch Charme einbringt, ist der französische Touch, den der Autor hier einbringt.

____________________________________________________________

 

Für mich steht aber fest, dass mir vor allem die Brutalität gefehlt hat. Vor allem bei seinem Buch „7 Tage der Rache“ habe ich allerdings sehr große Hoffnung diese zu finden.

Mein größerer Kritikpunkt war allerdings, dass die Geschichte zum Ende hin doch zu vorhersehbar war. Dies mag an der Vielzahl von Thrillern liegen, die ich bisher gelesen habe oder ich hatte einfach nur den richtigen Riecher.

 

Mein Fazit

Ein Thriller, der mich nicht total vom Hocker gerissen hat, der mich dennoch nicht unzufrieden zurücklässt. Gerade die Ansätze um das Thema Horrorliteratur und seine besonderen Inhalte konnte mich wirklich begeistern.

Allen Anspruchsvolleren, FESTA-Neulingen und Rätselfans kann ich dieses Buch nur empfehlen!

More posts
Your Dashboard view:
Need help?