Der 36-jährige Investmentbanker Ben Hartmann aus New York hätte es wissen müssen, gleich, als er auf dem Flugplatz Kloten eintraf: Er wäre wohl besser nie zurückgekommen in die Schweiz. Dort hatte Hartmann "in glücklicheren Tagen viel Zeit verbracht, immer auf der Überholspur, ob auf Skiern oder...
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Der 36-jährige Investmentbanker Ben Hartmann aus New York hätte es wissen müssen, gleich, als er auf dem Flugplatz Kloten eintraf: Er wäre wohl besser nie zurückgekommen in die Schweiz. Dort hatte Hartmann "in glücklicheren Tagen viel Zeit verbracht, immer auf der Überholspur, ob auf Skiern oder im Wagen" -- bis sein Zwillingsbruder Peter ("der engste Freund, den er je hatte") plötzlich verunglückt war. Oder war es etwa gar kein Unfall? Man kann sich nie einer Sache sicher sein in Robert Ludlums Roman Das Sigma Protokoll. Denn nach den guten alten Regeln des Genres wirft auch der Altmeister des Polit- und Agenten-Thrillers, dessen Bücher inzwischen eine Auflage von 210 Millionen überschreiten, gleich zu Beginn alle Gewissheit und Sicherheit für seinen Protagonisten -- und den Leser -- über Bord. Denn als Hartmann in Zürich einen alten Bekannten trifft, versucht dieser unvermittelt, ihn umzubringen. Hartmann tötet den vermeintlichen Freund -- und verstrickt sich immer mehr in eine geheimnisvolle, weltumspannende Intrige rund um eine Reihe rätselhafter Morde, deren Spuren alle in einer Akte mit dem Decknamen "Sigma" zusammenlaufen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt... Soviel ist sicher: Ben Hartmann hätte tatsächlich nie in die Schweiz zurückkommen sollen. Aber dieses Fazit gilt ausschließlich für die Figur im Roman. Denn er hätte sich so viel Ärger ersparen können. Wir als Leser aber können froh sein, dass er es getan hat. Denn diese Reise hat uns Ludlums überaus spannendes Sigma Protokoll beschert. Und das hat einen Drive und ein Tempo, wie es schneller auch mit Skiern auf der Überholspur am Abhang der Schweizer Berge nicht sein könnte. -- Thomas Köster
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