„Spiegelsplitter“ von Ava Reed ist der Start in ein Fantasy-Abenteuer.
Spiegel ziehen Caitlin magisch an. Besonders der, den sie von ihrem Vater bekommen hat. Doch weiß sie nicht wie es ist, sich selbst dort drinnen zu sehen. Eines Tages taucht der mysteriöse Finn auf und Caitlins Leben wird aus ihren gewohnten Bahnen geworfen.
Caitlin musste schon einige Schicksalsschläge hinter sich bringen. Ihre Mutter hat sie und ihren Vater schon früh verlassen. Ihr Vater verstarb dann später und sie zog mit ihrem Kindermädchen von einer Großstadt nach Irland. Anschluss zu finden fiel ihr schwer. Doch konnte sie ein paar soziale Kontakte knüpfen.
Die Charaktere haben alle einen tiefen Hintergrund. Man lernt sie Stück für Stück besser kennen und merkt wie sehr sie durch ihr Leben beeinflusst sind. Hier hat sich Ava Reed eine Menge bei gedacht und das spürt man als Leser. So sind die Charaktere keine stumpfen Marionetten, sondern sehr real wirkende Persönlichkeiten.
Die Geschichte spielt in unserer Welt und der Welt hinter den Spiegeln. Dabei gibt es viele Fabelwesen wie Irrlichter, Gestaltwandler und Co. zu bestaunen. Wie die Welten miteinander verbunden sind, welche Rolle die einzelnen Wesen spielen und wie alles zusammen passt, ist sehr komplex aber harmonievoll.
Die Frage an sich warum Caitlin kein Spiegelbild hat, ist alleine schon recht interessant. Doch mit Finns Auftauchen bekommt die Geschichte richtig an Schwung. Es ist dir richtige Mischung aus Gefühlen, Spannung, Tempo und Fantasy, die hier das Leserherz höher schlagen lässt.
Das Einzige was teilweise etwas ausbremst, ist die Erzähltaktik.
Man liest sowohl aus Caitlins als auch aus Finns Sicht. Dies ist an sich nicht schlecht. Doch man liest die Handlung oft genug doppelt. Klar bekommt man einen anderen Eindruck der Szene, wenn man sie aus anderen Augen liest, aber manchmal stört es eben auch. Denn es gibt nicht wirklich etwas Neues. Die Dialoge sind gleich, die Handlung und die paar Gefühlsregungen machen da kaum einen Unterschied.
An manchen Stellen ist es aber äußerst praktisch, weil eben Dinge passieren, die der Leser nicht kennt. Diese dann für später auch wichtig sind.
Das Cover ist schon sehr interessant. Der Hintergrund ist in zwei Bereiche eingeteilt. Oben sieht man Splitter und unten Ornamente. Ein Mädchen „hängt“ von oben herunter, als wenn die obere Kante ein Spiegel wäre. In der Mitte prangt der Titel, der auch teilweise gespiegelt ist. Farblich ist alles blau und weiß. Ich finde es passt richtig gut zum Buch.
Das Cover hat mich schon von diversen Blog angelächelt. Als es dann in den Impressvorschauen war, war für mich klar: „Das will ich lesen!“. (Vorher war es ja von Ava Reed selbstverlegt worden.)
Die Story bzw. das was ich davon im Vorfeld erfahren hatte, hat mich total neugierig gemacht. Und es wurde sogar im Buch noch eins drauf gesetzt. Das einzige was mich ab und an echt gestört hat, waren die „doppelten“ Szenen.
Deswegen gibt es von mir 4 von 5 Wölfen.